Zeremonie in Köln - Deutscher Fernsehpreis 2024: "Die Zweiflers" und Böhmermann siegen

Am Mittwochabend (25. September) fand in Köln die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises statt. Nachdem am Dienstag in der Kölner Flora in der "Nacht der Kreativen" kreative Einzelleistungen geehrt worden waren, fungierte Barbara Schöneberger (50) am zweiten Abend als Gastgeberin der TV-Gala (ARD) in den MMC-Studios, bei der die Auszeichnungen in den Werkkategorien vergeben wurden. Die ARD-Serie "Die Zweiflers" führte nicht nur das Feld der Nominierten an, sondern konnte auch mehrere Preise mit nach Hause nehmen.

"Die Verräter" schlägt "Kaulitz & Kaulitz"

In den Kategorien Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport wurden Programme prämiert, die im Zeitraum vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 auf den Bildschirmen zu sehen waren. Stifter des Deutschen Fernsehpreises sind ARD, Deutsche Telekom, RTL, ZDF und SAT.1. Eine unabhängige Fachjury entschied sich in der Kategorie "Beste Unterhaltung Show" für die Sendung "Lass dich überwachen!" von Jan Böhmermann (43). Böhmermann nahm den Preis persönlich entgegen. Seine Sendung setzte sich gegen die Quizshow "Wer stiehlt mir die Show?" (ProSieben) und "Let's Dance" (RTL) durch.

Als "Beste Unterhaltung Reality" wurde die Produktion "Die Verräter - Vertraue Niemandem!" (RTL) ausgezeichnet, die somit die Shows "Alone - Überlebe die Wildnis" (RTL+) und "Kaulitz & Kaulitz" (Netflix) hinter sich ließ. Bill und Tom Kaulitz (35), die beide bei der Gala anwesend waren, gingen damit nach einem Preis im vergangenen Jahr diesmal leer aus.

"Die Zweiflers" triumphiert im Bereich Fiktion

Klaas Heufer-Umlauf (41) und Joko Winterscheidt (45) konnten sich über den Preis "Beste Einzelleistung/Moderation Unterhaltung" für ihre Sendung "24 Stunden mit Joko & Klaas" freuen. Heufer-Umlauf nahm beide Preise entgegen, da sein Kollege laut eigenen Angaben auf dem Oktoberfest feierte. Die Auszeichnung "Beste Comedy/Late Night" ging an die Sendung "Bosetti Late Night" und der Preis für "Bestes Factual Entertainment" an "Buchstäblich leben!" (ZDF).

Gewinner des Abends war im Bereich Fiktion die ARD-Drama-Serie "Die Zweiflers", eine Geschichte über eine jüdische Familie in Frankfurt. Sie gewann Preise in den Kategorien "Beste Drama-Serie", "Beste Schauspielerin" (Sunnyi Melles, 65) und "Bester Schauspieler" (Aaron Altaras, 28). Während die Schauspieler auf der Bühne die Bedeutung von Familie hervorhoben, verriet das Produktionsteam, dass es bereits an neuen Folgen arbeite.

Mit Klara Lange, Nura Habib Omer und David Ali Rashed freute sich ein Teil des Casts von "Die Discounter" mit über den Preis als "Beste Comedy-Serie". Als "Bester Fernsehfilm" wurde "Ich bin! Margot Friedländer" gekürt. Das Dokudrama erzählt die Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer (102), die eine bewegende Videobotschaft an das Publikum richtete und dafür Standing Ovations erhielt.

Ehrenpreisträger sendet eine Videobotschaft

Im Sport konnte die "FIBA Basketball-WM 2023" (MagentaTV) den Fernsehpreis als "Beste Sportsendung" einheimsen. Im Bereich Information gewann "Maischberger" (ARD/WDR) in der Kategorie "Beste Information" und "Hamas-Angriff aufs Festival - Die Überlebenden des Wüsten-Raves" (arte/ZDF) erhielt den Preis in der Kategorie "Beste Dokumentation/Reportage". Weitere Preisträgerinnen und Preisträger konnten sich über folgende Trophäen freuen: "Einzeltäter" (ZDF) für "Beste Doku-Serie", "Tracks East - Inside Russia: Alltag in Putins Reich mit Masha Borzunova" (arte/ZDF) für "Bestes Infotainment" und "Beste Moderation/Einzelleistung Information" ging an Steffen Schwarzkopf (51).

Der Förderpreis ging an Sophie von der Tann (32) für ihre Berichterstattung über den Israel-Gaza-Konflikt (ARD). Mit dem Ehrenpreis der Stifter wurde Mario Adorf (94) geehrt, der laut Laudatorin Iris Berben (74) "nicht fit genug" für die Reise zum Deutschen Fernsehpreis gewesen sei. Die Schauspielikone meldete sich mit einer Grußbotschaft beim Publikum. Er habe noch nie eine Preisverleihung wegen seiner Gesundheit verpasst, aber mit 94 dürfe man auch mal krank sein, erklärte Adorf schmunzelnd. Berben und Schöneberger schickten Grüße nach Südfrankreich und nahmen die Standing Ovations für den Preisträger entgegen.

Hommage an Stefan Raab

Am Abend der Preisverleihung wurde natürlich auch das Comeback von Stefan Raab (57) thematisiert. Barbara Schöneberger ehrte ihn mit einer kleinen Performance, die an seinen legendären Showtreppen-Auftritt bei seiner Boxkampf-Rückkehr erinnerte. Auf dem roten Teppich äußerten sich Raabs Kollegen gespannt über seine zukünftige Entwicklung. "Ich habe mich gefreut, weil wir uns schon lange kennen", verriet Steffen Hallaschka (52) im Gespräch mit spot on news über das Comeback und seinen neuen Kollegen bei RTL. "Ich habe ihn in den 90er Jahren schon in meiner ersten TV-Sendung begrüßt. Privat und beruflich bin ich mit ihm auch älter geworden. Dass wir jetzt Senderkollegen sind, freut mich enorm."

Es habe ihn gefreut zu sehen, dass es Raab gelungen sei, "so frisch und motiviert dort anzuknüpfen, wo er vor neun Jahren aufgehört hat", erzählte Hallaschka weiter. "Da gehöre ich nicht zu denen, die gelangweilt abwinken und fragen, wo da die Innovation bleibt. Auf dem Niveau Entertainment zu bieten, das noch nie allen gefallen hat, aber eben auch vielen gefällt, ist eine große Leistung." Von Stefan Raab erwarte man natürlich "ganz, ganz viel", meinte ProSieben-Moderator Thore Schölermann (39). Das Comeback wurde groß angekündigt. "Als wenn du eine Party als die geilste Party des Jahrhunderts bewirbst. Da hat er sich selbst große Aufgaben gestellt und ich bin selber total gespannt. Aber man würde es ihm natürlich wünschen, auch wenn es jetzt der falsche Sender ist (lacht)."

Von (ki/jom/spot)