„Was glaubt Prinz William eigentlich?“: Briten fürchten unwürdige Vertretung König Charles III.

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Nach Anbruch der Fastenzeit rückt der Maundy Thursday Service am 28. März ins Blickfeld. Prinz William wird die traditionelle Fußwaschung offenbar nicht ganz zugetraut.

London – König Charles (75) dürfte in diesem Jahr am Maundy Thursday Service, dem traditionell tief verwurzelten Akt am Gründonnerstag, der auf Fußwaschungen im Mittelalter zurückgeht, nicht teilnehmen können. Vermutlich wird es Prinz William (41) zukommen, am 28. März 75 auserwählten Gläubigen – 75, um Charles‘ Alter aufzugreifen – das sogenannte Maundy Money zu übergeben.

Prinz Williams Glaube überzeugt nicht in dem Maße wie König Charles Religiosität es offensichtlich tut

Während Charles III. laut des ehemaligen Bischofs von London, Lord Chartres (76) „von Religion fasziniert sei“, scheint der Prinz von Wales diese Faszination nicht zu teilen. Charles‘ christlicher Glaube ist sehr real und hat ihm über die Jahre hinweg Halt gegeben. Jetzt, da der Monarch an Krebs erkrankt ist, wird die Frage lauter, wie sehr sich der Thronfolger für die Kirche von England engagiert, die er eines Tages als Supreme Governor leiten soll. Spekulationen, William könnte die Verbindung zur Kirche von England gar abbrechen, wurden laut.

Da die Fastenzeit begonnen hat, rückt nun der Gründonnerstag in den Blickpunkt der Gläubigen. Queen Elizabeth II. (96, † 2022) zelebrierte den „Royal Maundy Service“ glanzvoll jeden Gründonnerstag in einer anderen Kirche ihres Königreiches. „Maundy“ kommt von dem lateinischen „Mandatum“ (Gebot). Es erinnert an das letzte Abendmahl, bei dem Jesus die Füße seiner Jünger wusch und sie zur Nächstenliebe ermahnte. Die Königin hielt zwar bei dem Gottesdienst ein weißes Handtuch, das als Symbol übrig geblieben ist. Dennoch nahm die tiefgläubige Queen den Service sehr ernst und verpasste ihn nur wenige Male.

König Charles III. christliche Überzeugung spiegelt sich im Leben des Monarchen

Charles betet häufig. Spricht er von Jesus, nennt er ihn ehrfurchtsvoll „unseren Herrn Jesus Christus“. Auf dem Gelände des Highgrove House in Gloucestershire hat er eine Kapelle errichten lassen. Er wurde von großen Gläubigern beeinflusst: Der ehemalige Bischof von London, Lord Chartres (64), der Bischof von Southwark, der verstorbene Mervyn Stockwood (81, † 1995), der Jungian- und Cambridge-Kaplan, Pfarrer Harry Williams (69, † 2009) und die Dichterin Kathleen Raine (95, † 2003) zählen zu seinen Vertrauten. Bei seiner ersten Ansprache als König, sagte er: „Ich gelobe feierlich, für die verbleibende Zeit, die Gott mir gewährt, zu bleiben.“

„Irgendwann werden Antworten benötigt“: Droht unter Prinz William die Trennung von Krone und Kirche?

Laut Robert Hartmans Charles-Biografie „Charles III: New King. New Court. The Inside Story.“ ist Prinz William kein regelmäßiger Kirchgänger und „fühlt sich in einer religiösen Umgebung nicht instinktiv wohl“. Zwar engagiert sich der dreifache Vater leidenschaftlich für Obdachlose, doch sind seine Gedanken und Handlungen praktischer Natur, schreibt die englische Herausgeberin, Historikerin, Kommentatorin und Autorin mit den Schwerpunkten Theologie, Catherine Pepinster (64) bei Dailymail.

König Charles suchte nach Bekanntwerden seiner Krebsdiangnose die Nähe des Geistlichen Paul Williams in Sandringham. Prinz Williams Glauben zeigt sich eher in Taten (Fotomontage).
König Charles suchte nach Bekanntwerden seiner Krebsdiangnose die Nähe des Geistlichen Paul Williams in Sandringham. Prinz Williams Glauben zeigt sich eher in Taten (Fotomontage). © StephenLock/imago & i Images /Imago

Seine Wohltätigkeit reicht offenbar nicht aus, um Zweifler an seinem Glauben zum Verstummen zu bringen. Auch Verfassungsexperten sähen die Trennung von Monarchie und Kirche kritisch: „So richtig es auch grundsätzlich sein mag, die Aufhebung der Einschränkung der Glaubensfreiheit des Monarchen würde in der Praxis Fragen über den neuen geänderten Verfassungsstatus der Church of England sowie die Rolle des Parlaments und der Monarchie gegenüber der Religion insgesamt aufwerfen.“ Pepinster bringt die Situation in einem Satz auf den Punkt: „Irgendwann werden Antworten benötigt“. Momentan steht die Heilung des Königs für Prinz William an erster Stelle. Verwendete Quellen: dailymail.co.uk, britanniacoincompany.com

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