Mit emotionalen Worten wurden die Absolventen der Abenstal-Realschule in Au verabschiedet. Und es gab viel Lob: Fast 30 Prozent der Schüler haben die Mittlere Reife mit einer Eins vor dem Komma geschafft.
Au/Hallertau – „2018 haben wir euch an der Hand genommen, als ihr hier zur Schule gekommen seid. Und heute reichen wir euch wieder die Hand, nämlich zum Abschied“: So berührend formulierte vergangene Woche die Schulleiterin der Abenstal-Realschule Au, Kerstin Liese, ihre letzten Worte an die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen. In der rappelvollen Hopfenlandhalle wurden drei 10. Klassen verabschiedet, fast 30 Prozent von den Schülerinnen und Schülern hatten dabei eine Eins vor dem Komma stehen.
„Ihr habt euch durchgebissen und Disziplin gezeigt, trotz Corona“, so Liese weiter. Von ihren Absolventinnen und Absolventen wünschte sie sich: „Schlagt eine neue Seite auf, schreibt euer eigenes Drehbuch und spielt eure Rolle gut. Alle Träume können wahr werden.“ Weil Kerstin Liese vor kurzem selbst ein Klassentreffen hatte und dort alten Freunden wieder begegnen durfte, rückte sie das Wiedersehen nach einer gewissen Zeit in den Fokus. „Man erkennt es erst danach, aber die Schulzeit ist die schönste Zeit des Lebens. Woran werdet ihr euch in zehn Jahren erinnern? Vielleicht an die erste Klassenfahrt oder an den ersten Tag hier an der Schule – an die Erfolge oder an die Stolpersteine?“
An beides erinnerte sich jedenfalls Landrat Helmut Petz bei seinen Grußworten, und zwar so: „Ja, da gab es schon Höhen und Tiefen in meiner Schulzeit – aber es ist ja gut ausgegangen“. Sein Appell an die 10. Klassen: „Seid stolz auf euch!“ Was er selbst in der Schulzeit gelernt habe, seien die neuralgischen Punkte, also Gebiete, in denen er nicht so stark war wie in anderen. Sein Tipp: „Ich mach’ jetzt immer Dinge, die ich erstmal nicht so gut kann, weil so lernt man es am besten.“ Das wichtigste sei laut Petz allerdings, dass man alles mit Leidenschaft anpacke, egal wohin der Weg auch führt.
Für Bürgermeister Hans Sailer ist die Schulzeit hingegen vergleichbar mit einer Fußball-WM, bei der Teamgeist gefragt ist. „Und jetzt habt ihr das Finale geschafft“, so Sailer. Und weiter: „Man kann und darf auch scheitern, die Hauptsache ist aber, dass jeder mit Leidenschaft dabei ist.“ Sailer blieb im Fußballvergleich: „Nach der Spielpause geht’s jetzt weiter zum nächsten Turnier.“
Wie schwer manchmal der Abschied fallen kann, wurde aber auch deutlich – und zwar bei der Verabschiedung der 10c von ihrem Lehrer, bei der sehr viele Tränen flossen. „Ihr wart immer da, wenn wir euch gebraucht haben“, so auch das große Lob von Daniela und Sophia Maier von der 10b in Richtung der Lehrkräfte, die für die Schüler einfach eines waren, nämlich „ein Wahnsinn“. Wenngleich das Gefühl, dass etwas aufhört und das Neue noch nicht angefangen hat, für die beiden jungen Frauen „komisch“, ja fast schon „beängstigend“ sei, überwog zur Zeugnisvergabe ein ganz anderes Gefühl, das sie so formulierten: „Wir gehen heute hier als Sieger heraus!“