Militärexperte nennt sieben Gründe - Selenskyjs Machtkampf mit dem Top-General: „Eine Tragödie für die Ukraine“
Punkt 1: Die Führung der ukrainischen Armee. Ryan lobt Saluschnyjs „Mischung aus fachlicher Kompetenz, Delegation, Zivilcourage, intellektueller Bescheidenheit und Neugierde“, die „nur schwer zu ersetzen wären“.
Punkt 2: Auswirkungen auf die Befehlskette der Armee. Ryan geht davon aus, dass bereits ein Nachfolger gefunden wäre, sollte es wirklich zu einer Entlassung kommen. Allerdings hätte eine neue Ernennung auch „disruptive“ Folgen weit in die Befehlskette der Armee hinein.
Punkt 3: Die Beratung des Präsidenten. Der australische Militärexperte nennt das Beraten des Präsidenten eine „Schlüsselaufgabe“ eines Militärbefehlshabers. Dadurch, dass Saluschnyj schon seit vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs in seiner Position war, vermutet Ryan, dass es einige Zeit dauern würde, bis ein neuer Befehlshaber Selenskyj ähnlich gut beraten kann.
Punkt 4: Beziehungen zu Verbündeten. Gleiches gilt für die Beziehungen zu den Partnern und Verbündeten der Ukraine. Ein neuer Befehlshaber müsste dort erst hineinfinden, während Saluschnyj bereits vernetzt ist.
Punkt 5: Das Bild einer instabilen Regierung in der Öffentlichkeit. Sollte Selenskyj Saluschnyj tatsächlich entlassen, würde das Bild einer instabilen ukrainischen Regierung sich verbreiten. Ryan befürchtet, dass dann etwa Teile des US-Kongresses diese angebliche Instabilität nutzen könnten, um weiter gegen Militärhilfen für die Ukraine zu argumentieren.
Punkt 6: Die russische Propaganda. Ryan befürchtet, dass die russische Propaganda-Maschinerie eine Saluschnyj-Entlassung für seine Zwecke benutzen könnte.
Punkt 7: Saluschnyjs zukünftige Rolle. „Saluschnyj wird nicht einfach verschwinden, wenn Selenskyj ihn entlässt“, vermutet Ryan. „Den richtigen Job für Saluschnyj zu finden wird schwierig“, so der Militärexperte. Aber: „Ich glaube, dass Saluschnyj - auch wenn er nicht gehen will - in erster Linie ein Diener seines Landes ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er die Lage seines Landes nicht verschlimmern möchte.“ Deshalb werde er wohl auch bei einer Entlassung keine Probleme machen.