Neue Grenzwerte für Kamine und Öfen ab 2025: Welche Alternativen Verbraucher haben
Ab 1. Januar gelten in Deutschland neue Grenzwerte für manche Kaminöfen. Zahlreiche Haushalte sind dadurch betroffen. Es gibt jedoch Alternativen.
Kassel – Was gibt es Schöneres, als im Winter bei eisigen Temperaturen dem romantischen Prasseln des Kaminfeuers zu lauschen und dabei dessen wohlige Wärme zu genießen. Ganz ohne Gesundheitsbedenken erfolgt das Abbrennen von Holz im eigenen Heim jedoch nicht. Eine Studie aus dem Jahr 2023 hat sogar gezeigt, dass in Gebieten, in denen viel Holz verbrannt wird, das Krebsrisiko deutlich ansteigt. Ab 2025 droht einigen Kaminöfen aufgrund neuer Grenzwerte für Feinstaubemissionen beim Heizen mit Holz das Aus.
Ab 2025: Neue Grenzwerte für Verbrennung von Holz
Das Bundesimmissionsschutzgesetz legt fest, welche Grenzwerte für die Verbrennung von Holz einzuhalten sind. Denn die Verbrennung von Holz führt zur Freisetzung von Partikeln, die sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt schädlich sein können. „Bei der Verbrennung von Holz entstehen neben Treibhausgasen auch gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe wie Staub, organische Kohlenwasserstoffe wie Polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), Stickoxide, Kohlenstoffmonoxid und Ruß“, so das Umweltbundesamt.
Bis Ende 2024 müssen ältere Anlagen strengeren Grenzwerten entsprechen. Die sogenannte „BlmSchV Stufe 2“ legt fest: „Für alle Kamine, Öfen und Kaminöfen, die nach diesem Datum (1. Januar 2025, d.Red.) ihren Betrieb aufgenommen haben, liegen die anspruchsvolleren Grenzwerte nun bei 1,25 g/m³ Kohlenmonoxid und 0,04 g/m³ Feinstaub. Die Vorgabe für den Wirkungsgrad bleibt bei mindestens 75 Prozent (bei Kachelöfen 80 Prozent).“ Anlagen, die zwischen 1995 und 2010 in Betrieb genommen wurden, müssen ab 1. Januar 2025 die Grenzwerte der Stufe 1 einhalten.
Die Alternativen zu Kaminöfen und Heizöfen mit Holz
Es gibt jedoch Möglichkeiten, das Verbot zu umgehen, berichtet unter anderem wa.de. So können bei vielen alten Kaminöfen Feinstaubfilter nachgerüstet werden, um die neuen Grenzwerte einzuhalten. In einigen Fällen kann auch ein Antrag auf Weiterbetrieb gestellt werden, da Ausnahmen gelten, etwa für offene oder denkmalgeschützte Kamine. Eine weitere Option ist der Austausch des alten Kaminofens durch einen neuen oder eine Alternative.
Die drei gängigsten Alternativen sind laut dem Portal myhomebook.de Gaskamine, Ethanolkamine und Elektrofeuer. Gaskamine ähneln optisch klassischen Kaminen, verwenden jedoch hitzebeständige Keramikimitate anstelle von Holzscheiten und das Feuer besteht aus Gasflammen. Ethanolkamine benötigen keinen Schornstein und verbrennen Bioethanol. Elektrofeuer sind keine echten Feuer und werden per Knopfdruck gesteuert. Der einzige Nachteil: Sie bieten oft nur die Optik eines Feuers, aber nicht die Wärme.
Umfrage zeigt: Jeder fünfte Befragte in Deutschland befürwortet Aus für Kaminöfen
Eine aktuelle Umfrage der Handwerker-Vermittlungsplattform MyHammer zeigt, dass Millionen von Deutschen ein Verbot von Kaminöfen sogar begrüßen würden. Die Studie wurde von Opinium Research mit 1000 Befragten durchgeführt.
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Demnach unterstützen 21 Prozent der Befragten ein Verbot der Installation und Nutzung von Kaminöfen. Männer befürworten ein solches Verbot mit 22 Prozent etwas häufiger als Frauen, von denen 20 Prozent zustimmen.
Besonders junge Menschen sprechen sich für ein Verbot von Kaminöfen aus. 26 Prozent der unter 34-Jährigen sind dafür, während die Zustimmung bei den über 55-Jährigen auf 18 Prozent sinkt

Kaminöfen anderswo unbeliebter – wegen „Kosteneffizienz und gemütlicher Atmosphäre“ dennoch gefragt
In anderen Ländern unterstützen sogar noch mehr Menschen ein Verbot von Kaminöfen. In den Niederlanden ist es fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent), in Großbritannien rund ein Drittel (32 Prozent). Dennoch merkt ein Handwerker gegenüber MyHammer an: „Kaminöfen polarisieren. Sie sind sicherlich nicht die umweltfreundlichste Art zu heizen, sind aber gleichzeitig wegen ihrer Kosteneffizienz und der gemütlichen Atmosphäre nach wie vor sehr beliebt.“
Um umweltfreundlicher zu handeln, empfiehlt er seinen Kunden: „Es gibt verschiedene Maßnahmen, um die Luftverschmutzung zu reduzieren. Wer Bedenken hat, sollte auf ein anderes Heizsystem umsteigen.“