Mbappé und Real Madrid: Frankreich-Präsident Macron mischt sich erneut ein
Vertritt Kylian Mbappé Frankreich bei Olympia? Real Madrid soll die Teilnahme ein Dorn im Auge sein. Nun schaltet sich Emmanuel Macron ein.
Madrid – Im Sommer geht wohl einer der spektakulärsten Fußball-Transfers der Geschichte über die Bühne: Kylian Mbappé steht vor einem Wechsel von Paris Saint-Germain zu Real Madrid. Der Vertrag des Stürmers läuft bei PSG aus, der französische Rekordmeister soll über den Abgang bereits informiert sein. Anders als 2022, als Real Madrid ebenfalls konkret um Mbappé geworben hatte, versucht Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron offenbar nicht, den Profi zum Umdenken zu bewegen.
Macron hatte vor zwei Jahren dabei geholfen, Mbappé von einem Verbleib bei PSG zu überzeugen. „Ja, ich hatte ein Gespräch mit Kylian Mbappé, einfach um ihm zu raten, in Frankreich zu bleiben. Auf informelle und freundliche Weise gesagt, ist es die Rolle eines Präsidenten, sein Land zu verteidigen“, bestätigte Macron mehreren französischen Zeitungen später. Mbappé ließ gegenüber der New York Times verlauten: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit dem Präsidenten über meine Zukunft sprechen würde, das ist etwas Verrücktes.“
Macron hofft auf Olympia-Freigabe für Mbappé
Nun aber soll Mbappés Entscheidung pro Real Madrid stehen, wobei sich Macron dennoch erneut einmischt. Diesmal will Frankreichs Staatspräsident aber nicht bezwecken, dass Mbappé einen Wechsel nach Spanien doch noch ausschlägt, sondern dass der 25-Jährige an den Olympischen Spielen in Paris teilnimmt. „Ich hoffe wirklich, dass alle europäischen Vereine ihre Spieler freigeben, so wie es die französischen Vereine getan haben, das ist der olympische Geist“, sagt Macron in einem Interview mit La Tribune Dimanche.

Macron habe kürzlich Mbappés Vater getroffen und ihn gefragt, ob Mbappé an Olympia teilnehmen wolle. Die Antwort: Ja, Mbappé wolle. Dieses Vorhaben bekräftigte der noch bis Ende Juni bei PSG unter Vertrag stehende Angreifer bereits selbst. „Ich wollte schon immer bei Olympia spielen, und mein Wunsch hat sich nicht geändert. Wenn ich bei den Olympischen Spielen mitmachen kann, wäre das ein Traum“, so Mbappé im März. „Wenn ich aber nicht darf, dann nehme ich das so hin. Eine Person trifft die Entscheidung – und die hat mir noch nicht Ja oder Nein gesagt.“
Warum Olympia-Teilnahme für Mbappé schwierig wird
Die französische Auswahl wird bei den Olympischen Spielen in Paris von Thierry Henry gecoacht – und dieser würde Mbappé gerne nominieren. „Wir wissen immer noch nicht, wohin er geht. Wir wollen einfach die beste Mannschaft zur Verfügung haben, aber wir können uns dabei nicht sicher sein. Alle wollen mit dabei sein, doch ob das am Ende auch möglich ist, ist ein anderes Thema“, erklärte Henry.
Was für Mbappé aber ein Problem darzustellen scheint: Sein wohl künftiger Klub Real Madrid will keine Spieler an Olympia teilnehmen lassen, die zuvor bereits die Europameisterschaft oder Copa América spielen. Bei Mbappé wäre das der Fall, denn er bestreitet mit Frankreich die EM in Deutschland.
Henry sagte in Bezug auf den Standpunkt von Real Madrid: „Ich wusste, dass es schwer wird. Das habe ich geahnt. Es sind die Olympischen Spiele hier in Frankreich, deshalb helfen die französischen Klubs mit. Aber bei denen aus dem Ausland habe ich schon etwas anderes geahnt. Das erste Nein hält mich aber nicht auf. Wir schauen mal, was wir machen können, aber am Ende liegt die Entscheidung bei den Klubs, denn das ist keine FIFA-Veranstaltung. Wir werden Gespräche führen, aber es wird nicht leicht.“
Meine news
Es sei „schwer, sich so auf das Turnier vorzubereiten, denn es ist noch nichts sicher. Natürlich gibt es ein paar Namen, die wir gerne dabei hätten, aber da wissen wir nicht, wann die Zusage kommt. Und wenn der Spieler auch noch den Klub wechselt, ist es sowieso nicht leicht“, so Henry. Ob Macrons Bemühungen womöglich noch helfen werden? Das wird sich zeigen. 2022 hat es schon mal geklappt, wenn auch auf andere Weise.