Weidel-Interview mit Musk live auf X: Heftige Kritik bereits im Vorfeld – „Weg in eine digitale Dystopie“

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Alice Weidel trifft sich zum Gespräch mit Elon Musk auf X. Das Interview sorgte im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 für heftige Kritik. Der News-Ticker.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Weidel-Interview mit Musk live auf X – Vor der Bundestagswahl 2025 – Virtuelles Kennenlernen sorgt für Kritik.
  2. Reaktionen auf Musk und Weidel – Interview auf X zwischen Alice Weidel und Elon Musk ruft Bundestagsverwaltung auf den Plan.

Update vom 8. Januar, 15.57 Uhr: Lobby Control äußerte gegenüber IPPEN.MEDIA kurz vor dem Live-Interview zwischen Musk und Weidel Bedenken. Der Verein sieht es als äußerst riskant an, „wenn der reichste Mensch der Welt seine immense Macht nutzt, die sich auch durch seine Plattform X speist, um auf den Wahlkampf in Deutschland Einfluss zu nehmen.“ Musk habe angekündigt, die AfD im Wahlkampf zu unterstützen, indem er die Ressourcen von X einsetzt. „Wenn dem Einfluss von Superreichen keine Schranken gesetzt werden, ist keine wirkliche Demokratie möglich!“

In Bezug auf das Interview zwischen Weidel und Musk, das live auf X übertragen wird, betonte Lobby Control außerdem: „Die Bedeutung, die soziale Plattformen inzwischen in unserer Demokratie haben, wurde lange Zeit unterschätzt. Deshalb wurden keine ausreichenden demokratischen und medienrechtlichen Kontrollen etabliert. Inzwischen sind die Plattformen aber gigantisch und agieren global, was eine Regulierung schwierig macht.“

Weidel und Musk live auf X: Interview wenige Wochen vor Bundestagswahl 2025

Erstmeldung: Berlin – Wenige Wochen vor der Bundestagswahl 2025 und nach umstrittenen Wahlkampfaufrufen für die AfD von Elon Musk kommt es am Abend auf X zum Live-Gespräche zwischen dem Tech-Milliardär und Partei-Chefin Alice Weidel. Auf Musks Plattform wollen beide am Abend (19.00 Uhr) unter anderem über das Thema Meinungsfreiheit sprechen, wie ein Sprecher Weidels mitgeteilt hatte. Bereits im Vorfeld zum Live-Interview gab es heftige Kritik an dem Format – als Reaktion auf das Gespräch von Musk und Weidel zogen unter anderem Gewerkschaften Konsequenzen.

Weidel-Interview mit Musk live auf X

Ein Live-Interview zwischen Musk und Weidel auf X: Kurz vor der Bundestagswahl 2025 kommt es zum virtuellen Kennenlernen. Die auf Englisch geführte Unterhaltung kann von jedem live bei X mitgehört werden. Es ist den Angaben zufolge ein reines Audiogespräch ohne Video. Die AfD-Chefin macht seit Tagen mit einem Countdown bei X Werbung für das Gespräch. Der Trump-Vertraute mischt schon länger im Wahlkampf vor der Bundestagswahl 2025 mit. Im vergangenen Dezember sprach er sich unter anderem für die AfD als künftige Regierungspartei aus und beschimpfte deutsche Spitzenpolitiker.

Einige Tage vor dem Musk-Gespräch mit Weidel, das live auf X verfolgt werden kann, bekräftigte der Tech-Milliardär in einem Beitrag in der Welt am Sonntag seine Positionen zur AfD. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) nannte Musks Wahlaufruf für die AfD „übergriffig und anmaßend.“ Kanzler Olaf Scholz (SPD) kritisierte, dass sich der Unternehmer – immerhin voraussichtlich bald Teil der neuen US-Regierung – „für eine in Teilen rechtsextreme Partei“ einsetze, „die die Annäherung an Putins Russland predigt und die transatlantischen Beziehungen schwächen will“.

