News zum Ukraine-Krieg - Selenskyj kritisiert Scholz-Anruf bei Putin: „Öffnet Büchse der Pandora“

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FOCUS online/Wochit Ex-Ukraine-Botschafter greift SPD-Mann an: „Hinterlistigster Politiker Deutschlands“
Samstag, 16.11.2024, 09:22

Bundeskanzler Olaf Scholz hat erstmals seit rund zwei Jahren wieder mit Wladimir Putin telefoniert. Von Selenskyj setzt es dafür heftige Kritik. In der Nacht gab es wieder schwere Drohnenangriffe auf die Hafenstadt Odessa. Alle Informationen in unserem Ukraine-Ticker.

Selenskyj: Mit Trump als US-Präsident wird Ukraine-Krieg „früher“ enden

22.59 Uhr: Mit Donald Trump als neuem US-Präsidenten wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „früher“ enden. „Es ist sicher, dass der Krieg mit der Politik des Teams, das jetzt das Weiße Haus führen wird, früher enden wird“, sagte Selenskyj am Freitag in einem Interview mit der öffentlich-rechtlichen ukrainischen Medienanstalt Suspilne. „Das ist ihr Ansatz, ihr Versprechen an ihre Bürger.“

Selenskyj hatte dem Republikaner Donald Trump nach eigenen Angaben bei einem „ausgezeichneten“ Telefonat zu dessen „historischem Erdrutschsieg“ bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. „Wir haben vereinbart, einen engen Dialog beizubehalten und unsere Zusammenarbeit voranzutreiben“, erklärte der ukrainische Staatschef nach Trumps Wahlsieg. „Eine starke und unerschütterliche Führungsrolle der USA ist für die Welt und für einen gerechten Frieden unerlässlich“, fuhr Selenskyj fort.

Selenskyj: Scholz-Anruf bei Putin öffnet Büchse der Pandora

19:08 Uhr: Nach dem ersten Telefonat von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seit fast zwei Jahren hat Kiew verärgert reagiert. „Der Anruf von Olaf öffnet meiner Meinung nach die Büchse der Pandora“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Nachdruck in seiner abendlichen Videobotschaft. Berlin habe Kiew zwar vorab informiert, aber damit seien nun weitere Gespräche ermöglicht worden. 

Scholz habe mit seinem Anruf Putins langgehegten Wunsch erfüllt, Russlands Isolation zu verringern und mit Gesprächen zu beginnen, die zu nichts führen werden. Putin habe dies jahrzehntelang so gemacht, sagte Selenskyj. „Das hat es Russland erlaubt, nichts an seiner Politik zu ändern, im Grunde nichts zu tun, und das führte gerade zu diesem Krieg“, betonte der Präsident.

Russland stoppt Gaslieferungen nach Österreich ab Samstag

17.26 Uhr: Russland wird seine Gaslieferungen nach Österreich von Samstag an stoppen. Das teilte das österreichische Energieunternehmen OMV mit.

Scholz telefoniert erstmals seit fast zwei Jahren wieder mit Putin

16.00 Uhr: Nach fast zwei Jahren Funkstille hat Bundeskanzler Olaf Scholz wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Das erklärte das Bundespressamt. Das Gespräch habe am heutigen Freitag stattgefunden. Demnach soll die Unterhaltung rund eine Stunde gedauert haben.

„Der Bundeskanzler drängte auf eine Bereitschaft Russlands zu Verhandlungen mit der Ukraine“, heißt es in der Mitteilung. Es werde ein „gerechter und dauerhafter Frieden“ angestrebt. Zudem betonte Scholz die „unverbrüchliche Entschlossenheit Deutschlands, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression so lange wie nötig zu unterstützen“.

Vor dem Austausch stimmte sich Scholz laut Regierungskreisen mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj ab. Scholz wolle auch im Nachgang mit Selenskyj sprechen, heißt es weiter.

 

Ukraine erneut von schweren Drohnenangriffen getroffen

Freitag, 15. November, 05.00 Uhr: Bei einem massiven russischen Drohnenangriff auf die Hafenstadt Odessa ist nach ukrainischen Behördenangaben eine Frau getötet worden. Mindestens acht weitere Menschen seien bei der nächtlichen Attacke verletzt worden, darunter ein neunjähriger Junge, schrieb Odessas Militärgouverneur Oleh Kiper bei Telegram. „Beschädigt wurden Wohnhäuser, eine Kirche und Fahrzeuge.“ An mehreren Orten seien durch die Einschläge Brände ausgebrochen. Zudem sei eine Fernwärmeleitung getroffen worden. Ein Heizkraftwerk fiel aus.

Russland beschießt seit langem systematisch zivile Ziele im Nachbarland mit Drohnen und Raketen. Speziell die Energie- und Wärmeversorgung ist im Visier der russischen Angreifer, im heraufziehenden Winter hat das ernste Folgen für die Menschen. Etwa die Hälfte der ukrainischen Stromkapazitäten wurde durch russische Attacken außer Betrieb gesetzt.

