Welcher Stuhlgang ist normal? Häufiger Durchfall kann Hinweis für chronische Erkankung sein

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Häufiger Stuhlgang ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch Symptom einer Erkrankung sein. © Madhourse/IMAGO

Stuhlgang ist ein sensibles Thema, doch die Aufmerksamkeit darauf kann wichtige Hinweise auf unsere Gesundheit liefern. Ab wann veränderter Stuhl ein Warnsignal darstellt.

Es betrifft jeden, mal mehr, mal weniger pro Tag, doch für die meisten ist es mit Scham behaftet: das Thema Stuhlgang. Wie häufig man muss, hängt nicht nur damit zusammen, was und wie viel man zu sich nimmt. Der Stuhlgang lässt auch Rückschlüsse auf die Darmgesundheit zu – wobei ein kranker Darm sich auch durch unspezifische Symptome und Beschwerden bemerkbar machen kann. Welche Stuhlkonsistenz als normal gilt und ab wann häufige Durchfälle auf eine chronische Erkrankung hindeuten können, erfahren Sie hier.

Was ist normaler Stuhlgang?

Normaler Stuhlgang variiert von Mensch zu Mensch. Die meisten Menschen haben ein bis dreimal pro Tag bis zu dreimal pro Woche Stuhlgang. Konsistenz, Farbe und Form können ebenfalls variieren. Idealerweise ist der Stuhl hellbraun und weich, einfach auszuscheiden, ohne dass er zu hart oder zu wässrig ist. Laut Dr. Anish Sheth, Gastroenterologe und Autor des Buches „Was verrät Ihr Stuhlgang über Sie?“ (Original: „What’s Your Poo Telling You?“), kann eine gesunde Stuhlfrequenz zwischen dreimal pro Woche und dreimal täglich liegen.

Wenn der Stuhlgang dünnflüssig wird – Ursachen für Durchfall

Durchfall ist gekennzeichnet durch häufigen, dünnflüssigen bis hin zu wässrigen Stuhlgang und kann aufgrund verschiedener Faktoren ausgelöst werden. Akute beziehungsweise plötzlich einsetzende Durchfälle werden oft durch Infektionen, Lebensmittelvergiftungen oder Stress verursacht. Von chronischem Durchfall spricht man, „wenn Durchfall länger als vier Wochen unverändert anhält“, so die Magendarmliga Schweiz. Diese Form von Stuhlgang kann auf schwerwiegendere Erkrankungen hinweisen, beispielsweise:

  • Reizdarmsyndrom (RDS): Eine häufige Erkrankung, die zu chronischen Bauchschmerzen und veränderten Stuhlgewohnheiten führt.
  • Entzündliche Darmerkrankungen (IBD): Dazu zählen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die chronische Entzündungen im Verdauungstrakt verursachen.
  • Zöliakie: Eine Autoimmunerkrankung, bei der der Verzehr von Gluten zu Schäden im Dünndarm führt.
  • Laktoseintoleranz: Symptome können neben Bauchkrämpfen, Völlegefühl und Blähungen auch wässriger Durchfall sein.
  • Fruktoseintoleranz: bereits kurze Zeit nach der Nahrungsaufnahme von Fruchtzucker kommt es zu starken Blähungen, Bauchkrämpfe und starken Durchfällen.
  • Chronische Infektionen: Einige Infektionen, wie Giardiasis, können chronischen Durchfall verursachen.
  • Darmkrebs: Ein bösartiger Tumor im Darm kann zu besonders häufigem Stuhlgang, mit Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall führen.
  • Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (chronische Pankreatitis): Typisch ist chronischer, fettig glänzender Durchfall.

Im Rahmen einer Studie haben US-amerikanische Forscher herausgefunden, dass sich die Häufigkeit des Stuhlgangs sogar mit chronischen Nierenerkrankungen oder Demenz in Verbindung gebraucht werden kann.

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Häufiger Durchfall: Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Häufiger, anhaltender Durchfall sollte niemals ignoriert werden. Wenn Sie zusätzlich zu Durchfall Symptome wie Gewichtsverlust, Fieber, starke Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl bemerken, ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen. Symptome dieser Art können Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein, die eine medizinische Abklärung und Behandlung erfordern.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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