Mögliche Haftstrafe? Trump zeigt sich unbeeindruckt - aber spricht eine Drohung aus

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Donald Trump sieht einem Gefängnisurteil nur scheinbar gelassen entgegen und nutzt einen TV-Auftritt bei Fox News zu Drohungen mit Gewalt.

New York (dpa) - „Ich bin damit einverstanden“, sagte der ehemalige Präsident der USA, Donald Trump - und meinte damit, er habe kein Problem damit, ins Gefängnis zu gehen. Das sagte er in einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview der Sendung „Fox & Friends“ beim rechten TV-Sender Fox News, nachdem er im so genannten Schweigegeld-Prozess Ende vergangener Woche schuldig gesprochen worden war.

Donald Trump ergänzte seinen vermeintlichen Verzicht auf Widerspruch aber mit einer kaum verhohlenen Drohung: „Ich denke nicht, dass es die Öffentlichkeit durchgehen lassen würde.“ Einer seiner Anwälte habe zwar im Fernsehen gesagt habe, dass man „so etwas“ einem ehemaligen Präsidenten nicht antue - Trump habe ihn aber angewiesen, nicht beim Richter „zu betteln“.

Donald Trump droht bei Fox News: „Irgendwann ist der Punkt erreicht...“

Für Trump scheint klar, dass er seinen Einfluss auf die Meinung der US-Bürger ausreizen will: „Ich glaube, das wäre für die Öffentlichkeit schwer zu verkraften. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem es zu einem Bruch kommt“, sagte Trump laut der britischen Online-Zeitung Independent. Demnach stellt sich Trump darauf ein, dass er die Öffentlichkeit weiter gegen das US-amerikanische Rechtssystem aufwiegeln kann.

Donald Trump spricht mit der Presse, nachdem er am 30. Mai 2024 in seinem Strafprozess vor dem Manhattan Criminal Court in New York City verurteilt worden ist.
Donald Trump spricht mit der Presse, nachdem er am 30. Mai 2024 in seinem Strafprozess vor dem Manhattan Criminal Court in New York City verurteilt worden ist. © Steven Hirsch/AFP

CNN-Moderator Bill Maher sieht im Falle einer Gefängnisstrafe für Donald Trump ein düsteres Szenario auf die USA zukommen: Er geht von einem Bürgerkrieg aus, der sich zu einem „Rassenkrieg“ wandeln könnte. „Alles in diesem Land wird rassistisch. Und das liegt zum Teil an unserer schrecklichen, verachtenswerten, rassistischen Vergangenheit. Zum Teil, weil ein Teil dieses Rassismus in der Gegenwart weiterlebt“, sagte er. Dabei scheint es allerdings unwahrscheinlich, dass Trump tatsächlich ins Gefängnis muss.

Schuldspruch gegen Donald Trump: So geht es weiter

Trump war zwar am Donnerstag in New York von einer Jury in 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Richter Juan Merchan will am 11. Juli das Strafmaß bekanntgeben. Und Trump droht im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren. Wahrscheinlicher ist im Fall des nicht vorbestraften Trumps aber, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder er eine Geldstrafe zahlen muss. 

Auch gibt es eine Online-Umfrage des Portals YouGov, die anzeigt, dass die Hälfte der US-Bevölkerung den Schuldspruch Trumps befürwortet. Laut The Hill empfänden 30 Prozent der Befragten das Urteil als nicht gerechtfertigt, 19 Prozent seien sich nicht sicher. (dpa/kat)

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