Eklat bei Trump-Rede: Abgeordneter fliegt aus dem US-Kongress

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Bei der Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress kam es zu einem kuriosen Zwischenfall: Ein Abgeordneter musste den Saal verlassen.

Washington - Rund sechs Wochen nach seinem Amtsantritt hat Donald Trump seine erste Rede vor dem US-Kongress abgehalten. „Amerika ist zurück“, verkündete der US-Präsident direkt zu Beginn seiner Ansprache – und ließ eine Reihe von Angriffen auf seinen Vorgänger Joe Biden und dessen Partei folgen. Während die Republikaner im Saal Trumps Rede mit Applaus und „USA, USA“-Rufen feierten, brachten die Demokraten ihren Protest zum Ausdruck. Ein Abgeordneter wurde deswegen sogar aus dem Saal geworfen.

Trump-Rede vor dem Kongress: US-Präsident geht auf Angriff

In der Vergangenheit nutzten US-Präsidenten die erste Rede nach Amtsantritt vor dem Kongress häufig, um den politischen Gegnern die Hand zu reichen. Nicht so Trump. Seine rund 100 Minuten lange Rede vor dem US-Kongress erinnerte eher an einen Wahlkampfauftritt. „Wir haben in 43 Tagen mehr erreicht als die meisten Regierungen in vier oder acht Jahren“, lobte er sich und sein Team in den höchsten Tönen. „Und wir fangen gerade erst an“, kündigte Trump an.

Enthusiastischer Applaus und „USA, USA“-Rufe seiner Parteifreundinnen und -freunde schallten durch den Saal. Die Angehörigen der demokratischen Partei im US-Kongress machten hingegen ihren Unmut deutlich. Viele reckten Schilder in die Höhe, um gegen die Politik des US-Präsidenten zu protestieren. Der Abgeordnete Al Green aus Texas entschied sich für einen lautstarken Protest – dann folgte ein Eklat.

Als Trump nach wenigen Minuten ausführte, dass er bei der US-Wahl im November ein Mandat der Wählerinnen und Wähler für tiefgreifenden Wandel bekommen habe, konnte Green sich nicht zurückhalten. Trump habe „kein Mandat“, rief er wiederholt dazwischen. Der US-Präsident musste seine Rede während des Vorfalls unterbrechen. Nach mehrfacher Warnung durch den Sprecher wurde Green schließlich aus dem Sitzungssaal eskortiert.

Trump-Rede vor US-Kongress: Nach Protest musste der Abgeordnete Al Green den Saal verlassen.
Trump-Rede vor dem US-Kongress: Nach seinem lautstarken Protest musste der Abgeordnete Al Green den Saal verlassen. © Win McNamee/dpa

Im Nachgang betonte der Abgeordnete, er habe sich in seinen Zwischenrufen darauf bezogen, dass Trump kein Mandat für Kürzungen beim US-Gesundheitssystem Medicaid habe. „Die Menschen sollen wissen, dass es Leute gibt, die sich Trump entgegenstellen“, erklärte Green seinen lautstarken Protest.

Trump-Rede vor US-Kongress: Lob für Musk, Zitat aus Selenskyj-Brief

Trump beklagte sich in seiner Rede, dass keine Errungenschaft von ihm die Demokraten dazu bringen könnten, „zu lächeln oder zu applaudieren“. Das würde selbst dann gelten, wenn er die schlimmste Krankheit auf der Welt heilen oder die Kriminalität auf das niedrigste Niveau aller Zeiten senken sollte, beschwerte sich der US-Präsident.

Neben Superlativen zu seiner eigenen Arbeit, nutzte Trump den Auftritt auch, um – wie üblich – gegen Migrantinnen und Migranten und Minderheiten wie Transmenschen zu ätzen. Er lobte Tech-Milliardär Elon Musk für dessen Leitung des Kostensenkungs-Gremiums Doge und seine eigene Zollpolitik. Den Eklat im Weißen Haus beim Besuch des ukrainischen Präsidenten sparte Trump weitgehend aus, zitierte allerdings aus einem Selenskyj-Brief. Eine Botschaft in Richtung Europa hatte der US-Präsident in seiner Rede vor dem Kongress nicht. (ph/dpa)

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