Zweijähriges Mädchen in Starnberg von Auto erfasst: Polizei sucht Zeugen wegen Tathergang

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Das Mädchen wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. © Peter Kneffel/dpa

Schwer verletzt wurde gestern gegen 17 Uhr ein erst zwei Jahre altes Kind beim Versuch, am Tutzinger-Hof-Platz in Starnberg die B2 zu überqueren. Trotz des relativ eindeutigen Hergang bittet die Polizei nun um weitere Zeugenhinweise.

Starnberg - Das Kind stand mit seiner Mutter und weiteren Passanten an der Fußgängerampel auf der Seite des Tutzinger-Hof-Platzes und wartete darauf, die Hauptstraße in Richtung der Wittelsbacherstraße überqueren zu können. Zu diesem Zeitpunkt stockte der Verkehr auf der Hauptstraße in Richtung Weilheim. Ein 40 Jahre alter italienischer Staatsangehöriger stand deshalb mit seinem BMW X7 unmittelbar vor der Fußgängerfurt. Als die Ampel den Fußgängern Grünlicht zeigte, liefen die Passanten los. Auch die Mutter des zweijährigen Mädchens überquerte die Straße. Nach derzeitigem Ermittlungsstand befand sich das Kind mit seinem Laufrad hinter der Mutter, hinter ihm waren keine weiteren Personen, die die Straße queren wollten. Als der BMW-Fahrer keine weiteren Passanten mehr wahrnahm, fuhr er los und erfasste hierbei das Kind und schob es einige Zentimeter vor sich her. Als es zu Fall kam, überrollte er es mit dem linken Vorderrad.

Zweijähriges Mädchen in Starnberg von Auto erfasst: Zeugen sollen sich bitte bei der Polizei melden

Das Kind wurde nach erster Versorgung mit dem Hubschrauber in ein Klinikum geflogen und dort operiert. Nach derzeitigem Stand befindet es sich außer Lebensgefahr. Es erlitt bei dem Unfall unter anderem eine Vielzahl an Knochenbrüchen.

Für die wenige Augenblicke nach dem Notruf eintreffenden Einsatzkräfte stellte sich die Situation anfangs völlig unklar dar, weil das Verursacherfahrzeug nicht mehr vor Ort war. Der Fahrer war zwar ausgestiegen und an der Unfallstelle geblieben, die Beifahrerin fuhr jedoch mit dem Auto davon, um ihr eigenes Kind vom Hort zu holen. Da dadurch unter anderem die genaue Position des BMW vor dem Unfall nicht mehr sicher festzustellen ist, lässt sich der Unfallhergang weder für die Beamten noch für den anschließend hinzugezogenen Gutachter hundertprozentig rekonstruieren. Aus diesem Grund bitten wir weitere Zeugen des Unfalls, sich mit der Polizeiinspektion Starnberg unter der Tel.: 08151/3640 in Verbindung zu setzen.

Der Kreuzungsbereich war für Start und Landung des Rettungshubschraubers über mehrere Minuten voll gesperrt, anschließend wurde der Verkehr an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Eingesetzt waren neben mehreren Streifen der Polizeiinspektion Starnberg und dem Rettungsdienst auch Kameraden der Feuerwehr Starnberg, die unter anderem den Verkehr regelten und für eine Ausleuchtung der Unfallstelle sorgten. Der Fahrer des BMW, der keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, musste auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Sicherheitsleistung im vierstelligen Eurobereich hinterlegen. Das Fahrzeug wurde zur Erstellung des unfallanalytischen Gutachtens sichergestellt.

Die Polizei möchten das Geschehen zum Anlass nehmen, auf folgenden Aspekt hinzuweisen

Leider kommt es an der Unfallstelle regelmäßig zu stockendem Verkehr. Dem wurde in der Vergangenheit bereits entgegengesteuert, indem zusätzliche Sensoren an den Ampeln angebracht wurden, um dem aus Richtung München kommenden Verkehr frühzeitig Rotlicht zu geben. Dennoch lässt es sich nicht vermeiden, dass immer wieder Fahrzeuge vor der Fußgängerfurt warten müssen und die Kreuzung nicht räumen können, bevor die Fußgänger „grün“ bekommen. Wenn dann die Fußgängerampel auf „grün“ schaltet, empfiehlt es sich, als Fußgänger nicht achtlos zwischen den Fahrzeugen hindurch zu laufen. Rechtlich gesehen haben die wartenden Fahrzeuge noch Vorrang. „In diesen Momenten hoffen wir auf gegenseitige Rücksichtnahme und würden uns wünschen, dass keiner auf sein vermeintliches Vorrecht besteht“, schrieb Polizeihauptkommissar Oliver Jauch.

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