Alle Schweine in Wildpark getötet – Verständnis und Wut über drastische Entscheidung

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Im Wildpark Alte Fasanerie in Hanau sind alle Wildschweine getötet worden. © IMAGO (Archiv)

Auf Facebook und Instagram finden sich zahlreiche Kommentare zur Entscheidung in Hanaus Wildpark Alte Fasanerie

Hanau – Die Reaktionen auf die Hanauer Entscheidung, alle Wildschweine im Wildpark Alte Fasanerie vorsorglich zu schlachten, fallen sehr unterschiedlich aus. Sie reichen von Verständnis bis zu totaler Ablehnung.

Auf Facebook, wo der Wildpark ein Statement zur Tötung der Tiere veröffentlicht und seine Gründe genannt hatte, lauten die Kommentare von „danke für die Erklärung, das macht die Vorgehensweise nachvollziehbar“ über „überhaupt nicht nachvollziehbar und nicht zu rechtfertigen“ bis zur Forderung, die „Tierquäler und Tiermörder“ bis zu „deren biologischem Tod“ ins Gefängnis zu sperren.

Die Kommentare auf dem Instagram-Account des Wildparks zeigen ein ähnlich breites Spektrum. andrucha63 fragt, ob man die Wildschweine nicht auch abseits der Besucher:innen hätte unterbringen können. hagenove63450 hält die Entscheidung für richtig, zumal „Leute immer noch Küchenabfälle“ an die Wildschweine verfütterten. xxti_na83xx kündigt an, den Wildpark künftig meiden zu wollen, während el.visma die Entscheidung als „notwendig“ verteidigt. krs.kch dankt für „die transparente Darstellung“, teilt aber zugleich auch mit, dass sie „sehr traurig“ darüber sei.

Alte Fasanerie in Hanau über Wildschweine: „Aufwand untragbar“

Die Betreiber des Parks, der in der Verantwortung von Hessenforst steht, erklären in ihrem Statement, sich „nach Beratung und Austausch mit der zuständigen Veterinärbehörde und nach vielfältigen Diskussionen und der Suche nach Lösungsmöglichkeiten“ dazu entschlossen zu haben, „die Wildschweinhaltung auszusetzen“. Die Tiere seien in ihrem Gehege „fachgerecht getötet“, das Fleisch unter anderem im eignen Waldladen verkauft und weiteren Kunden zugeführt worden.

Frankfurter Zoo

Unter den vielen verschiedenen Tieren im Frankfurter Zoo gibt es genau zwei, die das Schweinepest-Virus treffen könnte. Die beiden Pinselohrschweine stehen unter besonderer Beobachtung. Es gälten erhöhte Hygienemaßnahmen, sagt Zoo-Sprecherin Christine Kurrle.

Das Personal muss die Schuhe ebenso wechseln wie die Kleidung, Schubkarren, mit denen etwa Mist abtransportiert wird, werden desinfiziert. Frischfutter bekommen die beiden Tiere derzeit nicht, stattdessen Pellets aus Heu. Würde der Fall einer Infektion tatsächlich eintreten, so könne man das Gehege schnell absperren, weil es in einem Randbereich liege, so Kurrle. pz

Die Entscheidung sei ihnen sehr schwer gefallen. Die Auswirkungen einer Infektion aber wären „immens“. Der Park hätte „über mehrere Monate“ schließen müssen, der Boden des großflächigen Wildschweingeheges hätte abgetragen und als kontaminiertes Material entsorgt werden müssen. „Der damit verbundene finanzielle Aufwand wäre für uns untragbar“.

Die Tierschutzorganisation Peta wird wegen der Tötung der Wildschweine Strafanzeige gegen Verantwortliche der Alten Fasanerie in Hanau stellen.

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