Ukraine sucht jetzt im Ausland nach Rekruten
Unter russischen Soldaten soll das Rattenfieber grassieren. Kiew will vermehrt auf die Drohnenproduktion setzen. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
- Ukraine beruft Männer im Ausland zum Wehrdienst ein
- Ukraine: Rattenbissfieber unter russischen Soldaten ausgebrochen
- Experten: "Ein großer Durchbruch Russlands ist unwahrscheinlich"
- Xi: Sollten Zusammenarbeit mit Russland vertiefen
- Klitschko: "Es ist aktuell wie in einem Boxkampf"
- So können Sie für die Ukraine spenden
Bericht: Russische Raumfahrt-Antennen zerstört
3.12 Uhr: Nach Medienberichten sollen Raketen britischer Bauart zwei wichtige Kommunikationsstationen auf der Halbinsel Krim zerstört haben. Es soll sich um einen Angriff mit Storm-Shadow-Raketen gehandelt haben. Die Angriffe hätten am Mittwoch stattgefunden, berichtet das US-Magazin "Newsweek" und beruft sich auf russische Medien. Eine Antenne und Ausrüstung sei beschädigt worden, eine Person sei verletzt. Ein Angriff soll eine Einrichtung in Aluschta im Südost der Krim eine Station getroffen haben, die die Kommunikation mit Raumschiffen und unbemannten Missionen koordiniert.
Ukraine beruft Männer im Ausland zum Wehrdienst ein
0.30 Uhr: Bei der Suche der Ukraine nach zusätzlichen Soldaten will der neue Verteidigungsminister Rustem Umjerow kommendes Jahr auch im Ausland lebende Männer zum Wehrdienst heranziehen. Ukrainer im wehrfähigen Alter von 25 bis 60 Jahren in Deutschland und anderen Ländern sollten aufgefordert werden, sich in den Rekrutierungszentren der Streitkräfte zu melden. Das kündigte Umjerow in einem Interview mit "Bild", Welt TV und Politico an.
Der Minister sprach zwar von einer Einladung. Er machte aber klar, dass es Sanktionen geben werde, wenn jemand der Aufforderung nicht folge. "Wir besprechen noch, was passieren soll, wenn sie nicht freiwillig kommen", sagte er.
Das ukrainische Militär möchte 450.000 bis 500.000 weitere Soldaten mobilisieren, um die russische Invasion abzuwehren. Die finanziellen und politischen Rahmenbedingungen sind jedoch noch nicht geklärt. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Mobilisierung eine "sensible Frage" genannt.
Kreml erteilt Bitte von Soldatenmüttern offenbar eine Absage
21.15 Uhr: Das russische Militär wird der Bitte von Soldatenmüttern und russischen Soldaten nach einer Dienstzeitbeschränkung offenbar nicht nachkommen. Das berichtet die "Moscow Times" unter Berufung auf den russischen Oppositionspolitiker Boris Wishnewsky. Dieser hatte im Namen der Angehörigen einen Antrag beim russischen Verteidigungsministerium eingereicht, mit der Bitte, die bislang unbefristete Dienstzeit der russischen Soldaten zu beschränken.
In einer Antwort des stellvertretenden Leiters der Mobilisierungsabteilung russischer Streitkräfte heißt es nun, dass an der Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht gerüttelt werde. "Die Festlegung einer anderen Militärdienstzeit für russische Staatsbürger, die im Rahmen der Teilmobilisierung einberufen werden, wird als unzweckmäßig erachtet", zitiert das Medium aus dem Schreiben.
Soldatenmütter hatten sich dafür eingesetzt, dass die Dienstzeit der Soldaten, die bei Russlands Teilmobilisierung einberufen wurden, auf ein Jahr begrenzt wird. Auf den sozialen Medien fordern sie zudem mehr Fronturlaub für ihre Angehörigen und, dass mehr Freiwillige an die Front geschickt werden – und Zwangsrekruten zurückkehren dürfen. Mehr zu den Soldatenmüttern in Russland und was ihr Widerstand für Putin bedeutet, lesen Sie hier.
Ukraine: Rattenbissfieber unter russischen Soldaten ausgebrochen
17.38 Uhr: Russische Soldaten leiden an der Front von Kupjansk offenbar unter Rattenbissfieber. Das berichtet der Verteidigungsgeheimdienst der Ukraine (DIU) auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Demnach steige die Unzufriedenheit unter russischen Truppen in der Region aufgrund fehlender medizinischer Versorgung und Winterkleidung. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Zu den Symptomen des Rattenbissfiebers gehören starke Kopfschmerzen, Fieber bis zu 40 Grad, Hautausschläge und Rötungen, niedriger Blutdruck, Blutungen in den Augen, Übelkeit und mehrmals täglich Erbrechen. Auch die Nieren werden durch die Erkrankung in Mitleidenschaft gezogen, sodass die Erkrankten unter starken Rückenschmerzen leiden. Die Symptome können teils Monate andauern.
Wie der DIU berichtet, seien die Symptome jedoch von den russischen Behörden ignoriert worden, da diese die Krankheit der russischen Männer als Vorwand betrachten würden, um dem Kriegseinsatz in der Ukraine zu entgehen. Der DIU sprach von "vielen Einheiten", in denen das Fieber ausgebrochen sei, wie viele Männer genau betroffen seien, sagte er nicht.