Riesen-Zecke in norditalienischer Urlaubsregion entdeckt
Eine neue Zeckenart breitet sich derzeit in Europa aus. Die Parasiten können gefährliche Krankheiten übertragen. Nun wurde die Art auch in Italien entdeckt.
Triest — Die sogenannte Hyalomma-Zecke (Hyalomma marginatum) sorgt in Deutschland derzeit für Aufregung. Die für die Region untypische Zecke macht Forschern Sorge. Denn die Zeckenart ist ungewöhnlich groß und aggressiv. Nun wurden Populationen der neuen Art auch im Nordosten Italiens nachgewiesen. Forscher des Stadtmuseums für Naturgeschichte von Triest haben diese vor Kurzem in der Region Friaul-Julisch Venetien entdeckt.
Zeckenart im Nordosten Italiens entdeckt: Kommt eigentlich in Afrika oder Asien vor
Eigentlich bietet der Nordosten Italiens nicht das richtige Klima für die Parasiten. Sie kommen normalerweise in trockenen und sehr heißen Gebieten in Afrika, Asien und dem südlichen Mittelmeerraum vor.
In einer Pressemitteilung des Stadtmuseums für Naturgeschichte von Triest heißt es, dass die Zecken bereits in der Vergangenheit vereinzelt eingeschleppt worden seien, sich aber aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nicht ausgebreitet hätten. Durch den Klimawandel bedingte steigende Temperaturen hätten nun zu der Ausbreitung der Hyalomma-Zecke in der Provinz Triest geführt. Auch in Deutschland wird davon ausgegangen, dass die Zeckenart sich in den nächsten Jahren ausbreiten wird.
Forscher entdecken Zeckenart in ungewohnter Region: Hyalomma-Zecke ist größer und aggressiver
Die Hyalomma-Zecke unterscheidet sich von den bekannten Zecken in der Region. Sie ist größer und macht im Gegensatz zu anderen Arten Jagd auf Menschen und Tiere. Zudem kommt sie primär auf offenen, sonnige Flächen mit kurzen Gräsern und Steinen vor.

Wie andere Zecken auch, kann die neue Art gefährliche Krankheiten übertragen. In Spanien soll eine Hyalomma-Zecke einen Mann vor Kurzem mit dem Krim-Kongo-Fieber infiziert haben. Allerdings hat die Größe der Zeckenart auch einen Vorteil: Denn dadurch lässt sie sich leichter sichten und entfernen. Das schnelle Entfernen der Parasiten ist nach einem Zeckenbiss sehr wichtig: Das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass dadurch das Risiko einer Infektion mit Borrelien erheblich verringert werden kann. (jus)
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