Vor zehn Jahren zeigte diese Sci-Fi-Serie eine der besten TV-Folgen – und blieb unbemerkt

"Heaven Sent", die vorletzte Folge der neunten Staffel "Doctor Who" beginnt mit diesen Worten: "Wenn du in diese Welt kommst, wird auch etwas anderes geboren. Du beginnst dein Leben, und es beginnt eine Reise zu dir. Es bewegt sich langsam, aber es hört nie auf. Wohin du auch gehst, welchen Weg du auch gehst, er wird folgen..."

Der zwölfte Doctor (Peter Capaldi) wird auf den Tod und die unausweichliche Vergänglichkeit des Lebens angesprochen – zentrale Themen, die die gesamte Episode prägen.

Allein gegen das Monster: Der Doctor im Schloss der Trauer

Gefangen in einem riesigen, labyrinthartigen Schloss, wird er von einer monströsen Gestalt verfolgt, bekannt als The Veil. Sie droht ihm den Tod, falls er seine dunkelsten Geheimnisse nicht preisgibt. Doch hinter der offensichtlichen Bedrohung verbirgt sich eine tiefere Metapher: das andere, das einen unaufhörlich verfolgt, ist Trauer.

Die Episode beginnt unmittelbar nach dem Verlust von Claras (Jenna Coleman) Leben. Noch bevor der Doctor ihren Tod verarbeiten kann, wird er in das Schloss teleportiert und steht seinen Albträumen gegenüber. Hinweise, die jemand hinterlassen hat, führen ihn, doch nur durch die Kombination aus Intelligenz und unerschütterlicher Entschlossenheit kann er das Schloss und sein Monster überwinden.

Auf den ersten Blick wirkt "Heaven Sent" wie eine einfache Geschichte. Doch die Episode ist viel komplexer, denn der Doctor steckt in einer Zeitschleife. Die einzige Möglichkeit, zu entkommen, ist, seiner Trauer direkt entgegenzutreten – buchstäblich Milliarden von Jahre lang, Körper für Körper, indem er eine Diamantwand durchschlägt.

Deshalb ist die "Doctor Who"-Episode ein Meisterwerk 

"Heaven Sent" nimmt abstrakte Konzepte wie Trauer und Verlust und macht sie greifbar. Ähnlich wie "The Constant" (Lost) oder "The Body" (Buffy) verwandelt die Folge universelle Erfahrungen in intensives, eindringliches Fernsehen.

Doch trotz aller Anerkennung innerhalb der Doctor-Who-Community blieb die Episode außerhalb davon weitgehend unbeachtet. Experimentell, anspruchsvoll und tiefgründig, erhielt sie zwar eine Hugo-Award-Nominierung, verlor aber gegen eine Folge von Jessica Jones. Für die Emmys wurde sie nicht wahrgenommen.

Mittlerweile können neue Zuschauer die Serie auf Disney+, Prime Video und Apple TV streamen.

In Deutschland wurde die Sci-Fi-Reihe nie zu einem so großen TV-Phänomen wie in ihrem Heimatland. Wer also ist dieser Doktor?