Weidel und Musk live auf X: Interview wenige Wochen vor Bundestagswahl 2025

Elon Musk verbringt generell viel Zeit damit, die politische Stimmung in Europa zu beeinflussen. Außer Deutschland hat der Tech-Milliardär Großbritannien im Visier. Zuvor verhalf er Donald Trump zur Rückkehr ins Weiße Haus. Dafür überzog er seine mehr als 200 Millionen Follower bei der ihm gehörenden Online-Plattform X mit Aufrufen, für Trump zu stimmen – Dutzende Beiträge, Tag für Tag. Ein ähnliches Vorgehen nutzt Musk nun auch in Europa. Dass es jetzt zum Live-Interview zwischen Musk und Weidel kommt, geht vermutlich auf einen X-Nutzer zurück.

ach umstrittenen Wahlkampfaufrufen von Musk für die AfD trifft sich der Unternehmer am 09.01.2025 online mit AfD-Chefin Alice Weidel. Auf Musks Plattform X wollen beide am Abend unter anderem über das Thema Meinungsfreiheit sprechen
Nach umstrittenen Wahlkampfaufrufen von Musk für die AfD trifft sich der Unternehmer am 09.01.2025 online mit AfD-Chefin Alice Weidel. Auf Musks Plattform X wollen beide am Abend unter anderem über das Thema Meinungsfreiheit sprechen. (Bildmontage) © Evan Vucci/Kay Nietfeld/dpa

Dieser hatte im Zusammenhang mit Musks Aussagen zur AfD und der Bundestagswahl 2025 im vergangenen Dezember ein öffentliches Gespräch mit Alice Weidel vorgeschlagen. Schon bald darauf berichtete Weidels Sprecher von einem Austausch über ein Live-Gespräch mit dem Team Musk. Dieser habe sich bereits vor einigen Monaten für das AfD-Programm interessiert. Schon im vergangenen Sommer hatte er sich nach der Europawahl lobend über die Partei geäußert.

Weidel spricht live mit Musk: Interview auf X sorgt vor Bundestagswahl 2025 für Debatte

Der Vertraute des künftigen US-Präsidenten Donald Trump scheint zudem große Stücke von Alice Weidel zu halten. Bereits vor dem Gespräch zwischen Musk und Weidel, das live auf X mitverfolgt werden kann, fand er für die Chefin der AfD lobende Worte und rief sie bereits zur möglichen deutschen Kanzlerin aus. Doch darf Musk so die Werbetrommel für die Rechtsaußen-Partei rühren oder handelt es sich um unzulässige Einflussnahme?

Medienrechts-Experte Matthias Kettemann von der Universität Innsbruck sagt über das Musk-Interview mit Weidel: Musk darf das. „Niemand kann Musk verbieten, so ein Gespräch zu organisieren“, so der Rechtsexperte gegenüber FR.de von IPPEN.MEDIA. Elon Musk sei „Eigentümer einer mächtigen Kommunikationsplattform, aber eben nicht Inhaber eines Fernsehsenders und auch kein dem deutschen Medienrecht unterworfener Journalist“, erläutert er.

Interview von Weidel und Musk live auf X: Sorge bei deutschen Politikern

Das Interview von Elon Musk mit AfD-Chefin Alice Weidel sorgte nicht nur wegen seiner Äußerungen über die AfD für Aufsehen, sondern auch das Gespräch selbst. Zahlreiche Politiker äußerten sich dazu. Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz erklärte gegenüber IPPEN.MEDIA: „Deutlich wird einmal mehr, welch unheilvolle Allianzen zwischen Rechtsextremisten und Oligarchen westlichen Typs wie Elon Musk längst bestehen. Man verschafft sich gegenseitig Reichweite und arbeitet gemeinsam daran, demokratische Standards zu unterhöhlen und letztlich zu überwinden.“

Auch SPD-Politiker Jens Zimmermann äußerte sich besorgt: „Die aktuellen Entwicklungen um Musk und Zuckerberg enthält für uns Europäerinnen und Europäer eine klare Botschaft: Wir müssen unsere Freiheit im Internet mehr denn je verteidigen. Denn was Musk und Zuckerberg jetzt betreiben ist das Gegenteil von ihrer propagierten Freiheit, es ist der Weg in eine digitale Dystopie.“

Reaktionen auf Musk und Weidel

Die Bundestagsverwaltung untersucht derzeit das öffentliche Online-Gespräch zwischen Musk und Weidel. Ein Sprecher erklärte auf die Frage, ob es sich um eine illegale Parteispende handeln könnte: „Die Bundestagsverwaltung führt im vorliegenden Fall derzeit eine Sachverhaltsklärung durch.“

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Mehrere Gewerkschaften reagierten auf das Gespräch zwischen Musk und Weidel, indem sie ihren Rückzug von der Plattform X ankündigten. Frank Tekkilic, Sprecher der IG BAU, äußerte sich dazu: „Seit Elon Musk X, damals hieß es noch Twitter, übernommen hat, werden auf der Plattform fast nur noch Hass, antidemokratische und rechte Propaganda, Verschwörungstheorien und Desinformation verbreitet.“ Auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) planen, X nicht länger zu nutzen. (red mit Agenturen)

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