Ohne NFL-Superstars, aber mit Begeisterung - Munich Game zwischen Giants und Panthers sorgt für Football-Fieber
Bierfässer im Hofbräuhaus, Fans in Giants- und Panthers-Trikots und Goal-Posts in der Allianz Arena: München wird allmählich vom American-Football-Fieber erfasst. Zwei Jahre nach der Deutschland-Premiere kehrt die NFL zurück nach Bayern und hofft, an den Erfolg von 2022 anzuknüpfen, als Quarterback-Ikone Tom Brady die Massen begeisterte.
Diesmal fehlen solche großen Namen jedoch. Die sportliche Ausbeute der New York Giants und der Carolina Panthers vor ihrem Spiel am Sonntag um 15.30 Uhr (live auf RTL/ RTL+ und DAZN) liegt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Letztes Jahr traten in Frankfurt Super-Bowl-Sieger Kansas City Chiefs und die Miami Dolphins an, was viele US-Fans nun zu spöttischen Kommentaren veranlasste.
Über drei Millionen Ticketanfragen für NFL-Spiel in München
Trotzdem bleibt die Begeisterung ungebrochen, wie Alexander Steinforth, der Deutschland-Chef der NFL, betont. „Beim ersten Mal hätten wir drei Millionen Tickets verkaufen können. Und dieses Mal waren noch mehr Leute in der Warteschlange“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Als wertvollste und umsatzstärkste Liga der Welt setzt die NFL erhebliche Ressourcen ein, um den US-Sport global zu bewerben. Dieses Wochenende übernehmen in München gleich neun NFL-Teams verschiedene Veranstaltungsorte, und viele Events sind geplant. Am Donnerstagabend zapfte der frühere NFL-Profi und jetzige RTL-Experte Markus Kuhn Bier aus einem Holzfass, sehr zur Freude der Giants-Fans und US-Touristen.
Spielt im Munich Game auch ein deutscher Spieler mit?
Markus Kuhn, einstiger NFL-Spieler und heute Markenbotschafter der Giants, freut sich auf das Spiel, auch wenn die Teams in ihren Ligen nicht an der Spitze stehen. „Es ist totaler Quatsch zu sagen, wir haben ein schlechtes Spiel, denn es sind noch immer Top-Athleten, die nach Deutschland kommen“, sagte er zu Watson. Kuhn ist natürlich ein wenig voreingenommen.
Die deutschen Football-Fans wurden in den letzten zwei Jahren mit NFL-Superstars verwöhnt. 2022 war Tom Brady mit den Tampa Bay Buccaneers in München, und im letzten Herbst kamen Patrick Mahomes und Travis Kelce mit den Kansas City Chiefs nach Frankfurt. Solche Größen fehlen diesmal, doch dafür ist Jakob Johnson, ein deutscher NFL-Spieler bei den Giants, dabei – ob er am Spieltag auflaufen wird, bleibt jedoch unklar.
Ungeachtet des sportlichen Spektakels hofft die NFL auf stimmungsvolle Partybilder aus der Allianz Arena, ähnlich wie 2022, als das ganze Stadion Hits wie „Country Roads“ und „Sweet Caroline“ mitsang und selbst erfahrene US-Reporter beeindruckte. „Es fühlte sich fast an wie ein Super Bowl“, schwärmte NFL-Kommentator Rich Eisen. „Das war eine Party, die ich nie vergesse.“
Mehr Deutschland-Spiele der NFL in Aussicht
Dieses Jahr setzen die Veranstalter noch einen drauf und haben den Rap- und Rock-Star Machine Gun Kelly (MGK) für die Halbzeit-Show engagiert – passend, da er kürzlich eine Coverversion von John Denvers „Country Roads“ herausbrachte („Lonely Roads“). Vor dem Anpfiff spielen und singen der Star-Geiger David Garrett sowie die Sängerin Florentina die amerikanische und deutsche Nationalhymne.
Football-Fans in Deutschland dürfen sich auf weitere Gastspiele freuen. „Ich bin sehr optimistisch und kann insoweit grünes Licht für alle NFL-Fans geben, dass wir auch zukünftig hier in Deutschland spielen werden“, sagte NFL-Germany-Chef Steinforth. „Für uns war eigentlich nach dem ersten München-Spiel schon klar: Das muss weitergehen.“
Frankfurt-Termin für 2025 noch nicht bestätigt
Entgegen anderslautender Berichte steht noch nicht fest, dass nächstes Jahr erneut in Frankfurt gespielt wird. In Frankfurt fanden 2022 zwei Spiele statt, eines davon als kurzfristiger Ersatz für ein Spiel in Mexiko. Der aktuelle Deal der NFL mit Deutschland umfasst zunächst nur vier Spiele.
Details könnten Ende des Jahres oder Anfang 2025 entschieden werden. Auch andere deutsche Städte wie Berlin haben Interesse bekundet. „Aber in Frankfurt und München haben wir super Erfahrungen gemacht, deswegen sind das unsere ersten Ansprechpartner“, so Steinforth.