Zwei Doppelhäuser statt eines kleinen Einfamilienhauses: Deutlich dichter und moderner wird die Bebauung auf einem Areal nahe dem Waitzackerbach in Weilheim.
Weilheim – Deutlich dichter wird in Bälde wohl die Bebauung an der Straße „Am Waitzackerbach“ im Weilheimer Westen. Auf einem Grundstück dort, das bislang mit einem kleinen Einfamilienhaus bebaut ist, könnten nach Abbruch des Bestandsgebäudes zwei Doppelhäuser mitsamt dazugehörigen Garagen entstehen. Einem entsprechenden Antrag auf Vorbescheid hat der Bauausschuss des Weilheimer Stadtrates in seiner Oktober-Sitzung jedenfalls einhellig zugestimmt.
Ist die geplante Bebauung zu dicht oder nicht?
Für das besagte Quartier besteht kein Bebauungsplan; bei der baurechtlichen Beurteilung des Vorhabens ist also nur die Frage, ob sich die Neubauten städtebaulich in die Umgebung einfügen. Und das tun sie nach Einschätzung des Stadtbauamtes, da es „im näheren Umfeld bereits mehrere Doppelhausbebauungen“ gebe. Horst Martin zeigte sich im Ausschuss dennoch skeptisch: „Das Grundstück ist groß“, meinte der SPD-Mann, doch die Planung erscheine ihm dennoch „zu dicht“. Er könne sich dort eher einen Dreispänner vorstellen, „das wäre ein bisserl lockerer“.
„Zu dicht ist es nicht“, antwortete Manfred Stork, der Leiter der städtischen Bauverwaltung, mit Verweis auf die Nachbarbebauung. Auch drei Vollgeschosse seien dort in Ordnung, doch empfehle sich der Zusatz, dass das dritte Vollgeschoss in einem Dach- oder Staffelgeschoss liegen müsse. Angedacht sind seitens des Bauwerbers Gebäude mit Flachdächern und „rückversetztem Terrassengeschoss“ (also einem Staffelgeschoss), wie es in der Sitzung hieß.
Grünen-Vertreterin: „Das ist einfach der Trend der Zeit“
Auch wenn sich rundherum bisher Satteldächer befinden: Gegen Flachdächer spreche hier nichts, so war man sich im Bauausschuss einig. „Das ist einfach der Trend der Zeit“, befand Luise Nowak (Grüne): „Wenn die Leute das machen wollen, sollen sie‘s machen.“ Wichtig sei dabei, dass die Dächer begrünt und mit Photovoltaik-Modulen versehen werden, betonte Marion Lunz-Schmieder (CSU). Dadurch werde die Versiegelung kompensiert, fügte Gerd Ratter (ÖDP) hinzu. Und Rupert Pentenrieder (BfW) sagte: „Wir sollten uns neuen Wohnformen öffnen und auch in so einem Gebiet Flachdächer zulassen.“
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Das Viertel sei „ohnehin schon dicht bebaut“, sagte Rupert Pentenrieder weiter. Und da auch die Autostellplätze untergebracht würden, spreche nichts gegen die beantragten Neubauten. Ähnlich Klaus Gast (CSU): Gewiss handle es sich dabei um Verdichtung. „Aber es ist nicht so, dass das ganze Gebiet dadurch verändert würde.“