Aktionsbündnis für den See

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Weßlinger Bürger sorgen sich um ihren See: 681 Menschen haben einen Bürgerantrag des Aktionsbündnisses „Erhalt des Weßlinger Sees“ unterschrieben. Die Unterschriften nahm Bürgermeister Michael Sturm am Montag im Rathaus entgegen.

Viele Namen auf vielen Seiten (v.l.): Markus Mochti, Bürgermeister Michael Sturm und Dr. Wolfgang Hackenberg bei der Unterschriftenübergabe.
Viele Namen auf vielen Seiten (v.l.): Markus Mochti, Bürgermeister Michael Sturm und Dr. Wolfgang Hackenberg bei der Unterschriftenübergabe. © privat

Weßling - Schlingpflanzen im Wasser, in den See hineinreichende Büsche und Bäume, verschlammte Wege: Die Gemeinde Weßling hat seit jeher viel zu tun mit dem Erhalt ihres Sees. Derzeit saniert sie einen Teil des Rundweges, im Sommer schickte sie das Mähboot los, auch die Lüftungsanlage ist dank Sponsoren neu. Dennoch herrscht in der Bürgerschaft Sorge über den Erhalt des Gewässers als Badesee. Das zeigt eine Unterschriftenaktion, die Markus Mochti und Dr. Wolfgang Hackenberg in den vergangenen Wochen auf den Weg gebracht haben. Ihr Aktionsbündnis „Erhalt des Weßlinger Sees“ fordert im Rahmen eines Bürgerantrags eine klare Positionierung seitens der Gemeinde. 681 Menschen haben den Bürgerantrag unterschrieben, 457 Weßlinger und 224 Auswärtige.

„Um einen Bürgerantrag zu stellen, braucht man ein Prozent der Stimmen. Die hatten wir nach einer halben Stunde zusammen“, sagte Mochti gestern im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. Immer wieder sei an ihn und Hackenberg die Sorge um den See herangetragen worden. „Dieses Jahr war es krass“, sagte Mochti, der selbst Hobbyfischer ist. Schwimmen sei wegen der um die Beine rankenden Schlingpflanzen unangenehm, im Karpfenwinkel könne man gar nicht mehr ins Wasser gehen. „Dazu kamen die hohen Temperaturen und der viele Regen, der Nährstoffeintrag ist immens.“ Die Sorge, dass der See völlig zuwachse und verlande, treibe viele Weßlinger um. „Also sind wir aktiv geworden.“

Wir verstehen den Antrag nicht als Angriff, wir sehen ja, dass die Gemeinde viel tut. Aber wir wünschen uns ein Commitment.

Mochti und Hackenberg beantragen die Rettung des Sees als „Herzstück unserer Gemeinde“. Er solle ein Ort sein, an dem Einklang zwischen Mensch und Natur herrsche, gefahrloses Schwimmen und Plantschen sowie Paddeln im ganzen See mit freien Zugängen am Badestrand möglich sei. Außerdem solle man auf seinen glatten Eisflächen Eislaufen, Eisstockschießen und Eishockey spielen sowie mit Sicht auf den See spazieren gehen können. „Wir beantragen, unser Anliegen mit Priorität in einer der kommenden Gemeinderatssitzungen zu behandeln und einen entsprechenden Aktionsplan zu beschließen“, so Mochti und Hackenberg.

Markus Mochti ist Abteilungsleiter Social Media bei der CSU und auch Vorsitzender der Weßlinger CSU. Seit Dezember 2022 wohnt er in Oberpfaffenhofen. Wolfgang Hackenberg ist Schriftführer beim CSU-Ortsverband. „Wir haben aber gleich gesagt, dass wir das nicht auf die Parteischiene setzen“, betonte Mochti, der auch schon mit Räten aus anderen Fraktionen das Thema diskutiert hat. „Es wird von vielen so gesehen.“ Er wisse aber auch von Menschen, die sich vorstellen könnten, den See sich selbst zu überlassen. Der Bürgermeister sei über den Antrag überrascht gewesen. „Wir verstehen den Antrag nicht als Angriff, wir sehen ja, dass die Gemeinde viel tut. Aber wir wünschen uns ein Commitment“, betonte Mochti.

Was die Gemeinde tun soll? „Zuerst müssen wir herausfinden, um was für eine Schlingpflanze es sich im Weßlinger See handelt und wie ihr Wachstum eingedämmt werden kann.“ Weitere Themen seien beispielsweise ein regelmäßiger Baumschnitt. „Das sollte festgeschrieben werden“, sagte Mochti. Alteingesessene Weßlinger hätten ihm bestätigt, dass der See früher in einem besseren Zustand gewesen sei. „Daher haben auch viele Alteingesessene unterschrieben.“ Bürgermeister Sturm war für eine Stellungnahme gestern nicht zu erreichen.

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