Zu Weihnachten Gold schenken? Diese Punkte gilt es zu beachten

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Wer zu Weihnachten etwas Dauerhaftes schenken will, kann zu Gold greifen. Dafür muss man nicht Millionär sein, das Edelmetall gibt es auch in kleineren Stückelungen. Doch beim Kauf ist Vorsicht geboten.

München – Es funkelt, ist wertvoll und wenn es unter dem Baum liegt, weiß jeder genau: das ist etwas fürs Leben. Gold ist ein gutes Geschenk für Kinder oder Enkel, denen man etwas Dauerhaftes mitgeben will. Doch was muss man für Gold ausgeben? Welche Fallstricke gibt es beim Goldkauf? Und wie findet man seriöse Händler? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was kostet Gold, wenn man es kauft?

Gold kann man als Münzen (Foto) oder Barren kaufen.
Gold kann man als Münzen (Foto) oder Barren kaufen. © John Woods / dpa

Kauft man Gold, muss man sich immer am Börsenpreis orientieren. Der liegt derzeit bei rund 1985 Dollar beziehungsweise 1850 Euro je Feinunze und damit nah an seinem Rekordhoch, das er erst vor wenigen Tagen erreicht hat. Eine Feinunze wiegt 31,1 Gramm. Sie ist die gängigste Einheit in den Goldshops. Goldbarren in dieser Größe haben einen kleinen Aufschlag auf den Goldpreis und kosten aktuell rund 1900 bis maximal 1950 Euro. Das Edelmetall kann man aber auch für deutlich weniger Geld erwerben, nur eben in kleineren Mengen. So bieten Goldshops Barren von einem über fünf bis zu zehn Gramm für rund 70, 320 und 625 Euro an.

Wer mitrechnet, merkt schnell: Je kleiner die Menge, desto größer der Aufschlag des Händlers auf den Börsenpreis für Gold. Laut Stiftung Warentest sind es bei Grammbarren oft 20 Prozent und mehr, bei Kilobarren ist es meist nur etwa ein Prozent. „Finger weg von Minibarren“, rät die Stiftung.

Kauft man lieber Barren oder Münzen?

Kommt darauf an: Geht es nur um den Wert, bekommt man bei Barren in der Regel mehr Gold für sein Geld als bei Münzen. Denn das Prägen der Münzen ist etwas aufwendiger, weshalb ihr Verkaufspreis höher ist. Gängige Marken für Barren sind Umicore, Heraeus oder Valcambi. Was die Motive betrifft, sind Münzen dagegen schöner und das kann bei Geschenken ebenfalls relevant sein. Goldschmuck ist hingegen keine wirkliche Alternative. Er besteht meist nur teilweise aus Gold, zudem zahlt man hier viel Geld für die Handwerkskunst bei der Verarbeitung.

Gibt es auch einen Spartipp für Goldkäufer?

Den gibt es gerade tatsächlich: Gebrauchte Münzen kaufen. Momentan sind diese oft mit minimalem Aufpreis zu haben. Der Grund: Früher rissen die Deutschen den Goldhändlern das Edelmetall aus den Händen, heute verkaufen viele Privatanleger hingegen erhebliche Goldmengen. Denn der Börsenpreis ist gerade hoch und es gibt wieder Zinsen. Die Folge: „Die Händler haben die Lager voll und werfen zum Beispiel gebrauchteKrügerrand nahezu zum Börsenpreis auf den Markt“, sagt Goldexperte Michael Eubel von der Bayern LB. Kunden können seriösen Händlern bedenkenlos gebrauchte Münzen abnehmen.

Wichtig: Keine historischen Münzen erwerben, sondern gängige Stücke wie Krügerrand, Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker. „Ein zerkratzter Krügerrand ist auch nicht weniger wert als ein neuer“, erklärt Eubel. Andersherum gilt aber auch: Wer Gold verkaufen wolle, bekomme gemessen am Börsenpreis gerade „wirklich unterirdische Tarife“.

Wo gibt es denn seriöse Goldhändler?

Die Verbraucherzentralen raten beim Goldkauf zur Vorsicht, hier tummeln sich viele schwarze Schafe. Als gut schätzen sie etablierte Händler wie Proaurum aus München ein. Auch Filialbanken wie die Sparkassen, Deutsche Bank oder Commerzbank sind seriös, aber nicht immer billig. Das Finanzmagazin Börse Online testet regelmäßig Goldhändler, zuletzt im Oktober (Ausgabe 42). Gut schnitten dort Philoro, Goldsilbershop.de, Auragentum und ESG Edelmetalle ab. Warnzeichen für unseriöse Angebote sind außergewöhnlich niedrige Preise. „Unter dem Spotpreis verkauft niemand“, warnt Michael Eubel. Ein Zertifikat der LBMA bestätigt nicht nur die Echtheit des Goldes, sondern auch, dass es nicht aus Konfliktregionen oder Kinderarbeit stammt.

Steigt der Wert des Goldes in den nächsten Jahren?

Seit der Jahrtausendwende hat sich der Goldpreis etwa verachtfacht, nun ist Gold so teuer wie nie. Das heiße aber nicht, dass es immer weiter aufwärts gehe, gibt Goldexperte Eubel zu Bedenken. Von 1980 bis 2000 habe sich der Goldpreis beispielsweise mehr als halbiert. Dennoch stehe Gold für einen gewissen Werterhalt. „Im frühen 20. Jahrhundert hatten 18 Unzen Gold etwa den Gegenwert eines Ford T“, rechnet Eubel vor. „Heute sind das fast 35 000 Euro, so viel wie ein fabrikneuer Ford Focus.“

Gold ist aber natürlich nicht nur eine Option als Weihnachtsgeschenk. Auch zur Altersvorsorge lässt sich das Edelmetall verwenden. Bleibt nur die Frage: Wie gut?

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