Unkenntnis oder Ignoranz?: Trump lässt britische Leistungen im Zweiten Weltkrieg unter den Tisch fallen

Der britische "Independent" zeigt sich irritiert von Donald Trumps Aussagen über die Siegermächte im Zweiten Weltkrieg. Dieser ging zwar auf Russland und Frankreich ein, erwähnte jedoch mit keiner Silbe die Leistungen Großbritanniens.

Als Trump am Montag auf eine Frage zu seiner geplanten Militärparade am 14. Juni antwortete, begann er, von Gesprächen mit verschiedenen Staats- und Regierungschefs zu berichten, die den Victory-Day feierten.

Dabei zollte er Russland Anerkennung und behauptete, es habe "51 Millionen Menschen" verloren (die meisten Schätzungen gehen von 22 bis 25 Millionen aus). Auch wiederholte er seine falsche Behauptung, Adolf Hitler habe eine Rede am Eiffelturm gehalten, und spielte den französischen Einsatz im Krieg herunter.

Häme für Frankreich

Bereits in der Vergangenheit hat Trump Frankreich damit verhöhnt, wie der französische Fernsehsender "TF1" berichtet. "Wir lieben Frankreich, nicht wahr? Aber ich denke, wir haben ein bisschen mehr dafür getan, den Krieg zu gewinnen, als Frankreich. Sind wir uns da einig? Wissen Sie, ich will nicht den Klugscheißer spielen. Aber als Hitler seine Rede am Eiffelturm gehalten hat, würde ich sagen, dass das nicht gerade ideal war", so der US-Präsident bei einer Rede im Mai.

Der britische Premierminister Keir Starmer überreicht im Weißen Haus eine Einladung von König Charles III. an US-Präsident Donald Trump für einen zweiten Staatsbesuch am 27. Februar 2025 in Washington, DC.
Der britische Premierminister Keir Starmer und US-Präsident Donald Trump im Februar Carl Court - Pool/Getty Images

Kein Wort zu Großbritannien

Der britische Beitrag zum Sieg über Nazi-Deutschland wurde nicht von Trump erwähnt – obwohl er sogar eine Büste des damaligen Kriegsführers Winston Churchill im Oval Office stehen hat. Es ist unklar, ob es sich dabei um schlichte Unkenntnis oder um Ignoranz gegenüber den britischen Verbündeten im Zweiten Weltkrieg handelte. Fest steht jedoch, dass die Briten "not amused" über diesen Fauxpas des Präsidenten sein dürften.