Zutraulicher Delfin schwimmt durch Adria-Häfen: Doch Meeresschützer warnen vor Kontakt
„Ungewöhnliches Verhalten“: Delfin schwimmt durch Adria-Häfen und besorgt Experten
Ein Delfin sorgt derzeit in der Adria für Aufsehen: Er schwimmt durch die Hafenbecken und verzückt die Menschen. Tierschützer warnen davor, sich dem Tier zu nähern.
Koper – Die Küste der slowenischen Adria mit ihren idyllischen Hafenstädtchen Piran oder Koper ist ein beliebtes Ziel von Touristen aus der ganzen Welt, die die engen Gässchen und idyllischen Hafenpiers und Strände besuchen. Doch zurzeit ist ein Meeressäugetier, das sich an den Molen der kleinen Häfen zu regelmäßigen Besuchen aufhält – ein Delfin!
Meeressäuger taucht plötzlich vor TV-Team im Hafenbecken auf
Anfang Dezember wurde ein Kamerateam des slowenischen Senders TV Koper Capodistria von dem Tier überrascht, das im Hafen von Koper zwischen den Fischerbooten hin und her schwamm. „Valter Radman, ein Fischer aus Izola, sagte, er habe den Delfin früh am Morgen gesichtet, als er in einem Boot in der Werft von Izola war“, schreibt der Sender unter seinem Facebook-Eintrag mit einem Video. „Später, als der Fischer zurückkehrte, tauchte der Delfin wieder auf und spielte lange neben dem Fischerboot. Zur Freude vieler Besucher und auch von uns, die wir nun die gestrigen Ereignisse beobachten können.“
Auch Mitglieder von Morigenos, einer Meeresschutzorganisation mit Sitz in Piran, war der Delin in den Adria-Gewässern nahe der Küste und in den Häfen aufgefallen. Der Delfin erregte durch sein ungewöhnliches Verhalten Aufmerksamkeit. Den Experten gelang es sogar, das Exemplar anhand von Videoaufnahmen und eigenen Beobachtungen zu identifizieren.
„Ungewöhnliches Verhalten“ - Tierschützer machen sich Sorgen um den einsamen Delfin
Es handle sich um dasselbe Tier, das schon mehrmals gesichtet worden war, schrieb Morigenos ebenfalls bei Facebook. Ende November sei er in der Gegend des berühmten Schlosses Miramare nahe Triest im benachbarten Italien aufgetaucht. Vor zwei Jahren sei er in der Touristenstadt Koper (Slowenien) herumgeschwommen und voriges Jahr und diesen Sommer in der Nähe der kroatischen Ferieninseln Rab und Krk. Der Delfin scheint sich also geradezu wie ein Tourist zu verhalten.
Morigenos schreibt auch, dass mit dem Delfin alles in Ordnung sei, er sei gesund, nicht verletzt und in guter körperlicher Verfassung. Der Einzelgänger sei ein Vertreter der Art Delphinus delphis, die normalerweise in großen Gruppen lebt. Darum beschreiben die Meeresschützer sein Verhalten als „ungewöhnlich“. Delfine seien früher zahlreiche Bewohner der nördlichen Adria gewesen, einschließlich des slowenischen Meeres. „In den letzten drei Jahrzehnten ist er in der Region jedoch extrem selten geworden und gilt als regional ausgestorben“, so Morigenos.
Meine news
„Bitte nicht mit dem Delfin interagieren“ - Warnung vor unvorhersehbaren Verhakten
Die Organisation bat alle Einwohner und Besucher der Adriaküste gebeten, sich dem Delfin nicht zu nähern: „Die Interaktion mit einzelnen Delfinen verschlimmert nur ihr Verhalten und bringt sie in zusätzliche Gefahr. Das kann auch Sie gefährden“, schreibt Morigenos und fügt hinzu, dass Delfine zwar keine Menschen angreifen, aber dennoch wilde Tiere seien, die potenziell Schaden anrichten könnten. Auch Infektionskrankheiten seien nicht auszuschließen.
Auch in der Ostsee sorgt derzeit ein Delfin namens „Delle“ für Entzücken. Delfine werden manchmal von Menschen auch als Waffen missbraucht. So ließ Russlands Despot Wladimir Putin im Schwarzmeerhafen Sewastopol offenbar die Tiere zur Abwehr von Meeresdrohnen und Minen einsetzen. Tierschützer entdeckten Delfine, die Verbrennungen durch Bomben oder Minenexplosionen erlitten hatten. Oft leiden die Meeressäuger auch durch die Verschmutzung der Meere durch Plastik.