Gegen übergriffige Serien-Touristen - "Sex and the City": Hausbesitzerin schützt Kulttreppe mit Absperrung
Die markante Brownstone-Fassade in Manhattan galt jahrelang als Pilgerort für Anhänger der Erfolgsserie "Sex and the City" (1998-2004, auf HBO). Nun setzt die Eigentümerin Barbara Lorber dem Fan-Ansturm Grenzen: Wie die "New York Times" berichtet, beantragte sie schriftlich bei der New York City Landmarks Preservation Commission die Installation eines Schutz-Tores vor der berühmten Treppe. Die Barriere soll Nahaufnahmen unterbinden, während Fotos von der Straße weiterhin möglich bleiben.
Die Maßnahme richtet sich gegen übergriffiges Fanverhalten. "Sie klettern über die Kette, posieren, tanzen oder legen sich auf die Stufen, klettern nach oben, um in die Wohnzimmerfenster zu starren, versuchen, die Haupteingangstür zu öffnen, oder klingeln spätnachts betrunken an der Tür", schilderte Lorber die Situation bei der Anhörung am 14. Januar.
Einstimmiges Votum für Schutzmaßnahme
Die Immobilie, die Lorber seit 1978 besitzt, liegt im denkmalgeschützten Greenwich Village. Sämtliche Änderungen am Erscheinungsbild benötigen eine behördliche Genehmigung. Das Gremium befürwortete den Tor-Einbau unter bestimmten Auflagen einhellig. Architekt Isidoro Cruz entwickelt nun gemeinsam mit der Kommission die finale Ausführung.
"Dieses Haus sollte nicht eingezäunt werden, aber was im späten 19. Jahrhundert schön war, braucht in unserem Jahrhundert, in unserer Zeit, leider mehr Schutz", erläuterte Lorber. Die Eigentümerin habe "jahrzehntelang gehofft, dass das vorbeigeht, aber an diesem Punkt muss selbst jemand, der so stur ist wie ich, zugeben, dass das in naher Zukunft nicht verschwinden wird". Aktuell warnt ein Schild mit der Aufschrift "Privateigentum, Betreten verboten".
Entstehungsgeschichte der Kulisse
Im Genehmigungsantrag schilderte Lorber die Hintergründe der Dreharbeiten zu "Sex and the City": Sie trage "ihre Schuld", da sie einem jungen Location-Scout aus Mitgefühl half. "Er sagte mir, wenn er dieses Haus nicht bekommen würde, würde er seinen ersten richtigen Job in der Branche verlieren", zitierte Lorber aus ihrer Erinnerung. Ihre Zusage erfolgte ohne Ahnung vom späteren Erfolg der Serie "Sex and the City".
Das auf Candace Bushnells (66) Buchvorlage basierende Format begeisterte sechs Jahre lang mit den Beziehungsgeschichten der New Yorkerinnen Carrie (Sarah Jessica Parker, 59), Charlotte (Kristin Davis, 59), Samantha (Kim Cattrall, 68) und Miranda (Cynthia Nixon, 58). Der Erfolg setzte sich nach Serienende 2004 mit den Kinofilmen "Sex and the City - Der Film" (2008) und "Sex and the City 2" (2010) sowie der Nachfolgeserie "And Just Like That ..." (seit 2021, auf HBO Max) fort. Lorber zeigt Verständnis für die anhaltende Faszination, appelliert jedoch: "Machen Sie so viele Fotos, wie Sie möchten, während Sie auf der Straße stehen. Aber klettern Sie bitte nicht in unsere Räumlichkeiten und Fenster."
Von (dam/spot)