Wann arbeiten Arbeitnehmer in Baden-Württemberg am liebsten?

  1. Startseite
  2. Deutschland
  3. Baden-Württemberg

Kommentare

In den vergangenen Jahren hat sich gewandelt, wie Menschen ihre Arbeitszeit gestalten. Ist Nine-to-Five noch zeitgemäß und wie sehen die Trends in Baden-Württemberg aus?

Stuttgart - Von Hybriden Modellen bis zur Vier-Tage-Woche: Die Bandbreite an verschiedenen Arbeitsmodellen ist groß. Während manch einer seinen Arbeitstag lieber zu Hause im Homeoffice verbringt, können andere nicht auf den persönlichen Kontakt mit den Kollegen verzichten. Beim Beginn der Arbeitszeit gehen die Meinungen ebenfalls auseinander. Der frühe Vogel sitzt schon längst am Schreibtisch, während der andere Kollege noch in den Federn liegt. Doch wann arbeiten Menschen aus Baden-Württemberg am liebsten? Darüber gibt jetzt eine aktuelle Studie Aufschluss.

Protime, ein Anbieter von Workforce-Management-Lösungen, hat gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov eine unabhängige Studie in Auftrag gegeben, um die Erfahrungen und Wünsche von Arbeitnehmern in Deutschland zu analysieren. Dafür wurden rund 2.000 Beschäftigte zu ihrem Arbeitsalltag befragt. Eine große Rolle spielten insbesondere der Biorhythmus und die Arbeitszeitgestaltung.

Das sind die bevorzugten Arbeitszeiten der Baden-Württemberger

Das Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ trifft auf den Großteil der Arbeitnehmer in Baden-Württemberg zu. Knapp die Hälfte der Beschäftigten (47 Prozent) gaben an, dass ihre bevorzugte Arbeitszeit am frühen Morgen sei. Dennoch gebe es auch gute Gründe, nicht vor sieben Uhr ins Büro zu gehen. Danach folgen der späte Vormittag (14 Prozent) und die Mittagszeit (9 Prozent). Nachteulen gibt es vergleichsweise wenig im Südwesten. Nur insgesamt fünf Prozent gehen ihrem Job am liebsten abends oder nachts nach. Rund ein Fünftel (18 Prozent) der Baden-Württemberger besitze keine bevorzugte Tageszeit für die Arbeit.

Die bevorzugten Tageszeiten im Überblick:

  • Früher Morgen: 47 %
  • Später Vormittag: 14 %
  • Mittagszeit / Mittag: 9 %
  • Nachmittag: 6 %
  • Abend: 3 %
  • Nacht: 2 %
  • Ich habe keine bevorzugte Tageszeit für die Arbeit: 18 %
  • Weiß nicht / keine Angabe: 1 %

Nine-to-Five im Wandel: Generationen und Geschlechter bewerten traditionelle Arbeitszeiten unterschiedlich

In der Vergangenheit sorgten die traditionellen Arbeitszeiten von Nine-to-Five immer wieder für Diskussionen. Auch in der aktuellen Studie scheiden sich die Gemüter. Während 36 Prozent der Baden-Württemberger den traditionellen „9 bis 17 Uhr“-Arbeitstag in der heutigen Berufswelt noch als relevant empfinden, betrachten ihn 34 Prozent als irrelevant.

Beim traditionellen Nine-to-Five-Modell gehen die Meinungen je nach Alter stark auseinander. © IMAGO / imagebroker, IMAGO / Eugenio Marongiu, Montage

Das scheint vor allem eine Frage des Alters zu sein. Während die jüngeren Generationen, insbesondere die Generation Z (42 Prozent) und Millennials (45 Prozent) den traditionellen Arbeitsalltag zunehmend infrage stellen, halten die Babyboomer (29 Prozent) tendenziell stärker an dieser Arbeitsweise fest. Immer wieder kommt es vor, dass sich gerade jüngere Mitarbeiter über ihre Unzufriedenheit in der aktuellen Arbeitswelt äußern. Zudem finden Männer (42 Prozent) ein Nine-to-Five-Modell wichtiger als Frauen (36 Prozent).

Berücksichtigung von individuellen Bedürfnissen bei der Arbeitsplanung

Rund zwei Drittel (67 Prozent) der Menschen in Baden-Württemberg wünschen sich außerdem, dass der Arbeitgeber die individuellen Biorhythmen der Mitarbeiter bei der Gestaltung von Arbeitsplänen berücksichtigt. Das fordere vor allem die jüngere Generation. Gleichzeitig sprechen sich die Arbeitnehmer für eine Anpassung der Arbeitszeiten an die Kinderbetreuung aus (65 Prozent). Für sie stehen auch Faktoren wie Flexibilität und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, im Fokus der Arbeitsgestaltung.

Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) sei offen dafür, alternative Arbeitsmodelle wie komprimierte Arbeitswochen oder gestaffelte Arbeitszeiten auszuprobieren. Das treffe in erster Linie auf jüngere Arbeitnehmer und Personen mit familiären Verpflichtungen zu. Doch der Wunsch nach strukturierten und klaren Arbeitszeiten werde nicht vollständig verdrängt. Vielmehr werde das traditionelle Modell durch flexible und anpassbare Möglichkeiten ergänzt.

Auch interessant

Kommentare