Israelischer Luftangriff tötet Söhne und Enkel von Hamas-Chef: „Ich danke für Gottes Ehre“

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Ismail Hanija, hochrangiger Hamas-Chef, erhält eine grauenhafte Nachricht live. Drei seine Söhne sind bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen.

Tel Aviv – Ein israelischer Luftangriff hat einige Familienmitglieder eines Hamas-Chefs getötet. Bei einer Nachrichtensendung des katarischen Senders al-Dschasira erhält Ismail Hanija live einen Anruf. Ihm wird die schreckliche Nachricht, während die Sendung noch läuft, überbracht. Und seine Reaktion überrascht.

Drei seiner Söhne und mindestens vier seiner Enkelkinder sollen bei dem Luftangriff am Mittwoch (10. April) ums Leben gekommen sein, wie Reuters berichtet. Hanija, ein hochrangiger Führer der extremistischen Terrororganisation Hamas, zuckt nicht mit der Wimper, als er von der Hiobsbotschaft erfährt. In einem Statement kurz darauf äußert sich der 62-Jährige: „Ich danke Gott für diese Ehre, die er uns mit dem Märtyrertod meiner drei Söhne und einiger Enkelkinder erwiesen hat.“

March 27, 2024, Ismail Hanija, Hamas-Diplomat Teheran Iran.
Ismail Hanija, Hamas-Diplomat, erhält während einer Live-Sendung eine schreckliche Nachricht. Drei seiner Söhne sind bei einem israelischen Luftangriff gestorben. © IMAGO/Iranian Presidency

Hamas-Führer reagiert kaltherzig – Laut israelischen Militär waren die Söhne Terroristen

Auch die israelischen Streitkräfte bestätigen die Tötung der drei Söhne Hanijas. Demnach gehörten sie einem bewaffneten Flügel der Hamas an und waren somit ebenfalls Terroristen. Während der Sendung wird der Hamas-Führer sogar noch gefragt, ob die Sendung abgebrochen werden solle. Er erwidert: „Nein, wieso? Lass uns weitermachen.“

Bei den drei Söhnen soll es sich um Hazem, Amir und Mohammad Hanija gehandelt haben. Laut Angaben des israelischen Militärs seien die drei auf dem Weg gewesen, um „terroristische Aktivitäten im Zentrum des Gazastreifens auszuführen“, wie t-online zitiert. Hanija widerspricht dieser Darstellung und gab an, dass seine Söhne und Enkelkinder auf dem Weg in das Al-Schati Flüchtlingscamp waren, um dort das Fastenbrechen zu feiern. Hanija ist das diplomatische Gesicht der Hamas Organisation international und operiert aus Katar. Weiter äußerte sich der 61-Jährige in einem Statement: „Das Blut meiner Söhne ist nicht mehr wert als das unseres Volkes.“

Krieg im Gazastreifen geht weiter: mindestens 34.000 Tote seit dem 7. Oktober

Nach nunmehr sieben Monaten Krieg in Israel ist der Gazastreifen fast dem Erdboden gleichgemacht. Unermüdliche Luftangriffe verwüsten die Städte und Bodentruppen sollen die letzten Hamas-Führer und Terroristen ausfindig machen. Der dicht besiedelte Gazastreifen wurde schon lange von der Hamas als Schutzschild gegen israelische Luftangriffe benutzt. In zivilen Einrichtungen wie Krankenhäuser sind Kommandozentralen der Hamas entstanden, um es Israel möglichst schwer zu machen, gegen die Hamas vorzugehen, ohne Zivilverluste in Kauf zu nehmen.

Seit den Terrorangriffen vom 7. Oktober jedoch geht die israelische Armee und Führung deutlich offensiver gegen die Terrormiliz Hamas vor. Insgesamt belaufen sich die Verluste in Gaza auf fast 34.000 Menschen, laut Angaben des Hamas geführten Gesundheitsministeriums in Gaza. Darunter ein Großteil Kinder und Jugendliche. In den vergangenen Wochen wurde Israel immer wieder international für ihr Vorgehen gegen die Palästinenser kritisiert.

Und auch in Israel nehmen die Proteste gegen die Militäroperation in Gaza und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu. Selbst die USA pocht auf eine neue Verhandlungsrunde zwischen Israel und Hamas, um den Bürgern aus dem Norden Gazas eine Rückkehr in ihre Häuser zu ermöglichen, wie das Handelsblatt berichtet. (SiSchr)

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