Jette Nietzard: Grüne-Jugend-Chefin trägt Polizeihass-Pulli und nennt Aufregung "lächerlich"
Ein Instagram-Post der Grünen-Jugend-Chefin Jette Nietzard sorgt für hitzige Diskussionen. Auf dem Weg in den Deutschen Bundestag veröffentlichte die Politikerin am Freitag ein Selfie – dazu die Worte „auf dem Weg in den Bundestag“ und eine Umfrage an ihre Follower: „Was findet Julia Klöckner schlimmer?“: Zur Auswahl standen ihre Kappe mit dem Aufdruck „Eat the Rich“ und ein Pullover mit der Aufschrift „ACAB“.

Das Kürzel steht für „All Cops are Bastards“ – ein Spruch, der in linken Kreisen als Kritik an Polizei und staatlichen Machtstrukturen verbreitet ist.
Grünen-Jugend-Chefin in der Kritik
Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Insbesondere die Kombination aus provokanter Kleidung und dem symbolischen Ort – dem Bundestag – sorgte für Unmut. Auch, weil der Spruch regelmäßig von gewaltbereiten Gruppen instrumentalisiert wird.
Nietzard selbst reagierte am Samstag ebenfalls über Instagram. Sie nannte die Aufregung um ihren Pullover „so lächerlich“ und stellte klar, dass sie sich von einem politischen System, das ihrer Ansicht nach strukturell versagt, nicht distanzieren werde.
"Das System ist mehr als nur kritikwürdig"
Wörtlich schrieb sie: „Einen Ort, wo 1/4 der Menschen rechts sind, wo mehr Einzelfälle existieren als man zählen kann, Munition verschwindet, und der strukturell rassistisch ist, aber nicht mal was dagegen tun will, werde ich nicht verteidigen.“ Das Kürzel ACAB sei für sie „Systemkritik. Und das System ist mehr als nur kritikwürdig.“ Die Bundestagsfraktion der Grünen äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall.
Nietzard sorgt immer wieder für Schlagzeilen
Nietzard ist nicht zum ersten Mal mit provokanten Äußerungen in die Schlagzeilen geraten. Nach der vergangenen Silvesternacht – in der es mehrere Tote und Verletzte durch Böllerunfälle gab – twitterte sie: „Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen.“ Später entschuldigte sie sich für diesen Kommentar.