Chinas Militär im Griff der Korruption - Xi kämpft vergebens gegen Armee-Skandale

In der Volksbefreiungsarmee Chinas (PLA) scheint die Korruption ein hartnäckiges Problem zu sein, das trotz intensiver Bemühungen von Staats- und Parteichef Xi Jinping nicht eingedämmt werden kann. Laut Berichten der „NZZ hat die chinesische Führung Schwierigkeiten, die weitverbreitete Korruption innerhalb der Armee zu bekämpfen, was die Effektivität und Zuverlässigkeit der Streitkräfte untergräbt. Insbesondere die Raketenstreitkräfte, eine Schlüsselkomponente in Chinas militärischer Strategie, sind von Skandalen betroffen.

Korruptionsskandale erschüttern Chinas Militär

Die NZZ berichtet, dass in den letzten Monaten mehrere hochrangige Offiziere der PLA ihre Positionen verlassen mussten, mutmaßlich aufgrund von Korruptionsvorwürfen. Dies betrifft insbesondere die Raketenstreitkräfte, die für das nukleare Arsenal des Landes verantwortlich sind. Die Entlassungen und Untersuchungen deuten auf ein tiefgreifendes Problem hin, das die militärische Integrität und Effektivität gefährdet. Die jüngsten Säuberungsaktionen, bei denen neun Generäle ihre Mandate als Delegierte des Nationalen Volkskongresses verloren, unterstreichen die Ernsthaftigkeit der Lage.

Tradition der Korruption und Xi Jinpings Kampf dagegen

Seit Xi Jinping 2012 die Macht übernahm, hat er eine umfassende Anti-Korruptions-Kampagne eingeleitet, um die PLA zu reformieren. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Korruption ein persistentes Problem. Die NZZ führt aus, dass die Armee vor Xis Amtszeit von Korruption durchdrungen war, mit Offizieren, die sich in dubiose Geschäfte verwickelten und militärische Positionen für Geld verkauften. Xi hat zwar das Führungspersonal ausgetauscht und versucht, die Integrität der Streitkräfte wiederherzustellen, doch die aktuellen Vorfälle zeigen, dass die Korruption weiterhin ein ernstes Hindernis darstellt.

Fehlende Überwachung und die Folgen

Ein Kernproblem ist das Fehlen unabhängiger Kontrollmechanismen innerhalb der PLA, wie die NZZ hervorhebt. Die Einkaufsabteilung der Armee ist besonders anfällig für Korruption, da es keine unabhängige Aufsicht gibt. Dieses Systemmanko, kombiniert mit der relativ schlechten Bezahlung der Offiziere, schafft ein Umfeld, in dem Korruption gedeihen kann. Die jüngsten Enthüllungen über Misswirtschaft, wie Raketentanks, die mit Wasser statt Treibstoff gefüllt wurden, verdeutlichen die potenziellen Risiken für Chinas militärische Fähigkeiten.

Internationale Perspektiven und Konsequenzen

Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die USA, beobachtet die Entwicklungen mit gemischten Gefühlen. Während die Korruptionsskandale Chinas militärische Stärke potenziell schwächen könnten, bleibt das Land eine bedeutende militärische Macht. Die NZZ weist darauf hin, dass China seine militärischen Kapazitäten in den letzten Jahren erheblich ausgebaut hat, was die globale Sicherheitsdynamik beeinflusst. Die Unsicherheit über das Ausmaß der Korruption und deren Auswirkungen auf die militärische Effektivität Chinas bleibt eine besorgniserregende Unbekannte.