Bürgermeisterwahl Gmund 2024: Der „Brückenbauer“ will weitermachen
Er soll es nochmal machen: Die Freie Wähler Gemeinschaft Gmund hat Bürgermeister Alfons Besel einstimmig als Bürgermeisterkandidat für die Wahl 2024 nominiert. Der Amtsinhaber kündigte an, was er anpacken will.
Gmund – „Ja, ist denn schon wieder Nominierungsveranstaltung?“ Nach diesem Motto und dem Blick auf die zurückliegende Amtsperiode von Alfons Besel als Gmunder Bürgermeister begrüßte Georg Rabl, FWG-Fraktionssprecher im Gemeinderat, die gut 20 Teilnehmer der Versammlung am Freitagabend im Tegernseer Hof in Finsterwald. „Wenn man das Gefühl hat, dass die Zeit so schnell vergangen ist, dann kann man davon ausgehen, dass es schöne und gute Jahre waren“, meinte Rabl und schritt zum vorgeschriebenen Prozedere. Schnell war abgeklärt, dass sich keine weitere Person aus den Reihen der Freien Wähler um eine Kandidatur bewirbt. Deshalb konnte der 57-jährige Besel direkt erklären, warum ihm eine weitere Amtszeit am Herzen liegt und wo er die Schwerpunkte seiner weiteren Arbeit sieht.
Wesentliche Punkte für die Gemeinde seien die Unterstützung und Förderung der Familien: „Eine verlässliche Kinderbetreuung ist unerlässlich, ebenso wie eine gute frühkindliche Bildung“, sagte Besel. Es gelte, den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen abzuklären, um dann vermutlich kurzfristig Container aufzustellen beziehungsweise langfristig eine Kindertagesstätte zu bauen, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleistet sei. Dafür hält der amtierende Bürgermeister einen Planungsworkshop für unerlässlich.
Bahnhof als wichtiger Verkehrsknotenpunkt
Einen hohen Stellenwert habe auch die Seniorenarbeit, insbesondere mit dem Projekt „Wohnen im Alter“. Ebenso auf der Agenda: das Thema Verkehr. Da zeigte sich Besel nicht nur stolz, dass Gmund nun zu den Fahrradfreundlichen Kommunen zählt, er hatte auch gute Nachrichten in Sachen Bahnhof. Der solle durch die Optimierung der Anschlussmöglichkeiten, Park & Ride-Parkplatz, Busbahnhof, Carsharing sowie Ladestationen zum drittgrößten Verkehrsknotenpunkt im Landkreis Miesbach ausgebaut werden. Besel verkündete, dass die Probleme, die das Bahnhofsareal behindert hatten, hätten gelöst werden können und dass es nun weitergehen könne: „Die Planungen nehmen gerade richtig Fahrt auf. Aktuell werden die unterschiedlichsten Untersuchungen des Bodens abgeschlossen.“
Auch in Sachen Digitalisierung sei ein Knoten geplatzt. Durch die Strategie, auf mehrere unterschiedlichen Förderungen zu setzten, und durch Beharrlichkeit habe die Gemeinde Gmund das 12-Millionen-Euro-Glasfaser-Projekt mit einer Förderquote von 90 Prozent bewilligt bekommen. Bikepark, Hallenbad, Gemeinwohlbilanzierung – das alles habe er als FWG-Bürgermeister auf den Weg gebracht. Besel versteht sich als Lotse für die Gewerbetreibenden bei komplexen Genehmigungsverfahren.
Besel versteht sich als „Brückenbauer“
Er verstehe sich aber auch als Brückenbauer und Vermittler zwischen unterschiedlichen, bisweilen konträren Meinungen und verschiedenen Persönlichkeiten. Mit einem Augenzwinkern stellte er klar, dass er sich zu Beginn seiner Amtszeit nie hätte träumen lassen, dass er tatsächlich zum brückenbauenden Bürgermeister werden sollte: Mangfallsteg, Brücke am Hagnweg, Mangfallbrücke und (demnächst) Mühltalbrücke. Mit Blick auf die sich durch verformte Brückenteile verzögernde Mangfallbrücke fand Besel deutliche Worte: „Wir wollen das Produkt, das wir bestellt haben – und das fehlerfrei. Wir lassen uns nicht für blöd verkaufen.“
Das Votum aller 14 stimmberechtigten FWG-Mitglieder war ihm nach der engagierten Rede sicher. Unter Applaus und mit Freude nahm Besel die Nominierung an. Er bat um Unterstützung beim Wahlkampf bis zur Bürgermeisterwahl am 25. Februar 2024. „Das wird eine kurze intensive Zeit. Gemeinsam packen wir das, damit Alfons weiter als Gmunder Bürgermeister für das Gemeinwohl in der Gemeinde wirken kann“, erklärte Rabl abschließend.