Heftige Kämpfe im Ukraine-Krieg: Marinebrigade schlägt Nordkorea-Attacke zurück
Kriegsschauplatz Oblast Sumy: Ukrainische Marinesoldaten wehren einen gemeinsamen Angriff von russischen und nordkoreanischen Truppen ab.
Sumy – Eine Erfolgsmeldung für Kiew im Ukraine-Krieg: Offenbar haben die ukrainischen Soldaten der 36. Separaten Marinebrigade einen koordinierten Angriff russischer und nordkoreanischer Truppen im Grenzgebiet zur Oblast Sumy erfolgreich zurückgeschlagen.
Ukraine schlägt Nordkorea-Attacke zurück
Laut der Ukrainska Pravda haben die ukrainischen Brigadesoldaten am Mittwoch (12. März) erfolgreich mehrere Angreifer abgewehrt, die mit Quads in die Region eindringen wollten. In einem veröffentlichten Video ist zu sehen, wie die Soldaten den Angriff im Abschnitt zwischen den Siedlungen Sverdlikovo (Region Kursk, Russland) und Novenke (Region Sumy, Ukraine) unterbrechen konnten. „Die Marinesoldaten haben eine Vielzahl von feindlichen Truppen neutralisiert, während sie sechs russische ATVs zerstörten,“ berichtete ein Insider der Einheit.
Der Mittwoch war für die russischen Truppen nicht nur durch die hohen Verluste an Personal gekennzeichnet, sondern auch durch einen gescheiterten offensiven Vorstoß. Die von der Ukrainska Pravd genannten Zahlen, wobei diese sich unabhängig kaum überprüfen lassen, sprechen für sich: Während des Gefechts wurden acht gegnerische Soldaten getötet und 26 weitere verletzt, was auf die Effektivität der ukrainischen Verteidigungsanstrengungen hinweist.
Laut Oleksandr Syrskyj, dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, haben die ukrainischen Truppen ihre Positionen in der Oblast Kursk eingenommen und beabsichtigen, so erklärte er gegenüber Reuters, diese zu halten „so lange, wie es vernünftig und notwendig ist“.
Putin präsentiert sich in der Region Kursk
Präsident Wladimir Putin besuchte ebenfalls am 12. März die Region Kursk, öffentlichkeitswirksam und im Tarnanzug. Er erteilte dabei den Befehl, die Offensive fortzusetzen und verlorenes Terrain zurückzuerobern.
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Seit dem letzten Jahr, als das ukrainische Militär eine überraschende Offensive startete, haben die Russen in den letzten Monaten verstärkt versucht, verlorenes Territorium zurückzugewinnen und ihre Positionen zu konsolidieren.
Analysen des renommierten Thinktanks Institute for the Study of War (ISW) zeigen, dass die russischen Truppen bis zu 90 Prozent des von der Ukraine im August 2024 eroberten Gebiets zurückgewonnen haben. Dies schließt die strategisch wichtige Stadt Sudscha ein, die weniger als zehn Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt. Die Behauptung der russischen Regierung, die Kontrolle über Sudscha zurückerlangt zu haben, wurde von ukrainischen Offiziellen allerdings noch nicht bestätigt, schreibt die New York Times. Vielmehr betonen dieses, dass sie sich in stabilen Verteidigungspositionen befinden würden.
Sumy und Kursk: Lage bleibt angespannt
Die militärischen Taktiken auf beiden Seiten haben sich in den vergangenen Monaten weiterentwickelt, besonders durch den Einsatz von hoch entwickelten Drohnentechnologien. Die ukrainischen Streitkräfte haben gegen die Angriffe der Nordkoreaner, die sich als aggressiv erweisen, gelernt und versuchen, ihre defensiven Linien anzupassen und gegebenenfalls auf vorteilhaftere Positionen zu wechseln, erläutert Militarnyi.
Die Situation in der Region bleibt derweil angespannt. Dennoch zeigen die erfolgreichen Abwehraktionen der ukrainischen Marinesoldaten in der Region Sumy, dass die ukrainischen Streitkräfte auch unter Druck weiterhin in der Lage sind, sich gegen die aggressiven Vorstöße der Besatzungstruppen zu verteidigen.
Ukraine-Krieg: Grenzgebiet als Verhandlungsmasse
Die Kämpfe um die Kontrolle des Grenzgebiets werden nicht nur als militärischer Konflikt betrachtet, sondern haben auch strategische Bedeutung für mögliche zukünftige Friedensverhandlungen. Die Möglichkeit eines Rückzugs der ukrainischen Truppen aus Kursk könnte negative Auswirkungen auf Kiews Verhandlungsposition haben, insbesondere während Donald Trump ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin anstrebt, um mögliche Friedensgespräche voranzutreiben. Putin hatte am Donnerstag zurückhaltend auf die US-Forderungen nach einer Waffenruhe reagiert und markante Forderungen gestellt.
Ein Rückzug könnte als Zeichen der Schwäche wahrgenommen werden und der Ukraine die Möglichkeit nehmen, während etwaiger Verhandlungen Druck auf Russland auszuüben. Zudem könnte die Rückeroberung eines Großteils des in der letzten Offensive eroberten Gebiets durch Russland und Nordkorea Auswirkungen auf die Moral der ukrainischen Streitkräfte haben. Die Situation bleibt dennoch sowohl militärisch als auch strategisch äußerst prekär.