Dabei muss Stadt Rostock sparen - Umweltsenatorin beschäftigt sechs Referenten - das kostet halbe Million Euro pro Jahr

Die Stadt Rostock hat mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Finanzsenator Chris von Wrycz Rekowski (SPD) kündigt an, kein neues Personal mehr einstellen zu wollen und Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger spricht von einer „desaströsen Haushaltslage“. Gleichzeitig wurde nun bekannt: Bau-, Verkehrs- und Umweltsenatorin Ute Fischer-Gäde (Grüne) beschäftigt sechs Referenten, deren Gehälter den Steuerzahler jährlich knapp eine halbe Million Euro kosten. Dies berichtete die  Ostsee-Zeitung .

Politische Reaktionen auf die hohen Personalkosten

Viele Bürger und Politiker zeigen sich empört über die hohe Anzahl an Referenten. Julia Pittasch, Vorsitzende der FDP Rostock, kritisiert: „Wenn die Stellen wenigstens dazu führen würden, dass was passiert, wäre das ja okay.“ Sie weist daraufhin, dass keine andere Führungskraft in der Stadtverwaltung so viele Referenten habe.

So komme beispielsweise Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger mit zwei persönlichen Assistenten aus und der für Soziales, Jugend, Schule und Sport zuständige Senator Steffen Bockhahn beschäftigt lediglich drei Referenten.

Pittasch betont, dass sechs Referenten übertrieben und zu teuer seien. Auch die SPD-Fraktion zeigt sich kritisch. "Bei sechs Referenten stellt sich die Frage, ob diese wirklich alle notwendig sind“, sagt SPD-Fraktionschef Thoralf Sens. CDU-Chefin Chris Günther schlägt vor, den Senatsbereich aufzuteilen, falls tatsächlich so viel Arbeit anfällt.

Aufgabenbereiche der Referenten und Verteidigung durch die Senatorin

Laut Stellenplan der Stadt Rostock seien die sechs Referenten in der Entgeltgruppe 12 eingestuft, was Gehälter zwischen 4170 und 6516 Euro pro Monat bedeutet. Die Referenten seien unter anderem für die Projekte rund um den Stadthafen (Rostocker Oval), strategische Organisationsentwicklung, Klimaschutz und Mobilität, Biodiversität und Kommunikation zuständig.

Auf Nachfrage der Ostsee-Zeitung verteidigt Fischer-Gäde die Anstellung der Referenten. Fünf der sechs Stellen sollen bereits vor ihrer Amtszeit bestanden haben. Nur eine Stelle habe sie selbst neu geschaffen. Sie erklärt, dass die komplexen Aufgaben der Stadtentwicklung ein starkes interdisziplinäres Führungsteam erfordere, um die großen Vorhaben erfolgreich zu koordinieren und leiten. Die Umsetzung des Wärmeplans und die Projekte des Rostocker Ovals seien „Chefsache“ und erforderten entsprechend qualifiziertes Personal.