Knapp jeder sechste Beschäftigte arbeitete zuletzt im Niedriglohnsektor

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Die Zahl der Niedriglohnjobs ist zuletzt gesunken. Trotzdem müssen Millionen Menschen in Deutschland weiterhin mit Niedriglöhnen auskommen.

Millionen Menschen müssen hierzulande weiterhin mit Niedriglöhnen auskommen. Allerdings ist die Zahl der Niedriglohnjobs zuletzt von 7,5 Millionen auf 6,4 Millionen gesunken, wie das Statistische Bundesamt laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa, Stand: 8. Februar) mitteilte. Ein Grund dafür sei nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der gestiegene Mindestlohn, so dpa. Nach Einschätzung des Sozialverbands Deutschland (SoVD) wirke der Mindestlohn, er müsse aber ausreichend hoch sein.

Weniger Niedriglohnjobs – Anteil gesunken

Knapp jeder sechste abhängig Beschäftigte arbeitete im April 2023 im Niedriglohnsektor und verdiente weniger als 13,04 Euro brutto je Stunde, wie dpa zudem berichtete. „Der Anteil dieser Jobs an allen Beschäftigungsverhältnissen lag den Statistikern zufolge bei 16 Prozent, nach 19 Prozent im April 2022.“

Zum Niedriglohnsektor zählen der Statistik zufolge alle Beschäftigungsverhältnisse, die mit weniger als zwei Drittel des mittleren Bruttostundenverdienstes entlohnt werden, wie auch der Deutschlandfunk berichtete – im April 2022 seien dies 12,50 Euro gewesen, ein Jahr später 13,04 Euro.

Niedriglohnsektor besonders groß im Gastgewerbe

Besonders groß ist der Niedriglohnsektor demzufolge im Gastgewerbe. Dort war im April 2023 gut jedes zweite Beschäftigungsverhältnis (51 Prozent) betroffen, wie es im Bericht der dpa anlässlich der Auswertung heißt. In der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft (43 Prozent) und im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (36 Prozent) war der Anteil der Beschäftigten, die weniger als 13,04 Euro brutto je Stunde verdienten, dpa zufolge ebenfalls überdurchschnittlich hoch.

Minijobs
Besonders groß ist der Niedriglohnsektor im Gastgewerbe, wie die Zahlen zeigen. (Archivbild/Symbolbild) © Axel Heimken/dpa

Am kleinsten war der Niedriglohnsektor, wie es im Bericht der dpa außerdem heißt, in der öffentlichen Verwaltung (4 Prozent), in der Finanz- und Versicherungsbranche (6 Prozent), in der Informations- und Kommunikationsbranche (7 Prozent) sowie im Bereich von Wasser, Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen (7 Prozent).

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Sozialverband warnt vor Altersarmut

Die Vorsitzende des Sozialverbands, Michaela Engelmeier forderte laut des dpa-Berichts, den Millionen Betroffenen eine Perspektive oberhalb der Niedriglohnschwelle zu bieten, „da diese sonst akut von Altersarmut bedroht sind“. Zudem müsse der Mindestlohn erhöht werden. „Angesichts der anhaltend hohen Inflation fordern wir einen Mindestlohn von 15,02 Euro“, sagte sie.

Gesetzlicher Mindestlohn 2024

Seit dem 1. Januar 2024 gilt ein gesetzlicher Mindestlohn von 12,41 Euro brutto je Stunde. Der Mindestlohn stellt die Untergrenze für Niedriglöhne dar. Im Zuge der Mindestlohnerhöhung wurde auch die Obergrenze für Minijobs angehoben.

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