Neuer Trump-Plan wird diskutiert: Nächster Golf soll umbenannt werden
Der US-Präsident plant einen Besuch in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten – und könnte eine kuriose Bekanntmachung im Gepäck haben.
Washington – Schon wenige Tage nach seinem zweiten Amtsantritt im Januar machte US-Präsident Donald Trump Schlagzeilen, indem er aus dem Golf von Mexiko kurzerhand den Golf von Amerika machte. Nun deutet sich an, dass einem weiteren Gewässer ein ähnliches Schicksal widerfahren könnte. Doch während einige Verbündete der USA die Umbenennungspläne für den Persischen Golf loben, kommt vor allem vonseiten des Iran heftige Kritik.
Trumps Vorschlag laut übereinstimmender Medienberichte: Im Rahmen einer Tour durch mehrere arabische Staaten habe der US-Präsident offenbar den Plan gefasst, in der kommenden Woche die offizielle Umbenennung des Persischen Golf in Arabischen Golf anzukündigen. Das berichtete zunächst die Nachrichtenagentur AP, die sich dazu auf Angaben mehrerer Regierungsbeschäftigter berief.

Diskussion um Persischen Golf: Fachleute warnen Trump vor Folgen
Diskutiert wird der offizielle Name des Golfs bereits eine Weile und auch im Deutschen taucht neben der Bezeichnung Persischer Golf immer wieder die Variante Arabischer Golf auf. Dass nun jedoch ausgerechnet der US-Präsident eine Umbenennung offiziell machen will, ist nicht nur ungewöhnlich, sondern Fachleuten zufolge auch höchst heikel.
Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur sprach etwa Irans Außenminister Abbas Araghtschi auf dem Kurznachrichtendienst X von der Hoffnung, dass „die absurden Gerüchte“ lediglich eine „Desinformationskampagne“ seien. Anderenfalls, meint Araghtschi, könne man Trump gar feindliche Absichten „gegenüber dem Iran und seinem Volk“ unterstellen. Der US-Präsident sagte auf Nachfrage, dass er keine „Gefühle verletzen“ wolle und gab sich damit zunächst ungewohnt zurückhaltend.
Reisepläne von US-Präsident Trump: Golfstaaten erwarten Trumps Besuch
Doch auch der US-Sender CNN berichtet, dass dem Persischen Golf eine Umbenennung – zumindest seitens der US-Regierung – direkt bevorstehen könnte, was vor allem Trumps Gesprächspartner in den arabischen Ländern freuen sollte, die eine offizielle Umbenennung schon seit langem anregen. Ihr Argument: Die Mehrzahl der Anrainerstaaten an dem Gewässer sei nun mal eben arabisch und der Begriff „persisch“ noch dazu mit empfindlicher Kolonialgeschichte verbunden.
Ein wichtiges Argument gegen eine Umbenennung sind derzeit laufende Gespräche zwischen den Regierungen in Washington und Teheran, in denen es um das iranische Atomprogramm geht. Mehrere Fachleute wie der Nahost-Sicherheitsexperte Abdolrasool Divsallar sprachen in Kommentaren auf den sozialen Medien von schlechtem Timing und möglichen „negativen Auswirkungen auf die Atomverhandlungen“. Trump selbst kündigte an, sich zur Sache briefen lassen zu wollen und auf dieser Basis vor der Reise über die mögliche Umbenennung zu entscheiden. (saka mit dpa)