Gröbenzeller ist Europameister im Trendsport Hyrox
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Es ist eine Mischung aus Kraft und Ausdauer: Hyrox heißt die neue Indoor-Trendsportart. Auch ein Gröbenzeller mischt mit - sogar als Europameister.
Gröbenzell – Schon einmal was von Hyrox gehört? So heißt der neue Indoor-Trendsport, der Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Laufstärke erfordert. Seit 2017, als die Fitness-Sportart von Christian Tötzke zusammen mit dem dreimaligen Hockey-Olympiasieger und Weltmeister Moritz Fürste sowie Michael Trautmann aus der Taufe gehoben wurde, hat sich Hyrox zu einem der weltweit erfolgreichsten Sportevents im Fitnessbereich mit einer stetig wachsenden Community entwickelt. Auch ein Gröbenzeller ist voll im Hyrox-Fieber.
Der Wettbewerb verbindet acht Disziplinen, angefangen bei Ski- und Ruderergometer über Burpee Broad Jumps und Sandbag Lunges bis zu Wall Balls, im Wechsel mit acht Ein-Kilometer-Läufen – eine echte Herausforderung für jeden Sportler. Die Kombination von Kraft und Ausdauer im schnellen Wechsel ist dabei ein Novum im Fitnesssport.
Dominik Fechner (38) aus Gröbenzell und der 46-jährige Diplom-Ingenieur Gasper Valant aus Haar (Landkreis München) stellen sich dieser Herausforderung. Sie gingen als Double im Februar mit rund 150 Teilnehmern in ihrer Altersklasse bei den European Championships in Wien an den Start – und das äußerst erfolgreich. Die beiden kehrten mit der Goldmedaille um den Hals zurück und dürfen sich fortan Europameister nennen.
Fechner und Valant haben sich im Jahr 2022 auf einem Trainerlehrgang in Karlsruhe kennen und schätzen gelernt. Sie sind sich bei einem Einzelwettkampf in München zwar zuvor schon über den Weg gelaufen, jedoch ohne da voneinander Notiz zu nehmen. Nach etlichen gemeinsamen Trainingseinheiten und Reisen zu Wettkämpfen quer durch Europa verbindet sie mittlerweile eine dicke Freundschaft.
Das ist wichtig, wenn man als Double an den Start geht. „Ein Race erfolgreich zusammen zu bestreiten, setzt neben der sportlichen Leistung auch eine gut eingespielte und abgestimmte Taktik voraus“, so Fechner. „Sich währenddessen zu pushen und vielleicht auch mal darüber hinaus zu gehen, wenn es bereits wehtut.“ Da müsse die Chemie stimmen. „Wir sind schon fast wie ein altes Ehepaar, legen aber großen Wert auf getrennte Betten, wenn wir unterwegs sind.“
Über die anstehenden Vorbereitungswettkämpfe in Karlsruhe (16. März) und Berlin (20. April) geht es für die frisch gebackenen Europameister am 9. Juni nach Nizza zu den World Championships. Dafür hatten sich die beiden Freunde direkt im ersten Saison-Rennen im Oktober vergangenen Jahres in München mit Platz eins qualifiziert.
Ihren Sport üben sie inzwischen fast in professioneller Manier aus. Denn sie haben sich im vergangenen Sommer mit dem Allgäuer Tim Wenisch – selbst Hyrox-Elite-Athlet und mehrfacher Weltrekordhalter – einen Trainer zur Seite gestellt, der ihnen im wahrsten Sinne des Wortes Beine macht. Der zeitliche Aufwand ist nicht ohne. „Tägliches Training zwischen 45 Minuten bis zu drei Stunden sind keine Seltenheit“, erzählen die beiden unisono. Ihr Traum ist es, bei der anstehenden WM wieder auf dem Treppchen zu stehen.
Ein Traum der Veranstalter wäre, wenn die Sportart Hyrox einmal olympisch werden würde. Bis es soweit ist, gilt es, die Entwicklung weiter rasant voranzutreiben. Um tatsächlich als Disziplin ins olympische Programm aufgenommen zu werden, müsste Hyrox eine Mitgliedschaft beim Deutschen Sportbund anstreben, Verbandsstrukturen aufbauen und nationale Meisterschaften ausrichten. Doch das ist noch Zukunftsmusik.
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