Zwischen Wahn und Wahrheit: Sebastian Schlagenhaufer spielt König Ludwig II.

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Der „Kini“ und sein Nervenarzt: König Ludwig II. und Dr. Bernhard von Gudden. © Schlagenhaufer

Theaterabend mit Ludwig II. im Schloss Elkofen fast ausverkauft

Elkofen – Ein königlicher Geist kehrt zurück – nicht im Prunksaal von Neuschwanstein, sondern auf der Bühne von Schloss Elkofen. Am Freitag, 18. Juli um 20 Uhr, wird das Stück „König Ludwig II. – Der bayerische Patient“ aufgeführt – und die wenigen verbleibenden Karten versprechen einen besonderen Theaterabend, der weit über klassische Historienkost hinausgeht.

„Der bayerische Patient“: Sebastian Schlagenhaufer als Ludwig II. auf der Bühne in Elkofen

Im Zentrum des Stücks steht ein posthumes Treffen, das so nie stattfand – aber vielleicht hätte stattfinden sollen: Der „Kini“, Bayerns schillerndster Monarch, begegnet dem Mann, der ihn durch sein Gutachten zur Entmündigung brachte – dem Nervenarzt Dr. Bernhard von Gudden. Was folgt, ist ein intensiver, oft überraschend humorvoller Dialog über Macht, Identität, Schuld und Wahnsinn. Und mittendrin: der mysteriöse Tod im Starnberger See, der bis heute Rätsel aufgibt.

Sebastian Schlagenhaufer, der Autor, Regisseur und Hauptdarsteller des Stücks, gelingt dabei das Kunststück, historische Begebenheiten mit pointiertem Witz und psychologischem Tiefgang zu verweben. Sein Ludwig II. ist kein Karikatur-König, sondern eine vielschichtige Figur zwischen Größenwahn und verletzlicher Einsamkeit. Dass Dr. Gudden schließlich selbst auf der Therapiecouch landet, ist mehr als eine brillante Pointe – es ist ein Perspektivwechsel, der Fragen nach Verantwortung und Wahrheit neu stellt.

Den idealen Rahmen für diesen außergewöhnlichen Theaterabend bietet Schloss Elkofen, ein historisches Juwel am Rand von Grafing. Die spätmittelalterliche Anlage, bis heute in Privatbesitz der Familie von Lösch, ist nicht nur architektonisch ein Erlebnis – sie schafft mit ihrer Atmosphäre aus Geschichte, Natur und Abgeschiedenheit einen stimmungsvollen Kontrast zur inneren Unruhe des Königs auf der Bühne. Für viele Besucher ist der Weg ins Schloss schon Teil des Abends, die Kombination aus Kunst und Kulisse ein Erlebnis für sich.

Wer noch einen der letzten Plätze ergattern möchte, sollte rasch handeln – der Vorverkauf läuft seit Wochen, und die Vorstellung ist nahezu ausverkauft. Karten gibt es ab 20 Euro. Ein Abend zwischen Tragik, Witz und königlichem Rätsel wartet – nicht nur für Ludwig-Fans ein Pflichttermin.

red

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