Er war das Aushängeschild: BVB-Star ist der größte Verlierer der Klub-WM

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Borussia Dortmund ist mit dem Abschneiden bei der FIFA Klub-WM zufrieden. Ein Profi des BVB wurde dabei allerdings zum großen Verlierer.

Dortmund – Giovanni Reyna hatte sich so viel vorgenommen. „Mir macht es immer total viel Spaß, mit dem Nationalteam oder meinem Klub zu Hause zu spielen. Ich freue mich einfach sehr darauf, vor den eigenen Fans zu spielen“, erklärte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund im Vorfeld der FIFA Klub-WM in den USA.

Die Realität wurde zur großen Enttäuschung: Bis zum Aus des BVB im Viertelfinale gegen Real Madrid am Samstag durfte Reyna nur bei einem Kurzeinsatz mitwirken. Die US-Fans bekamen ihren Nationalspieler ganze zwölf Minuten beim abschließenden Gruppenspiel gegen Ulsan HD zu Gesicht.

Reyna ist ohne Zweifel der größte Verlierer der Klub-WM beim BVB.

BVB-Star ist vor allem ein Marketing-Instrument

Für Dortmund lag der Nutzen von Reyna primär in der Rolle als Marketing-Zugpferd. „Die Fußballkultur ist in Amerika noch im Wachstum begriffen, und viele Kinder und Jugendliche fangen an, sich wirklich für den Sport und für hiesige Teams zu begeistern“, sagte Reyna vor dem Turnier.

Der BVB setzte in der Außendarstellung bewusst auf den Sohn der US-Fußball-Legende Claudio Reyna, um Herzen zu erobern. Neben den Nachwuchshoffnungen Cole Campbell und Mathis Albert sollte er das amerikanische Gesicht des Vereins sein.

Doch während Reyna als Aushängeschild diente, blieb er sportlich außen vor. Trainer Niko Kovač vertraute anderen – ein deutliches Signal, wo der 22-Jährige in der Hierarchie steht.

Trikot-Nummer 77 für BVB-Neuzugang als Wink mit dem Zaunpfahl

Den Wink mit dem Zaunpfahl hatte es für Reyna dabei schon vor dem Turnier gegeben: Neuzugang Jobe Bellingham erhielt für die Klub-WM die Rückennummer 77 – die in der Bundesliga nicht erlaubt wäre. Die DFL-Spielordnung begrenzt Feldspieler auf die Nummern 1 bis 49. Bellingham trug die 77 nur vorübergehend, er soll nach dem Turnier Reynas prestigeträchtige Nummer 7 erben.

Die Nummer hat beim BVB Tradition. Stefan Reuter trug sie in den goldenen 90ern, später Publikumslieblinge wie Shinji Kagawa und Jadon Sancho. Als Reyna 2021 das Trikot übernahm, war die Erwartung groß: Der endgültige Durchbruch sollte folgen. Stattdessen gab es viele Verletzungen und Rückschläge.

Giovanni Reyna erlebte eine enttäuschende FIFA Klub-WM in seiner amerikanischen Heimat.
Giovanni Reyna erlebte eine enttäuschende FIFA Klub-WM in seiner amerikanischen Heimat. © IMAGO/Rich von Biberstein/Icon Sportswire

Reyna wird vom Wunder- zum Sorgenkind des BVB

Reyna galt einst als eines der größten Talente im Weltfußball. Mit 17 Jahren debütierte er in der Bundesliga, mit 18 in der Champions League. Die Zukunftshoffnungen waren riesig – heute steht eine Trennung unausweichlich bevor, um seine Karriere wieder in Gang zu bringen.

Auch Reyna selbst hat erkannt, dass die Zeichen auf Abschied stehen. Nach dem 34. Spieltag gegen Holstein Kiel hatte Reyna beim Gang vor die Südtribüne Tränen in den Augen – wohl wissend, dass seine Zeit beim BVB abläuft. Er steht auf der Liste der möglichen Abgänge weit oben. Ob er bei der Saisoneröffnung gegen Juventus am 10. August noch dabei ist, erscheint mehr als fraglich.

Die Klub-WM hat nur bekräftigt, dass Reyna beim BVB keine Zukunft mehr hat. Der Verein wird ihm ein Jahr vor Vertragsende keine großen Steine in den Weg legen, die Ablöse wird moderat ausfallen.

Ein Schritt zurück scheint nötig – für Top-Klubs kommt Reyna aktuell nicht infrage.

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