BVB-Transfer sorgt für Krach bei Bundesligist
Diant Ramaj ist auf Leihbasis von Borussia Dortmund zum Ligakonkurrenten 1. FC Heidenheim gewechselt. Das hat für eine Menge Ärger gesorgt.
Dortmund/Heidenheim – Dieser Zoff klingt auf den ersten Blick verdächtig nach Sommerloch. Doch dahinter stecken ein BVB-Wechsel, ein urplötzlich degradierter Torhüter und ein bedienter 1. FC Heidenheim. Denn Torwart Kevin Müller hat seinem Frust auf ungewöhnlichem Wege Luft gemacht.
„Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass ich den Verein verlassen möchte“, stellte der 34-Jährige am Dienstag via Instagram klar. Zuvor hatte Heidenheim Diant Ramaj für eine Saison von Borussia Dortmund ausgeliehen, allerdings ohne Kaufoption. Müllers Vertrag läuft noch bis 2027.
Heidenheim-Ärger: Müller wollte angeblich in die MLS
Wie Heidenheims Vorstandschef Holger Sanwald verriet, habe Müller erklärt, dass er sich, bei einem möglichen Angebot, mit einem Wechsel in die US-amerikanische MLS beschäftigen wolle. Deshalb hat sich der Klub für Ramaj als neue Nummer eins entschieden.
Müller wiederum betonte, er habe erst Ende Januar seinen Vertrag verlängert. „Ich habe mich zum FCH bekannt, als es alles andere als sicher war, dass wir kommende Saison immer noch in der Bundesliga spielen würden. Weil ich mich mit dem Klub identifiziere: Weil meine Familie und ich uns nach zehn Jahren in der Stadt längst heimisch fühlen. Und weil ich in der schwierigen Situation ein Zeichen setzen wollte“, schrieb er.
Er sei ein riesiger USA-Fan, so Müller weiter. „Und sollte eines Tages wirklich mal ein interessantes Angebot aus der MLS kommen – dann würde ich mir das gerne anhören. Ob es dann am Ende auch zu einem Wechseln kommen würde – keine Ahnung. Wir sind als Familie mittlerweile schon sehr verwurzelt in Heidenheim“, schrieb Müller.
BVB-Talent wird die neue Nummer eins in Heidenheim
Was ihm sauer aufstößt: Ramaj ist in Heidenheim die neue Nummer eins, einen echten Konkurrenzkampf gibt es offenbar nicht., „Ich hätte mir in den kommenden Wochen auch gerne nach dem Leistungsprinzip sportlichen Wettkampf um den Platz im Tor geliefert. Aber den wird es nicht geben, das haben die Verantwortlichen klar kommuniziert. Das muss und werde ich akzeptieren“, meinte Müller.
Er werde weiterhin im Training jeden Tag alles raushauen, so Müller abschließend: „Weil ich eh nicht anders kann. Und weil ich bereit sein will, wenn ich vielleicht doch noch mal gebraucht werden. Das bin ich der Mannschaft, euch Fans und mir schuldig.“
Müller-Ärger wegen BVB-Talent: Heidenheim irritiert
Der Verein reagierte verschnupft auf Müllers Instagram-Post. „Wir haben mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, wie sich Kevin Müller heute in der Öffentlichkeit dazu geäußert hat“, erklärte der FCH auf Anfrage der dpa. „Das Entscheidende ist jetzt, wie er sich in der Zukunft als Teil der Mannschaft verhält.“ (anre)