Bau des Memminger „Schwimmwerks“ schreitet planmäßig voran
Bei einem Rundgang über die Baustelle des neuen Kombibads „Schwimmwerk“ gaben Stadtwerke-Chef Marcus Geske, Tourismusamtsleiterin Doreen Seeberger und Architekt Frank Michel Einblicke in Baufortschritt, Kosten und Technik.
Memmingen – Was hat es mit den „Sauerkrautplatten“ auf der Baustelle des neuen Kombibads auf sich und was ist denn eigentlich Aquacross? Diese und viele weitere Fragen beantworteten Markus Geske, Leiter der Stadtwerke (zukünftiger Betreiber des Kombibads), Doreen Seeberger, Leiterin des Tourismusamts Memmingen und Frank Michel, Architekt beim Städtischen Hochbauamt, bei einem Baustellenrundgang am kombinierten Hallen– und Freibad „Schwimmwerk“.
Bau des Memminger „Schwimmwerks“ schreitet planungsgemäß voran
„Sauerkrautplatten“ haben wenig mit dem wohl bekanntesten deutschen Gericht zu tun – es handelt sich um Holzwolle-Leichtbauplatten (HWL), deren Struktur dem Lebensmittel ähnelt und deswegen so genannt werden. Im Schwimmwerk werden sie als Wärme-, Schall- und Brandschutz verbaut. Aquacross ist ein vielfältiger Wasserhindernis-Parcours und soll eine der zukünftigen Attraktionen im neuen Bad werden.
Schon beim Eintreffen stach den Betrachtern die imposante Fassade der Badehalle ins Auge. Über eine Rampe am zukünftigen Haupteingang gelangten die Teilnehmenden des Rundgangs ins lichtdurchflutete Gebäudeinnere. Zwei große Glasfronten in Ost- und Südrichtung sorgen für gute Sicht auf den Außenbereich. Das Dach ist fast fertig, die Gebäudehülle geschlossen. Die Edelstahlbecken – darunter ein 25-MeterBecken mit acht Bahnen und integriertem Sprungturm, sowie je ein Nichtschwimmer-, Kurs- und Kinderbecken – sind bis auf die Böden installiert. Der Innenausbau läuft auf Hochtouren.
Im Freibadbereich sind die Nebengebäude errichtet und ebenfalls alle Becken verbaut. Ein langes 50-Meter-Becken mit sechs Bahnen bietet Platz für Sportbegeisterte, die in den Sommermonaten draußen trainieren wollen. Auch im Außenbereich gibt es ein Nichtschwimmerbecken – welches mit einer breiten Rutsche, einem Strömungskanal sowie Boden- und Massagedüsen ausgestattet ist – und ein Kleinkinderbecken.
Bau des Memminger „Schwimmwerks“ schreitet voran: Kosten und Förderung im Überblick
Die geschätzten Baukosten liegen derzeit bei 43 Millionen Euro brutto, rund 3,2 Millionen Euro Förderung kommen von der Regierung von Schwaben, 500.000 Euro vom KfW-Programm. Eine weitere Förderung nach dem Sonderprogramm Schwimmbadförderung SPSF ist beantragt. Die restlichen Kosten tragen die Stadtwerke Memmingen, wobei die Stadt einen jährlichen Zuschuss von zwei Millionen Euro für sechs Jahre gewährt. „Mittlerweile sind über 90 Prozent aller Gewerke vergeben und wir liegen derzeit gut im Kostenrahmen“, freute sich Marcus Geske.
Bau des Memminger „Schwimmwerks“ schreitet voran: Nachhaltigkeit, die sich bezahlt macht
Ein großer Kostenfaktor des Neubaus ist die Technik. Das verdeutlichte ein Blick in die Katakomben des Bads: Rohrleitungen, Pumpen, Messeinrichtungen, Lüftungsschächte und noch viel mehr technische Komponenten werden dort installiert. Das Kombibad entsteht in Passivhausbauweise – alle Komponenten müssen vom Bauphysiker auf ihre Eignung geprüft werden.
Als Passivhaus versteht man ein Gebäude, dessen Energieverbrauch durch Vermeidung von Wärmeverlust enorm niedrig ist. Das wirkt sich aufgrund des großen Energiebedarfs von Hallenbädern auf Dauer positiv auf die Betriebskosten aus. Die Wärme für das Schwimmwerk wird künftig CO2-neutral über das Grundwasser mittels Wärmepumpen erzeugt. So entsteht ein nachhaltiges Gebäude, dessen benötigter Wärmebedarf zu 78 Prozent unentgeltlich gedeckt werden kann.
Einen Großteil des Stromverbrauchs decken die PV-Anlagen auf den Dächern des Schwimmwerks. Doreen Seeberger betonte: „Wir wollen neben den Stammgästen, die regelmäßig schon heute unsere Bäder nutzen, auch neue Zielgruppen ansprechen. Dazu planen wir gesonderte Veranstaltungen und Events“ – und weiter: „Wir schaffen hier etwas ganz Großartiges für Memmingen und die Bürgerschaft.“
Bau des Memminger „Schwimmwerks“ schreitet voran: Geplante Eröffnung und Baustellen-Führungen für Interessierte
Wann können die Badegäste das Schwimmwerk selbst erleben? Die Eröffnung ist zur Freibadsaison 2026 geplant, informierte Markus Geske. „So wie die Baumaßnahme aktuell voranschreitet, werden wir die Halle im Frühjahr 2026 betriebsfertig haben. Daran schließt sich eine Pre-Opening-Phase an, in der wir mit Vereinen und anderen den Betrieb auf Herz und Nieren testen, ehe wir im Juli 2026 das Bad öffnen“, so Geske. Architekt Frank Michel wies darauf hin, dass die Gestaltung der Außenanlagen wetterabhängig sei, aber ein Großteil des alten Baumbestandes erhalten bleibe.
Noch offen sind Entscheidungen zum Bau einer Sauna und zur Preisgestaltung.
Interessierte können die Baustelle bei Führungen besichtigen. Die nächsten Termine sind am 22. Juli und 13. August 2025 (jeweils um 17:30 und 19 Uhr). Anmeldung unter info@stadtwerke-memmingen.de.
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