Dießen: Vorerst kein Vollausbau der Schützenstraße

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„Fleckerlteppich“ Schützenstraße wegen der vielen Wasserrohrbrüche. 2025 soll mit den konkreten Planungen des Vollausbaus begonnen werden. © Roettig

18 Wasserrohrbrüche der teils über einhundert Jahre alten Leitungen auf einer Länge von 420 Metern seien ein Grund, warum die Marktgemeinde Dießen den Vollausbau der Schützenstraße im kommenden Jahr forcieren sollte.

Dießen -So die CSU-Fraktion im Gemeinderat, die dem Bau- und Umweltausschuss einen entsprechenden Antrag vorlegte. Ein weiterer Grund sei der hier zunehmende Berufsverkehr, weil die Schützenstraße vermehrt als Ausweichstrecke vom Dießener Westen in Richtung Ostufer bzw. Weilheim genutzt wird, um nicht ewig an der Ampelkreuzung am Marktplatz anzustehen. Sollten Herrenstraße und Hofmark eines Tages wie schon seit Jahrzehnten geplant wirklich ausgebaut werden, muss die Schützenstraße ohnehin als Umleitungsstrecke dienen. Sollte es in der Zeit zu weiteren Wasserrohrbrüchen kommen, sei ein Verkehrschaos unvermeidbar.

Vorerst kein Vollausbau in der Dießener Schützenstraße - Zeitnahe Umsetzung nötig

Noch ein Grund für den sehr zeitnah geforderten Vollausbau der Schützenstraße sei laut CSU-Gemeinderat Johannes Wernseher das noch nicht angefangene Wohnprojekt „Drei Rosen“ am Abzweig der Schützenstraße zum Augustinerberg. Das Grundstück könne man für die Baustelleneinrichtung nutzen und damit Kosten sparen.

Schützenstraße ‚first‘

Wernseher erinnerte an die 2021 von der Verwaltung ausgearbeitete Prioritätenliste, aus der bislang nur die Bannzeile realisiert wurde. Da ein Ausbau von Herrenstraße und Hofmark in absehbarer Zeit nicht zu stemmen sei, blieben nur noch die Buzallee und die Schützenstraße ganz oben auf der Liste. Aus den genannten Gründen solle man die Schützenstraße vorziehen.

Laut einer Stellungnahme der Ammerseewerke, erläutert von Bauamtsleiterin Johanna Schäffert und Bürgermeisterin Sandra Perzul, könne wegen der aufwendigen Grundlagenermittlung nicht vor 2026 mit der Ausbau begonnen werden. Die Wasserleitung dem Kanalbau vorzuziehen, sei nicht sinnvoll, da der Regenwasserkanal sicher tiefer liege. Einstimmig einigte sich der Bau- und Umweltausschuss letztendlich darauf, im kommenden Jahr zumindest die konkrete Planung des Vollausbaus der Schützenstraße anzugehen.

Wechselnde Namen

Die Schützenstraße hieß übrigens im östlichen unteren Teil Jahrhunderte lang „Judengasse“ und im oberen westlichen Teil „Lohmühlgasse“ nach einer dort gelegenen Mühle zur Herstellung von Gerberlohe. Später nannte man sie „Schulgasse“ wegen des alten Schulhauses. Den gemeinsamen Namen „Schützenstraße“ erhielten beide Gassen erst 1901 zur Erinnerung an das 300-jährigen Jubiläum des „Feuerstutzen-Schützenvereins“ im August 1899. Damals zog der Festzug mit Kronprinz Ludwig von Bayern, dem späteren König Ludwig III., durch die beiden Gassen.

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