Nach TV-Duell gegen Trump: Biden fällt in Umfragen weiter zurück

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Noch unterstützt die Mehrheit der Demokraten Präsident Joe Biden vor der US-Wahl. Ob das nach dem TV-Duell gegen Donald Trump so bleibt?

Washington, D. C. – Nach dem TV-Duell gegen den US-Präsidenten Joe Biden zeigen sich erste Erfolge für den Republikaner Donald Trump. In den ersten Umfragen nach der Debatte, in der Biden als deutlicher Verlierer gilt, ist der Demokrat abgesunken. Einige Demokraten forderten vor dem Hintergrund sogar den Rücktritt Bidens und die Suche nach einer Alternative.

Hatte Biden zuvor für kurze Zeit einen leichten Vorsprung gegenüber Trump oder lag in den Umfragen in etwa gleichauf, lag der aktuelle Präsident zuletzt sechs Prozentpunkte hinter dem Republikaner. Das wirkte sich bereits auf die Spendensammlung aus und es ist möglich, dass die Ergebnisse nach dem TV-Duell noch weitere Folgen nach sich ziehen. Laut CNN-Daten konnte Trump bereits bis Ende Mai fast doppelt so viel Geld sammeln wie Biden. Diese Differenz könnte sich infolge der ersten TV-Debatte noch verstärken.

US-Präsident Joe Biden hört während einer Zeremonie zur Verleihung der Ehrenmedaille im Weißen Haus zu.
Joe Biden genießt trotz erster Kritik aus eigenen Reihen noch weitestgehend Rückhalt unter den Demokraten. © picture alliance/dpa/AP | Susan Walsh

Umfragen zur US-Wahl 2024: Trump schon vor TV-Duell klar vor Biden

In einer New-York-Times/Siena-Umfrage und in einer CNN-Umfrage lag Trump mit 49 Prozent sechs Prozentpunkte vor Biden, der lediglich 43 Prozent erzielte. Die Ergebnisse in einer Umfrage des Wall Street Journals vom 3. Juli zeigten eine ähnliche Differenz zwischen den voraussichtlichen Kandidaten der US-Wahl 2024.

Laut einem Vergleich der aktuellen CNN-Daten zu früheren Erhebungen habe sich in den Umfrageergebnissen der beiden voraussichtlichen Kandidaten nicht viel geändert. Bereits im April lagen Trump und Biden demnach bei 49 und 43 Prozent. Das bedeute trotzdem nicht, dass das TV-Duell keine Auswirkungen hätte: Im Idealfall hätte Biden durch das Duell aufholen und einen Teil der Wechselwählerschaft in den USA für sich gewinnen können. Das sei so nicht passiert, sodass das Ergebnis nach dem TV-Duell trotzdem eine Niederlage sei.

Umfragen zur US-Wahl nach TV-Duell: Biden zu alt für das Präsidenten-Amt?

Bei anderen Erhebungen wiederum erscheint der Effekt des TV-Duells deutlich stärker. So zeichnete sich in einer Durchschnittserhebung mit mehreren Umfragen vom „Projekt 538“ ein Verlust Bidens nach dem TV-Duell ab. Auch die Sorge um das Alter Bidens scheint nach der TV-Debatte zugenommen zu haben:

74 Prozent der befragten Wählerschaft gaben in der Times-Umfrage an, Biden sei zu alt für den Job – fünf Prozent mehr als noch vor der TV-Debatte. In der Umfrage des Wall Street Journals, wo der Wert für den Demokraten ähnlich ist, gaben lediglich 36 Prozent an, Trump sei zu alt, um zu kandidieren. Dabei ist Joe Biden lediglich drei Jahre älter als der Republikaner.

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Was sich nicht geändert hat: Die Bevölkerung ist nach wie vor unzufrieden mit beiden Kandidaten. 47 Prozent der Befragten gaben gegenüber dem Wall Street Journal an, dass sie beide Kandidaten ersetzen würden, wenn sie könnten. 53 Prozent gaben an, sie seien über keine der Kandidaturen enthusiastisch.

First Lady Jill Biden äußert sich zur Alters-Debatte vor US-Wahl: „Joe ist der Kandidat“

Biden ließ sich von den Ergebnissen vorerst nicht beeindrucken. „Joe ist der Kandidat der Demokraten und er wird Donald Trump schlagen, genau wie er es 2020 getan hat“, sagte die First Lady Jill Biden laut CNN. „Ich werde kandidieren … niemand drängt mich hinaus“, sagte Biden laut AP News bei einem Telefongespräch mit Mitarbeitenden.

Und so sagte ihm auch weiterhin ein Großteil der Demokraten die Unterstützung zu, auch wenn zum Beispiel der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, laut CBS News einräumte, dass es noch viel zu tun gebe. Ob die Unterstützung anhält oder sich nicht letztendlich Bidens Kritiker unter den Demokraten durchsetzen können, wird sich im August zeigen. Vom 19. bis zum 22. August findet der Parteitag der Demokraten statt, wo Biden als offizieller Kandidat nominiert würde – wenn er bis dahin überzeugen kann. (lismah)

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