Wachstum in Iffeldorf: Neues Bauland ist derzeit für Gemeinderat kein Thema
Iffeldorf- Die Kommune Iffeldorf soll langsam wachsen. Deshalb lehnte der Gemeinderat die Schaffung von Bauland ab. Auch wegen der Sorge um das Landschaftsbild.
Das letzte Baugebiet in Iffeldorf war das Einheimischenmodell samt kommunalem Mietwohnungsbau am Rathausweg gewesen. Genau nebenan, angrenzend zur jetzigen Bebauung, sollte auf privaten Grünlandflächen neues Bauland entstehen. Der dazugehörige Antrag lag in der Dezember-Sitzung im Gemeinderat auf dem Tisch.
Das Ansinnen hatte die Räte bereits kurz zuvor bei ihrer Klausur beschäftigt. Die Bodenpolitik und deren Verträglichkeit ist schon länger ein Thema in der Ortspolitik. Man wolle „langsam wachsen“, hatte Rathauschef Hans Lang (SPD) erst unlängst in der Bürgerversammlung wieder betont. Bei der Klausur war deshalb die Begeisterung über die nun gewünschte Baulandausweisung nicht groß gewesen – eine Haltung, die sich in der Sitzung fortsetzte.
Grünzug ist wichtig
Obwohl die Kommune von der Ausweisung auch etwas hätte: Bei allen möglichen Erschließungsvarianten könnte die Gemeinde laut Lang von rund 9000 Quadratmetern circa 3250 Quadratmeter an Bauland erwerben. Und zwar zu einem „verträglichen Preis“, merkte Lang in der Sitzung diese Chance an. Aber er verwies auf den Flächennutzungsplan: Darin ist der Bereich als „bedeutsamer Grünzug zur Gliederung der Ortsteile“ eingetragen – und von Bebauung frei zu halten.
Zudem bedeute es eine Beeinträchtigung des Ortsbilds, wie als weiteres Argument ins Feld geführt wurde. Denn bei allen Bebauungsvarianten würde die Sichtachse vom Rathaus/Deichstetterhaus an der Staltacher Straße über die Wiesen hoch zur Heuwinklkapelle beeinträchtigt. In der maximalen Version würde man „nur noch die Spitze von der Kapelle sehen“, wie es Lang überspitzt ausdrückte.
Flächennutzungsplan lieber so lassen
Der Tenor in der Klausur war klar: Den Flächennutzungsplan so belassen wie er ist und eine Baulandausweisung dem Antragsteller nicht in Aussicht stellen. So lautete auch der Beschlussvorschlag für die Gemeinderäte. Die diesem einstimmig folgten, der Antrag wurde abgelehnt.
Eine Baulandausweisung sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht nötig, hieß es unisono. Man könne ja später bei Bedarf immer noch in Verhandlungen treten, blickte Isolde Künstler (SPD) in die Zukunft. Überhaupt sei mit dem letzten Baugebiet am Rathausweg alles so geplant worden, „dass es passt“, machte sich Dritter Bürgermeister Andreas Ludewig (UWÖ) für einen Status Quo beim Flächennutzungsplan stark.
Baulücken nutzen
Bürgermeister Hans Lang verwies später gegenüber der Rundschau auf ein derzeit ausreichendes Angebot in der Ortsstruktur: „Wir haben jede Menge Baulücken.“ Aktuell sind in Iffeldorf keinen weiteren Baugebiete geplant. Eine mögliche Ausweisung von „Faltergatter II“ liegt wegen des Grundwasser-Themas aus Eis.