Sowjet-Jets gegen Putin: Polen prüft Lieferung von weiteren Kampfjets an die Ukraine

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Zehn MiG-29 Kampfflugzeuge hat Polen bereits an die Ukraine geliefert. Weitere könnten nun nach Selenskyjs Besuch in Warschau folgen. Doch Polen stellt Bedingungen.

Warschau/Kiew – Bereits im März 2023 hat der polnische Präsident, Andrzej Duda, erklärt, Polen sei bereit, sämtliche MiG-29 Kampfjets aus polnischem Bestand an die Ukraine zu liefern. Polen verfügte 2023 über rund 30 Stück dieser Flugzeuge verfügt, wie Duda sagte. Mittlerweile hat das Land bereits zehn MiG-29 Kampfjets an Kiew abgegeben. Nun sollen weitere Lieferungen der Abfangjäger im Raum stehen.

Am Montag (8. Juli) schloss der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Besuch in Warschau ein Sicherheitsabkommen mit Polen. Teil der bilateralen Vereinbarung ist die Zusicherung, dass Polen die Möglichkeit prüfen will, der Ukraine weitere MiG-29 Kampfjets zu liefern.

Polen will Lieferung von Jets sowjetischer Bauart prüfen – Deutschland überließ Polen verbliebene MiG-29

MiG-29 sind Abfangjäger sowjetischer Bauart. Lange galten sie als die besten Jagdflugzeuge weltweit. Mittlerweile haben modernere Jets dem Abfangjäger den Rang abgelaufen.

Infolge der deutschen Wiedervereinigung waren Flugzeuge des Typs MiG-29 die einzigen Kampfjets, die von der deutschen Luftwaffe aus den Beständen von der Nationalen Volksarmee der DDR übernommen worden waren. Im Jahr 2003 überließ Deutschland Polen 22 verbleibenden Abfangjäger aus den DDR-Beständen.

In dem Überlassungsvertrag wurde dabei die Bedingung festgehalten, dass Polen die Jets nur infolge einer schriftlichen deutschen Zustimmung weitergeben dürfe. Die Bundesregierung genehmigte Polen die Lieferung der Jets an die Ukraine bereits im Jahr 2023.

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Polen will die Lieferung weiterer MiG-29 Jets an die Ukraine prüfen (Archivbild) © IMAGO/xBelishx

Waffenlieferungen für die Ukraine: Polen prüft Lieferung von mindestens 14 Sowjet-Jets

Bei der möglichen Lieferung weiterer MiG-29 an die Ukraine, die Polen nun prüfen will, solle es um mindestens 14 Jets gehen. Der polnische Ministerpräsident knüpfte die Prüfung jedoch an Bedingungen – auch für die Nato-Partner.

Tusk betonte, dass die Abfangjäger „über unserem Himmel wachen“ und eine Nato-Luftpolizeimission durchführen. Polen könne die MiG-29 daher nicht einfach hergeben, sagte Tusk laut Bericht von Defence Express. Daher sei das Nato-Bündnis gefragt, die Jets durch andere Kampfflugzeuge zu ersetzen.

Polen stellt Bedingung für die Lieferung der Kampfjets an Ukraine

Tusk machte am Montag jedoch keine Aussage darüber, ob Polen von anderen Staaten Flugzeuge erhalten solle oder andere Nato-Staaten ihre Flugzeuge zur Patrouille des polnischen Luftraums zur Verfügung stellen sollten. Die Lieferung der Kampfflugzeuge könne „keine Beschränkung der polnischen Sicherheit sein“, betonte Tusk lediglich.

Auch der polnische Präsident Duda betonte bereits 2023 nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dass einige der MiG-29 solange im Dienst der polnischen Luftwaffe bleiben sollen, bis sie durch modernere Kampfjets ersetzt seien.

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 ist auch Polen in Sorge vor einem möglichen Angriff Russlands. In dem Vertrag, den Selenskyj und Tusk am Montag geschlossen haben, sei vorgesehen, einen Mechanismus auszuarbeiten, mit dem „russische Raketen und Drohnen im ukrainischen Luftraum abgeschossen werden können, die in Richtung Polen abgefeuert wurden“, erklärte Selenskyj laut dpa-Bericht am Montag infolge des Treffens in Warschau. (pav)

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