„Stürzt ins Bodenlose!“: Wetterexperte prophezeit Kältepeitsche für Deutschland
Sommer, Sonne, Fußballfieber: Doch die Wetterprognosen scheinen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Hochwasserlage bleibt angespannt.
Kassel – Deutschland fiebert einem Sommermärchen entgegen. Die Europameisterschaft beginnt am kommenden Freitag, dem 14. Juni. Also heißt es: Fußball-Trikot anziehen, die Sonne in kurzen Hosen genießen und die Spiele beim Public Viewing im Freien verfolgen. So zumindest die Idealvorstellung. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Heftiger Dauerregen und Hochwasser prägten zuletzt das Wetter.
„Es bleibt wechselhaft“: Hochwassergefahr bleibt weiterhin bestehen
Wetterexperte Dominik Jung von wetternet gibt bekannt: „Es war in letzter Zeit wechselhaft und es geht wechselhaft weiter.“ Die neuesten Sommerprognosen für 2024 werden laut Jung vom CFS-Modell (Climate Forecast System) „immer weiter nach unten gerechnet“. Der Juni wird kälter sein als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020.

Was bedeutet das konkret für die kommenden Tage? Im Rhein-Main-Gebiet können am Samstag, dem 8. Juni, bei Temperaturen bis zu 25 Grad Sommertage genossen werden. Doch am Nachmittag wird die schwülwarme Luft im Süden von „kräftigen Schauern und Gewittern mit Starkregenpotential“ abgelöst, wie Jung voraussagt. Dabei drohen weiterhin Sturzfluten, und Bäche sowie Flüsse könnten über die Ufer treten. Insbesondere die Donau könnte weiter ansteigen.
Dauerregen, kräftige Schauer und Gewitter: „Sommertrend stürzt ins Bodenlose!“
In der Nacht zum Sonntag, dem 9. Juni, werden die Temperaturen vor allem im Norden Deutschlands auf 5 bis 8 Grad sinken. Hier besteht sogar eine Gefahr von Bodenfrost, warnt Wetterexperte Jung. Tagsüber wird es mäßig warm, im Norden erreichen die Temperaturen 17 bis 20 Grad, im Süden bis zu 25 Grad. Auch hier wird vor weiteren Schauern und Gewittern gewarnt. Der Wochenbeginn wird dann besonders herausfordernd.
„Was für ein Wetter“, klagt Jung mit Blick auf den Montag, den 10. Juni. Kein Wunder, dass er den Wettertrend mit „Sommertrend stürzt ins Bodenlose!“ betitelt. Immer wieder Schauer und Gewitter, teilweise sogar Dauerregen, bei Temperaturen von 12 Grad im Westen und 21 Grad im Osten sind zu erwarten. Besonders im Süden Deutschlands läuten beim Thema Dauerregen die Alarmglocken. Und das nicht ohne Grund: „Das Hochwasserrisiko bleibt dort erhalten“, warnt Dominik Jung. Droht Bayern die nächste Flutkatastrophe?
Die Wettervorhersage für die kommenden Tage:
Samstag, 8. Juni | 15 - 27 Grad | Gewitter mit Starkregen, Böen und Hagel im Süden |
Sonntag, 9. Juni | 14 - 19 Grad im Norden, sonst 19 - 24 Grad | Wechselhaft, mit Schauern und Gewitter |
Montag, 10. Juni | 15 - 21 Grad | Wechselnd bis stark bewölkt, kräftiger Regen |
Dienstag, 11. Juni | 13 - 19 Grad | Rasch wechselnde Bewölkung mit Schauern und kurzen Gewittern |
Mittwoch, 12. Juni | 14 - 19 Grad | Kühl, schauerartige Regenfälle, teils starke Gewitter im Süden |
Donnerstag, 13. Juni | 14 - 20 Grad | Schauer und Gewitter, teils Starkregen im Süden und Osten, im Norden und Westen ein paar Schauer |
Freitag, 14. Juni | 14 - 20 Grad | Weitgehend trocken, Schauer im Küstenbereich und an den Alpen |
Meine news
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)
Keine Besserung in Sicht: Juli bleibt weiter nass im Süden Deutschlands
Eine Besserung ist wohl vorerst nicht in Sicht. Am Dienstag, dem 11. Juni, werden Temperaturen von 13 bis 20 Grad erwartet, am Main könnte es vereinzelt etwas wärmer sein. „Wir kommen nicht raus aus dem kühlen und nassen Tal“, erklärt Jung. Die von ihm als „Kältepeitsche“ bezeichnete Wetterlage wird wohl auch am Mittwoch, dem 12. Juni, anhalten. Es bleibt durchwachsen, mit Regenschauern und Gewittern, und auch der weitere Wettertrend zeigt keine Besserung. Ein Rekordsommer bleibt wohl aus.
Im Juni erwarten Deutschland Temperaturen, die eher für den Mai typisch sind. Auch die Prognosen für Juli versprechen keinen heißen Sommer. Im Alpenraum wird es weiterhin sehr nass, im Norden eher trocken. Geht die Hochwasserphase also weiter? Zumindest für den August ist in Süddeutschland mit trockenerem Wetter zu rechnen.