Der Mix macht‘s: Neujahrskonzerte der Dietramszeller Blasmusik - 500 Besucher an zwei Tagen

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32 Musikanten präsentieren 14 Stücke: Zweimal spielte die Dietramszeller Blasmusik unter der Leitung von Rupert Hainz vor vollen Reihen. © Volker Camehn

Zwei Neujahrskonzerte hat die Zeller Blasmusik am Wochenende gegeben. Beide waren ausverkauft. Mal wieder. Das Repertoire reichte von Märschen über Polkas, Walzer und Ausflügen ins Popmusikalische.

Dietramszell - Man kann seinen 70. Geburtstag selbstverständlich auch anders feiern als Benno Lichtenegger an diesem Samstagabend. Aber Lichtenegger hat die Neujahrskonzerte der Dietramszeller Blasmusik von Anfang an als Moderator begleitet, also seit 1988. Und da will er auch beim 36. Mal nicht fehlen.

Offizielle Gratulationen hat er extra abgelehnt, die Musiker unter der Leitung von Rupert Hainz hatten eigentlich geplant, ihm ein Ständchen zu bringen. Das wollte Lichtenegger aber nicht. „Es geht ja hier nicht um mich, sondern um die Blaskapelle“, erklärt er dem Reporter. Aber wenn das dann später in der Zeitung steht, sei das okay.

Neujahrskonzerte der Dietramszeller Blasmusik: 500 Zuhörer an zwei Abenden

Gasthof Peiß in Schönegg. Zwei Neujahrskonzerte hat die Dietramszeller Blasmusik an diesem Wochenende im großen Saal gegeben, zweimal ausverkauft, also knapp 500 Zuhörer. Mal wieder. Die 32 Musikanten musizieren sich durch eine 14 Stücke umfassende Setlist (plus zwei Zugaben). Der Mix macht's: Von Märschen über Polkas, Walzer und Ausflügen ins Popmusikalische sowie Filmmusik-Ausschnitte reicht das Repertoire.

Und zwischendrin die kurzweiligen wie sachkundigen Ansagen von Benno Lichtenegger. So lernt man ganz nebenbei: Die Polka ist im Zwei-Viertel-Takt gehalten und entstammt dem 19. Jahrhundert. Bürgermeister Josef Hauser hört da genau zu, zur Blasmusik hat er indes ein gespaltenes Verhältnis: „Ich habe früher selber mal Posaune gespielt“, erzählt er auf Nachfrage. „Habe dann aber irgendwann wegen Erfolglosigkeit aufgehört.“

Blasmusik Dietramszell: Formation seit über 40 Jahren am Start - Breitgefächertes Repertoire

Von Erfolglosigkeit kann man bei der Dietramszeller Blasmusik indes nicht sprechen, seit über 40 Jahren ist die Formation inzwischen am Start. „Die ältesten Musiker hier waren damals noch sehr jung“, konstatiert Moderator Lichtenegger denn auch listig. Derartige Beständigkeit ist einerseits das Ergebnis ausgewiesenen musikalischen Könnens, andererseits das Resultat eines breitgefächerten Repertoires, Vielseitigkeit ist Trumpf.

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Nicht nur mit Posaunen und Trompeten geht es bei diesem Orchester zur Sache: Hainz und seine Truppe (neu dabei: Georg Heuschneider an der Klarinette) bieten ein gut zweistündiges, abwechslungsreiches Programm, das pünktlichst, exakt um 19.58 Uhr, startet.

Volles Rohr ist da angesagt: „I will follow him“ (C.P. Hudson) mit Solo für drei Posaunen etwa kommt mit ordentlich mehrstimmigem Schmackes über die Rampe – Georg Thalhammer, Hans Walleitner und Simon Schickelberger als Solisten setzen ihre ganz eigenen, warmen Akzente. Als Kontrast gibt's Filmmusik von Martin Böttcher: Seine Winnetou- und Old-Shatterhand-Kompositionen gehören wohl zu den unvergesslichen Momenten der Boomer-TV-Erinnerungen.

Daneben: Die komplexe, mitunter schwer dräuende Ouvertüre aus dem „Zigeunerbaron“ (Johann Strauß) oder das getragene James-Last-Stück „Morgens um sieben“ – in Gedenken an den im April 2024 verstorbenen Anton „Glenn“ Miller, der Schlagzeug bei der Blasmusik gespielt hatte. Das Stück schließt mit einem langen letzten Ton.

Neujahrskonzerte in Dietramszell: Zackig, furios und mit Schabernack

Doch heiter geht’s weiter beim Peiß: Zum Finale gibt's dann noch einen Marsch grotesk: „Don Quixote“ von Theodor Rupprecht: Zackig, furios und mit viel musikalischem Schabernack. Merke: Auch Chaos will organisiert sein. Und ja: Eine schönere, krachendere Geburtstagsfeier hat sich wohl auch Benno Lichtenegger nicht vorstellen können.

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