Kommt es zum Wettrüsten? - China spricht nicht mehr von „friedlicher Wiedervereinigung“ mit Taiwan

Eine sprachliche Änderung in einem offiziellen Bericht der chinesischen Regierung lässt aufhorchen. Laut einem Bericht des „Business Insiders“ wurde der bisherige Ausdruck der "friedlichen Wiedervereinigung" mit Taiwan überraschend gestrichen. Experten sehen darin ein Anzeichen dafür, dass China eine härtere Gangart einlegt und eine militärische Auseinandersetzung immer wahrscheinlicher wird.

Sprachwandel als politisches Signal

Laut dem Bericht könnte dieser Wandel darauf hindeuten, dass das Land seine militärische Bereitschaft gegenüber Taiwan verstärkt. Eine Erhöhung des chinesischen Militärhaushalts für das Jahr um bemerkenswerte 7,2 Prozent scheint diese These zusätzlich zu stützen. Insbesondere deuten Schätzungen darauf hin, dass diese Erhöhung den Militärhaushalt auf 1,67 Billionen Yuan oder 231 Milliarden Dollar ansteigen lassen wird. Dies wäre die größte Erhöhung in den letzten fünf Jahren, wie "Bloomberg" hervorhebt.

Seit 1949 verwaltet sich Taiwan selbst, doch China betrachtet die Insel weiterhin als abtrünnige Provinz, die seiner Jurisdiktion unterliegen sollte. Wang Huning, ein hohes Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas, erklärte im Februar, dass China die Unabhängigkeitsbestrebungen Taiwans "resolut bekämpfen" werde. Diese Aussage, gepaart mit den gestiegenen Militärausgaben, lässt die Alarmglocken schrillen.

Taiwan rüstet auf

Aber auch Taiwan rüstet auf. Nach Angaben des „Business Insiders“ verfügt das Land mittlerweile über mindestens sechs verschiedene Arten von Marschflugkörpern, einschließlich land- und seegestützten Waffen. Dies deutet darauf hin, dass auch Taiwan sich auf eine mögliche militärische Konfrontation vorbereitet.

Im Zuge dieser Entwicklungen verweist der Bericht auf die Aussage des Verteidigungsexperten Li Mingjiang, der gegenüber "Reuters" erklärte: "China zeigt, dass es seine militärische Stärke so ausbauen möchte, dass es für den Fall gerüstet ist, unweigerlich einen Krieg führen zu müssen.