Verstorbener Felix Baumgartner legte sich kurz vor seinem Tod mit größtem Star der Frauen-EM an
Der Extremsportler Felix Baumgartner ist bei tot. Wenige Wochen vor seinem Unfall griff er Alisha Lehmann mit Aussagen zu Gehältern im Frauenfußball an.
München – Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner (†56) sorgte nur wenige Tage vor seinem tragischen Tod bei einem Paragliding-Unfall in Italien für heftige Kontroversen. Auslöser war ein Facebook-Post, in dem er die Schweizer Nationalspielerin Alisha Lehmann und ihre Forderungen nach Lohngleichheit scharf kritisierte.
Felix Baumgartner giftet kurz vor seinem Tod gegen Frauenfußball-Star Alisha Lehmann
Die Diskussion entbrannte Anfang Juli, nachdem Lehmann, einer der größten Stars der derzeit laufenden Frauen-EM und überhaupt im Frauenfußball, in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica die enormen Gehaltsunterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball anprangerte: „Wir machen denselben Job, aber ein Mann verdient hunderttausendmal mehr als ich“, sagte die 26-Jährige, die schon mehrfach in ihrer Karriere die Gehaltslücke im Sport kritisierte.
Baumgartner reagierte darauf mit einem kontroversen Facebook-Post: „Einbildung ist auch eine Bildung. Natürlich machen Frauenfußball-Spielerinnen nicht denselben Job wie ihre männlichen Kollegen.“ Seine Begründung: „Frauen haben nicht die gleichen Einschaltquoten, also gibt es weniger Geld.“
Absurder Vergleich von Extremsportler sorgt für Empörung
Besonders für Aufsehen sorgte Baumgartners Vergleich: „Wenn ich im Chor singe, mache ich auch nicht denselben Job wie Ed Sheeran und Co.“ Damit stellte er Fußballerinnen faktisch auf Amateur-Niveau und ließ sie im Vergleich zu männlichen Profis als unfähig erscheinen.
Die Reaktionen in den sozialen Medien waren eindeutig und brachten dem Österreicher einen heftigen Shitstorm ein. „Trotzdem machen sie genau den gleichen Job wie die Männer – sie spielen Fußball und gewinnen Turniere“, schrieb eine empörte Nutzerin. Eine andere kommentierte sarkastisch: „Ich hatte schon immer die Befürchtung, dass beim Sprung damals irgendwas zurückgeblieben ist.“
Baumgartner fällt wiederholt mit unangebrachten Äußerungen auf
Der 2012 durch seinen Stratosphärensprung weltberühmt gewordene Extremsportler war bereits in der Vergangenheit für provokante Aussagen bekannt. 2016 plädierte er unter anderem für eine „gemäßigte Diktatur“ in Österreich, da man in einer Demokratie „nichts bewegen“ könne. Zudem forderte Baumgartner teils mehrfach scharf ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik und lobte unter anderem die gesichert rechtsextremistische Bestrebung „Identitäre Bewegung“ und deren Frontmann Martin Sellner.
Darüber hinaus fiel Baumgartner auch schon vor seinen Äußerungen gegenüber Lehmann mit sexistischen und frauenfeindlichen Kommentaren auf. So legte er sich unter anderem 2017 mit der damaligen Puls-4-Moderatorin Corinna Milborn an, die ein Werbefoto des Textilkonzerns Palmers als „sexistisch“ bezeichnete. Der Österreicher äußerte sich anschließend herabwürdigend über deren Figur und warf ihr „Selbstbefriedigung in den sozialen Netzwerken“ vor. (LuHa)