Rekord-Dürre 2025: Frühling in Deutschland so trocken wie nie – extremes Wetter macht Klimakrise deutlich

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Der Frühling 2025 bricht alle Dürre-Rekorde. Doch wie misst man das überhaupt – und wie sicher sind 140 Jahre Wettergeschichte? Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

Laut dem Wetterdienst wetter.net war der Frühling 2025 der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland. Was zunächst wie eine statistische Randnotiz klingt, ist in Wahrheit ein ernstes Signal: Die Monate März bis Mai brachten stellenweise kaum messbaren Niederschlag. Pflanzen verdorren, Böden reißen auf, Flüsse führen Niedrigwasser – und das mitten in einer Zeit, die früher oft als „Regenzeit“ galt. Dass solche Extremereignisse häufiger werden, ist kein Zufall. Sie sind Teil eines größeren Trends, den Forscher seit Jahrzehnten beobachten. Dennoch kommt immer wieder die Frage auf: Wie weit reichen diese Daten eigentlich zurück – und wie zuverlässig sind sie?

Rekord-Dürre 2025: Wie Wetterdaten vor 140 Jahren erfasst wurden

Die systematische Wetterbeobachtung begann in Deutschland gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Bereits damals gab es zahlreiche Wetterstationen, die Temperatur, Luftdruck und Niederschlag manuell maßen. Ab etwa 1881 wurden die Daten in einem nationalen Netzwerk zusammengeführt – dem Vorläufer des heutigen Deutschen Wetterdienstes (DWD). Damals wie heute galten strenge Standards: Messungen wurden täglich zur selben Zeit vorgenommen, die Instrumente regelmäßig geeicht. Natürlich war die Genauigkeit damals nicht so hoch wie heute, aber sie reichte aus, um langfristige Trends zu erkennen. Zudem hat man alte Daten im Laufe der Zeit digitalisiert und mit modernen Methoden nachjustiert, was ihre Aussagekraft weiter stärkt.

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Extremes Wetter bahnt sich an: Was wir über das Klima der letzten Jahrtausende wissen

Oft wird argumentiert, dass man ja gar nicht wissen könne, wie warm oder kalt es vor 500 oder gar 2000 Jahren war. Das stimmt nur teilweise. Denn obwohl es keine Thermometer aus dem Mittelalter gibt, lassen sich Klimaentwicklungen mithilfe sogenannter Proxydaten rekonstruieren. Baumringe, Eisbohrkerne, Sedimentanalysen oder Korallen liefern präzise Hinweise auf Temperatur, CO₂-Gehalt und Niederschläge vergangener Jahrhunderte. Diese natürlichen Archive ermöglichen es Klimaforschern, ein sehr detailliertes Bild der globalen Temperaturentwicklung über Zehntausende Jahre zu zeichnen – mit einer erstaunlich hohen Übereinstimmung zu direkten Messdaten der letzten 150 Jahre.

Es staubt gewaltig auf den deutschen Äckern. Kein Wunder bei der aktuellen Trockenheit. © IMAGO / Frank Sorge

Klimakrise weltweit: Warum der Klimawandel heute ein beispielloses Ausmaß hat

Der entscheidende Punkt: Noch nie in der bekannten Erdgeschichte ist die globale Temperatur so schnell gestiegen wie seit Beginn der Industrialisierung. In nur etwa 150 Jahren hat sich die Erde im Schnitt um etwa 1,2 Grad Celsius erwärmt. Das klingt gering – doch im Vergleich zur letzten Eiszeit, in der der Unterschied zur heutigen Durchschnittstemperatur rund 4 bis 5 Grad betrug, zeigt sich das Ausmaß. Damals dauerte die Erwärmung Tausende Jahre, heute passiert sie in Jahrhunderten – oder gar Jahrzehnten. Dieser rasante Anstieg lässt sich mit natürlichen Faktoren wie Vulkanausbrüchen oder Sonnenzyklen nicht erklären. Die wissenschaftlichen Modelle sind eindeutig: Der Mensch – vor allem durch die Verbrennung fossiler Energien – ist Hauptverursacher der aktuellen Klimakrise. Dürrefrühlinge wie 2025 sind keine Ausreißer mehr, sondern Teil eines gefährlichen Trends.

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