Freunde brechen nach 40 Jahren Kontakt ab, weil Frau trotz Corona an Kreuzfahrt teilnahm

Eine Frau aus den USA schildert in der Kolumne „Dear Annie“ der „Anchorage Daily News“ ein bitteres Erlebnis: Nach über 40 Jahren Freundschaft wollen ihre engsten Reisegefährten nichts mehr von ihr wissen – weil sie trotz positivem Corona-Test mit auf eine gemeinsame Kreuzfahrt nach Island ging.

Zwei Tage vor Abfahrt erfuhr sie vom positiven Testergebnis. Ein Arzt versicherte ihr, sie könne trotzdem reisen. Also begann sie eine Behandlung mit Paxlovid, einem antiviralen Medikament, das den Krankheitsverlauf bei Corona-Infektionen abmildern soll, und trug während der ersten fünf Tage an Bord eine Maske.

Freunde nach Kreuzfahrt an Covid erkrankt

Nach der Rückkehr in die USA testete nicht nur sie, sondern auch ihr Mann und eine Freundin positiv. „Ich wollte niemanden gefährden und habe mich an den ärztlichen Rat gehalten. Aber jetzt sprechen sie nicht mehr mit mir. Es bricht mir das Herz, dass eine so lange Freundschaft so endet“, schrieb die Frau. 

Kolumnistin Annie Lane zeigte Verständnis für die Verärgerung der Freunde: Aus deren Sicht sei die Entscheidung, trotz Infektion an Bord zu gehen, ein Vertrauensbruch. Ihr Tipp: Die Frau solle einen ehrlichen Brief schreiben, die Gefühle der Freunde anerkennen und sich entschuldigen – dann abwarten, ob die jahrzehntelange Freundschaft noch eine zweite Chance bekommt.

Eine gemeinsame Kreuzfahrt sollte schöne Erinnerungen schaffen – stattdessen zerbrach daran eine jahrzehntelange Freundschaft.
Eine gemeinsame Kreuzfahrt sollte schöne Erinnerungen schaffen – stattdessen zerbrach daran eine jahrzehntelange Freundschaft. (Symbolfoto) Getty Images

Ein Blick nach Mallorca

Was ein Corona-Ausbruch an Bord konkret bedeuten kann, zeigt ein Fall auf Mallorca: Auf der „Mein Schiff 2“ kam es im Sommer 2024 zu mehreren Infektionen. Eine Passagierin berichtete der „Mallorca Zeitung“, dass sie während der Quarantäne auf chaotische Zustände stieß, stundenlang auf Essen warten musste und von der Crew kaum Informationen über das Ausmaß der Corona-Fälle an Bord erhielt. Der Vorfall verdeutlicht, wie schnell eine Kreuzfahrt durch Infektionen ins Chaos geraten kann.