Warum ein Langenbacher Glockengeläut bald nicht mehr verstummt ist und welche Rolle Tiere spielen

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Sanierungsbedürftig: Marodes Holz sorgt für Probleme im Glockenstuhl der Langenbacher Friedhofskirche Nikolaus von Myra. Dort finden im neuen Jahr Bauarbeiten statt. © Lex/privat

Wegen ihres maroden Glockenstuhls steht Langenbachs Friedhofskirche St. Nikolaus von Myra eine Sanierung ins Haus. Dabei spielen auch Tiere eine spezielle Rolle.

Langenbach - Die einen dürften es schon länger vermissen, etwa bei Beerdigungen oder dem Gottesdienst; manch anderer, speziell aus der direkten Nachbarschaft, wird vielleicht auch die Ruhe genießen: Seit mehreren Jahren kann das Glockengeläut der Langenbacher Kirche St. Nikolaus von Myra nicht mehr erklingen. Lediglich die einzelnen Stundenschläge sind an dem Gotteshaus gegenüber des Alten Wirts noch zu hören. Warum das so ist und weshalb sich dieser Zustand bald wieder ändern dürfte, war jetzt Thema im örtlichen Gemeinderat.

Die Gemeinde beteiligt sich an den Kosten

Wie Martin Bormann, Verwaltungsleiter für den Pfarrverband Langenbach-Oberhummel, dem Gremium erklärte, sei der Glockenstuhl im Kirchturm in bedenklichem Zustand. Die Holzbalken im Inneren seien teilweise so marode, dass derzeit ein Läuten der Glocken aus Sicherheitsgründen nicht möglich wäre. Nur der Stundenschlag funktioniere noch, da dieser nur von einem Hammer ausgelöst werde statt die ganze Glocke zu schwingen. Experten sind überzeugt, dass der gesamte Turm dann instabil wäre. Aus diesem Grund plant die Katholische Kirche eine Sanierung des Glockenstuhls – und weil sich die kalkulierten Kosten Stand jetzt auf zirka 122.000 Euro belaufen, bat man die Gemeinde um einen Zuschuss.

Die Räte, denen im Vorfeld schon umfangreiche Informationen zur geplanten Sanierung zur Verfügung gestellt worden waren, wurden sich in der Sitzung rasch einig: Das Bauwerk habe eine für Langenbach prägende Wirkung, ein Zuschuss in Höhe von fünf Prozent der prognostizierten Summe – also gut 6000 Euro – sei akzeptabel. Und so wurde der Antrag der Pfarrkirchenstiftung einstimmig abgesegnet. Das Geld wird laut Verwaltungschef Bernhard Götz fest in den Gemeindehaushalt 2025 eingeplant.

Schonzeit für tierische Turmbewohner

Dass für die Instandsetzung, bei der sämtliche Balken neu aufgebaut werden sollen, nur ein bestimmtes Zeitfenster möglich ist, liegt dabei an besonderen Umständen, wie Martin Bormann im Gespräch mit dem FT ausführte: „Von Mitte März bis Ende September sind keine Arbeiten möglich wegen der Fledermäuse im Kirchturm.“ Man werde daher wohl in der zweiten Januarwoche kurz nach dem Dreikönigstag loslegen. „Veranschlagt sind für die Sanierung ungefähr sechs Wochen.“

Noch im Dezember soll das Gerüst am Kirchturm aufgebaut werden. Bezüglich der prognostizierten Baukosten betont Bormann, dass bei solch einer Sanierung „natürlich immer etwas auftauchen kann, das im Vorfeld nicht absehbar war“. Die Erfahrung habe er auch bei anderen Kirchensanierungen immer wieder machen müssen, sagt Bormann, der in den Pfarrverbänden Langenbach-Oberhummel und Zolling für 23 Gotteshäuser verantwortlich zeichnet.

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