Solarpark Lindach kann kommen

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Im kommenden Jahr ist Baubeginn: Dort wo zwischen Lindach (links oben im Bild) und Ziegelberg aktuell Kartoffeln wachsen, soll bald Sonnenstrom geerntet werden. © Petra Schafflik

Gemeinderat Petershausen erteilt Genehmigung – Keine Änderungen nach dritter Auslegung

Geschafft: Für den Solarpark Lindach hat der Bauausschuss des Petershauser Gemeinderats jetzt die Genehmigung erteilt. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan für das Projekt wurde einstimmig als Satzung beschlossen. Gebaut wird dieses Sonnenkraftwerk, das auf 21 Hektar zwischen Lindach und Ziegelberg entstehen soll, wohl erst im kommenden Jahr, informierte Bürgermeister Marcel Fath.

Der jetzt genehmigte Solarpark Lindach war die erste Freiflächen-PV-Anlage, für die in Petershausen ein Antrag gestellt worden ist. Doch das Genehmigungsverfahren, gestartet im April 2021, hat sich über drei Jahre hingezogen. Als aufwändig erwiesen sich unter anderem die Anforderungen an den Artenschutz, speziell die Ausgleichsflächen für die Feldlerche, die mehrfach umgeplant werden mussten. Bei der dritten Auslegung der Pläne gingen jetzt kaum noch Stellungnahmen von Behörden ein.

Die Untere Naturschutzbehörde verlangt, dass Art und Umfang der geplanten Ausgleichsflächen sowie die Erhaltungspflege vertraglich abgesichert werden. Tatsächlich wird dies im Durchführungsvertrag mit dem Investor festgeschrieben. Der Technische Umweltschutz im Landratsamt hat darauf hingewiesen, dass ein erneutes Blendgutachten notwendig würde, sofern die Solarmodule anders montiert werden als bisher vorgesehen. Und das Amt für Landwirtschaft kritisiert erneut, dass der Solarpark auf einer Fläche mit gutem Ackerboden errichtet werden soll. Die Gemeinde erklärt dazu, dass der Erschließung erneuerbarer Energien hier ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als dem Erhalt der bisherigen landwirtschaftlichen Nutzung. Mit der Abwägung der letzten Stellungnahmen ist das Genehmigungsverfahren abgeschlossen.

Kritik kommt weiterhin von einigen Bürgern aus Ziegelberg, von denen auch ein Vertreter die Sitzung verfolgte. Die direkten Anwohner des künftigen Solarparks fürchten Folgen fürs Mikroklima und eine störende Blendwirkung. Das vorliegende Blendgutachten beurteile nur einen Teilaspekt, „es beschreibt nicht die Realität“, sagt Sprecher Helmut Leyerer. Die Kritiker sind überzeugt, dass die Blendwirkung tatsächlich die gesetzlichen Grenzwerte von 30 Minuten täglich und maximal 30 Stunden jährlich überschreiten wird. Sollten sich diese Befürchtungen bewahrheiten, müssten im fertigen Solarpark Module ummontiert oder entfernt werden, so Leyerer. „Diesen Schaden wollen wir verhindern.“

Der jetzt genehmigte Solarpark Lindach ist bereits die zweite Freiflächen-PV-Anlage, die in Peterhausen entstehen kann. Schon im Mai hatten Bauausschuss und Gemeinderat ihr „Go“ gegeben für den kleineren Solarpark Sollern, der auf 7,5 Hektar südlich der Ortsverbindungsstraße zwischen Sollern und dem Jetzendorfer Ortsteil Thann installiert wird. Weitere Planungen laufen –für den Solarpark Petershausen I mit 12 Hektar nahe dem Gewerbegebiet Eheäcker sowie für eine PV-Überdachung für den P&R-Parkplatz am Bahnhof.

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