Nasa-Sonde zeigt Jupiter-Mond Io so nah wie nie zuvor
Der Nasa ist es mit der Raumsonde „Juno“ gelungen, den Jupitermond Io aus nächster Nähe aufzunehmen. Ein weiterer ultranaher Vorbeiflug ist bereits geplant.
Washington, D.C. – Am 30. Dezember ist eine Raumsonde der Nasa so nah am Jupitermond Io vorbeigeflogen, wie niemals zuvor. Dabei sind Aufnahmen von der Oberfläche der vulkanisch geprägte Landschaft des Jupiter-Trabanten entstanden, wie die Nasa nach dem Jahreswechsel berichtet. Die Begegnung der Sonde „Juno“ mit dem Mond war die erste seit dem Besuch der Raumsonde „Galileo“ im Oktober 2001. Der nächste Vorbeiflug in unmittelbarer Nähe ist bereits geplant.
Nasa untersucht vulkanische Aktivität auf Jupitermod Io aus nächster Nähe
Die Sonde „Juno“ wird in der gleichnamigen „Juno Mission“ von der Nasa zur Untersuchung der Monde des Jupiters eingesetzt. Der Jupiter gilt als der größte Planeten des Sonnensystems. Die derzeitige Aufgabe der Sonde ist es, die vulkanische Aktivität des Jupitermondes Io zu untersuchen, der nur wenig größer sei als der Mond der Erde.
Zum Ende des vergangenen Jahres ist es den Wissenschaftlern der Nasa nun gelungen, die Sonde auf 1500 Kilometer Entfernung an den Mond heran zu manövrieren. Auf den Aufnahmen sind einige von hunderten Bergen des Jupiter-Mondes zu erkennen, die eine Höhe von mehr als 10 Kilometer erreichen können.
„Durch die Kombination der Daten dieses Vorbeiflugs mit unseren früheren Beobachtungen untersucht das Juno-Wissenschaftsteam, wie sich die Vulkane auf Io unterscheiden“, erklärt Junos leitender Forscher, Scott Bolton vom Southwest Research Institute in San Antonio, Texas. „Wir suchen danach, wie oft sie ausbrechen, wie hell und heiß sie sind, wie sich die Form des Lavastroms ändert und wie Ios Aktivität mit dem Fluss geladener Teilchen in der Magnetosphäre des Jupiter zusammenhängt.“
Jupitermond Io gilt als „turbulenter Mond“
Zuvor haben Raumsonden die vulkanische Aktivität bislang aus einer Entfernung von 11.000 Kilometer bis 100.000 Kilometer beobachtet. Im Fokus standen dabei insbesondere der Nord- und Südpol des Mondes. Während seiner Mission hat die Raumsonde „Juno“ auch Daten der Jupiter-Eismonde Ganymed, von dem die Raumsonde 2021 erstmal Bilder sendete, und Europa gesammelt. Zuletzt entdecken Forscher sogar Hinweise für Leben auf dem Jupitermond Europa.
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Der Jupitermond Io gilt laut Nasa als „turbulenter Mond“. Er befinde sich „in einem Tauziehen zwischen der starken Anziehungskraft des Jupiters und der geringeren Anziehungskraft zweier benachbarten Monde“. Diese Kräfte würde sein Inneres aufwühlen und Eruption und Lavaseen erzeugen, die an seiner Oberfläche zu erkennen sind.
Jupitermond Io: Nächster Vorbeiflug am 3. Februar – sechs weitere sollen folgen
Nach Monaten der Forschung hatten die Forscher die geplante zukünftige Flugbahn der Raumsonde angepasst, um insgesamt sieben weitere Vorbeiflüge zu planen. Nach dem Vorbeiflug am 3. Februar wird die Raumsonde bei jeder zweiten Umlaufbahn an Io vorbeifliegen, wobei jede Umlaufbahn immer weiter entfernt sein wird: Die erste wird sich in einer Höhe von etwa 16.500 Kilometer über Io befinden, die letzte wird bei etwa 115.000 Kilometern liegen.
Ab April 2024 wird die Raumsonde eine Reihe von Bedeckungsexperimenten durchführen, bei denen sogenannte „Junos Gravity Science-Experiments“ gemacht werden, um die Zusammensetzung der oberen Atmosphäre des Jupiter zu untersuchen, „die wichtige Informationen über die Form und innere Struktur des Planeten liefert“, wie die Nasa erklärt.