In den vergangenen Wochen nahm die Anzahl der Drohnenangriffe parallel zu den sinkenden Temperaturen noch zu. Laut dem US-Sender ABC stieg die Zahl der Attacken allein in der Woche nach dem Sieg Donald Trumps bei den Präsidentenwahlen in den Vereinigten Staaten um 44 Prozent. Trump hat angekündigt, einen schnellen Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln.

Militärbeobachter: Russen rücken in der Ukraine weiter vor

10.57 Uhr: Russische Truppen sind nach Angaben ukrainischer Militärbeobachter im Osten der Ukraine weiter vorgerückt. Bei der von einer Einschließung bedrohten und stark zerstörten Kleinstadt Kurachowe im Donezker Gebiet erzielten die russischen Truppen demnach weiter Geländegewinne. Außerdem unternahmen sie einen Vorstoß in die Stadt Kupjansk im nordöstlichen Gebiet Charkiw. Das wurde vom ukrainischen Generalstab zwar bestätigt, jedoch sei der Angriff in großen Teilen abgewehrt worden. Kupjansk gilt als strategisch wichtiger Eisenbahnknoten am Fluss Oskil. Das Gebiet war im Herbst 2022 im Zuge einer ukrainischen Gegenoffensive nach gut fünf Monaten Besatzung befreit worden. 

Die ukrainische Flugabwehr berichtete am Morgen von 59 nächtlichen Drohnenangriffen aus der russischen Grenzregion Kursk. Davon seien 21 Drohnen in den Regionen Sumy, Charkiw, Poltawa und Kiew abgeschossen worden. 38 Drohnen seien wieder vom Radar verschwunden, was zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen ist.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die großangelegte russische Invasion.

Ex-Ukraine-Botschafter greift SPD-Mann an: „Der hinterlistigste Politiker Deutschlands“

Donnerstag, 14. November, 07.50 Uhr: Der ehemalige Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, keilt auf „X“ scharf gegen SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Dabei antwortet er auf einen Beitrag von „Table Media“-Chefredakteur Michael Bröcker, in dem dieser den SPD-Mann einen „integren und anständigen Politiker“ nennt.

„Lieber Michael Bröcker, bei allem Respekt. Herr Mützenich mag 'anständig' aussehen. Aber ich bleibe bei meiner Meinung: Er war und ist der herzloseste und hinterlistigste Politiker Deutschlands“, poltert Melnyk und setzt sogar noch einen drauf. „Schlimmer als AfD und BSW. Sollte er GroKo-Außenminister werden, erschieße ich mich.“

Bröcker hatte seinen Post auf einer Aussage Mützenichs im Bundestag begründet. „Wo ich verletzend und unbeherrscht war, da möchte ich mich entschuldigen", hatte der SPD-Politiker dort am Mittwoch gesagt.

Kremlkritischer Promi-Koch tot in Belgrad aufgefunden

19.14 Uhr: Der kremlkritische russische Promi-Koch Alexej Zimin ist tot in Belgrad aufgefunden worden. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Ermittlerkreisen erfuhr, wurde Zimins Leiche am späten Dienstagabend in einer von ihm gemieteten Wohnung in der serbischen Hauptstadt gefunden. Das von ihm mitgegründete Lokal Zima in London teilte im Onlinedienst Instagram mit, dass sein Chefkoch verstorben sei. Demnach hatte er sich in Belgrad aufgehalten, um dort für sein Buch „Anglomania“ zu werben.

Die Staatsanwaltschaft erklärte gegenüber der BBC, dass die Wohnung von innen verschlossen gewesen und an Zimins Tod zunächst nichts Verdächtiges aufgefallen sei. Eine Autopsie sollte demnach Aufschluss über die Todesursache geben.

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IMAGO/SNA Der kremlkritische russische Promi-Koch Alexej Zimin
 

„Alexej war für uns nicht nur ein Kollege, sondern auch ein Freund, ein enger Weggefährte, mit dem wir viele Erfahrungen geteilt haben - gute, angenehme und manchmal auch traurige“, erklärte Zimins Restaurant-Team bei Instagram. Neben seiner Arbeit als Chefkoch war Zimin demnach auch als Chefredakteur zahlreicher Zeitschriften tätig sowie Autor mehrerer Bücher.

Zimin wurde 1971 in Russland geboren. Er hatte in Moskau mehrere bekannte Restaurants eröffnet, bevor er Russland nach der russischen Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 den Rücken kehrte und nach Großbritannien zog.

In den Online-Netzwerken stach der Koch nicht nur durch sein Profil - einen markanten roten Bart und eine dunkle Brille - hervor: In seinen Einträgen kritisierte er auch regelmäßig den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zudem stoppte er seine wöchentliche Kochsendung bei einem kremlnahen Sender nach dem Beginn der russischen Invasion in dem Nachbarland.

US-Außenminister kündigt „harte Antwort“ auf Nordkoreas Unterstützung für Russland an

10.02 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat eine „harte Antwort“ auf die militärische Unterstützung Nordkoreas für Russland im Ukraine-Krieg angekündigt. Blinken sagte am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel, Nordkorea werde für die Beteiligung seiner Truppen am Kampfgeschehen „eine harte Antwort erhalten“.

Nach US-Angaben sind nordkoreanische Soldaten inzwischen in der Nähe der Grenze zur Ukraine an Kampfhandlungen beteiligt.

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